Die Hockeyreise via Toronto nach New York beginnt bereits im Zug. Schon auf dem Perron treffen wir (TeleBärn-Mann Philippe Delisle und ich) HC Ajoie-Hüter Simon Rytz, im gleichen Zug sitzt Kent Ruhnke und am Flughafen in Zürich checken wir mit EHC Olten-Kanadier und Langnau-Playout-Held Brent Kelly ein. Neben Kelly sitzt auch ein kanadisches Juniorenteam auf dem Flug «Air Canada 879» von Zürich nach Toronto. Eine kanadische Passagierin fragt mich «are you from the Hockeyteam?» Also da sitzt du schon vor dem Take-Off mittendrin im Hockey-Geschehen.
Gottéron im Madison-Square-Garden
In New York angekommen, gehts noch am gleichen Abend in die ESPN-ZONE beim Times Square zu einem Burger, während wir das NCAA, sprich: «EN-Cee-double-A» Halbfinalspiel zwischen Boston College und Miami Ohio (7:1) auf ESPN2 verfolgen. Das erste Highlight folgt am nächsten Tag an gewohnter Spielstätte, im Madison-Square-Garden (The Worlds Most Famous Arena). Die New York Rangers empfangen die Philadelphia Flyers (4:3), mit dabei Fribourg-Gottéron Hüter Sébastien Caron als Backup von Brian Boucher. Ich frage mich, wer ausser uns wohl Carons Freiburger-Logo auf seiner Maske erkennt?
Zum Spiel New York Rangers – Philadelphia Flyers
Langnaus Speakerin im Prudential Center?
Ausgangspunkt für den nächsten Spieltag ist die Penn-Station an der 34. Strasse. Mit dem Zug gehts in ca. 20 Minuten nach Newark, Spielstätte der New Jersey Devils. Das zweite Hockey-Highlight ist die Partie zwischen den Devils und den New York Islanders (7:1). In der zweitobersten Reihe, Sektion 229, Reihe 8, Platz 11 in einem Stadion (Prudential Center) mit 17’625 Sitzplätzen, ist selbst Mark Streit auf dem Eis schwer zu erkennen. Streits Team erwischt einen rabenschwarzen Abend, deshalb gefallen mir die Worte des Speakers am besten: «Travis Seeejtschaaac, Dainuuuus Zuuuuuubruuus» oder «Segg Pariiiisiiii» – man stelle sich vor Langnaus-Hobby-Speakerin Chrige Nyfeler müsste im Prudential Center ran…
Zum Spiel New Jersey Devils – New York Islanders
Drei Streit-Assists
Es geht Schlag auf Schlag, Tag drei = Spiel drei zwischen den New York Islanders und dem aktuellen Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins (5:6 Overtime). Doch vorher müssen wir per Zug und Taxi nach Uniondale kommen. Erneut startet die Reise in Manhattan, 34. Strasse, 7. Avenue (Penn-Station). Mit der «Long-Island-Rail-Road» fahren wir bis Mineola (ca. 45 Minuten), ab Mineola steigen wir um ins Taxi und sind nach zehn Minuten beim Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum der New York Islanders, Mark Streits Spielstätte. Wir erleben einen würdigen Saisonabschluss der Isles: Nach einem 2:5 Rückstand gleichen die Islanders mit drei Streit Assists zum 5:5 aus und erzwingen die Verlängerung. Sidney Crosby erzielt seine Saisontore 50 und 51 im letzten Spiel der Regular Season und holt, Torgleich mit Steven Stamkos – der am gleichen Abend 13 Sekunden vor Schluss gegen Florida ins leere Tor trifft, die Maurice-Richard-Trophy.
Zum Spiel New York Islanders – Pittsburgh Penguins
Von Gretzky bis Isknattleiksfélagio
Zum Abschluss gibts am fünften Tag einen Abstecher in Torontos Hockey Hall-of-Fame, ein absolutes Muss. Selbstverständlich dürfen ein Besuch im Maple Leafs Store, gleich beim Air Canada Centre (Torontos Spielstätte) und in «Wayne Gretzky’s Sportbar» am 99, Blue Jays Way nicht fehlen. Was wir zu diesem Zeitpunkt, am 14. April 2010 noch nicht wissen: ca. 12 Stunden nachdem wir den Nordatlantik und die isländische Küste überfliegen, meldet sich der isländische Vulkan Eyjafjallajökull nach 187 Jahren Stillstand eindrücklich wieder zurück. Ein Heimflug in Extremis also, ansonsten hätten wir auch in Reykjavik notlanden können, denn auch in Island wird Eishockey gespielt, die drei Klubs heissen fast gleich wie der Vulkan: Skautafélag Akureyrar, Skautafélag Reykjavik und Isknattleiksfélagio Björninn.
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