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Acht «Number Ones» in der Schweiz

Wieviele «Nummer Eins» NHL-Draftpicks haben schon in der Schweiz gespielt? Kaum jemand erinnert sich an den ersten «Number One» NHL Draftpick, welcher 1984 in der Schweiz anheuerte, nicht wegen seines Namens, sondern an der Tatsache, dass Dale McCourt einst als Nummer eins im Draft gezogen wurde. Der Kanadier kam direkt von den Toronto Maple Leafs in die Leventina zum NLB-Team HC Ambrì-Piotta.

Später folgen Melvin Bridgman (1975 von Philadelphia gedrafted) beim HC Sierre (wieder in der NLB) und Doug Wickenheiser (1980, Montreal) beim EV Zug. Dies wars dann für eine Weile. Erst in der Lockout Saison 2004/05 folgen zwei weitere «Big Names» ihren drei Vorgängern aus den 80er Jahren den Weg in die Schweiz. Das Duo Joe Thornton (1997, Boston Bruins) und Rick Nash (2002, Columbus Blue Jackets) schiesst Davos zum Schweizermeister- und Spenglercup Titel.

Owen Nolan ist der achte Number-One-Draftpick in der Schweiz

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Auch der nächste grosse Name kommt ins Bündnerland: Alexandre Daigle (1993, Ottawa Senators), einst als «The-next-One» in der NHL angekündigt, wird in der NHL seinem «Status» nie gerecht, selbst in Davos muss er nach drei Jahren seine Koffer packen. Nur ein Jahr später kommt der Tscheche Patrik Stefan (1999, Atlanta Trashers) zum SC Bern, muss seine Karriere aber nach drei Spielen wegen einer Verletzung frühzeitig beenden.

ZSC Lions-Neuzuzug und NHL-Legende Owen Nolan ist bereits der achte «Number-One-Draftpick» (1990, Quebec Nordiques) und damit ist die Schweiz ist mit acht ehemaligen Nummer Eins-Draft-Picks absoluter Spitzenreiter ausserhalb der NHL.

Die Schweizer Number Ones

DraftSpielerSaison (Club)
1975Melvin Bridgman1988-89 (Sierre)
1977Dale McCourt1984-92 (Ambrì)
1980Doug Wickenheiser1990-91 (Zug)
1990Owen Nolan2010-11 (ZSC Lions)
1993Alexandre Daigle2006-10 (Davos,
SCL Tigers)
1997Joe Thornton2004-05 (Davos)
1999Patrik Stefan2007-08 (Bern)
2002Rick Nash2004-05 (Davos)

In drei Stunden in die DEL

Zuviel Eishockey im eigenen Land bringt Langeweile, vor allem Herbst-Spiele wie etwa der SC Bern gegen SC Rapperswil-Jona fördern die Abschaffung der sechs Zusatzrunden. Die Liga ist eine Zweiklassengesellschaft und verkommt im Laufe des langen, kalten und dunklen Winters zur Langeweile. Wo kommt man am schnellsten an ein Spiel in einer obersten Spielklasse im Ausland? Für einen Berner Seeländer heisst die Antwort Mannheim, der Tessiner würde nach Italien gehen, der Welsche nach Frankreich und der Bündner nach Österreich. Nur drei Autostunden entfernt liegt Mannheim, der ideale Standort für Abwechslung zum Nationalliga-Alltag.

Die SAP-Arena ist qualitativ und quantitativ für jedes Schweizer Stadion, dies gilt selbst für die neue Bossard Arena, unerreichbar. Die Multifunktionarena hat alles was eine moderne Multifunktionsarena haben muss, dies gilt für die Parkmöglichkeiten (direkt neben der Halle), das Catering auf jeder Etage, der Sitzplatzkomfort (Getränkehalter inklusive) und die Lichter-Show vor dem Spiel. Udo Scholz, der langjährige Stadionspeaker wirkt dreimal professioneller als die Besten unseres Landes, vielleicht ist es auch die Deutsche Tugend der Begeisterung. Die Speakerin in Langnau (Brätt-Mägg-Liin, Ahren Sbiiilo oder Martin Sunnäbärg) würde in Mannheim nicht einmal in der Trainingshalle «speaken» können.

„Kein Stadion in der Schweiz kann der SAP-Arena das Wasser reichen.“

— Krein

Doch was nützt das beste Stadion, wenn das Kerngeschäft auf dem Eis nicht halten kann was die Arena verspricht? Die Partie der 13. Runde zwischen den Adler Mannheim und den Hamburg Freezers ist nicht besser als das Spiel von vorgestern zwischen Bern und Rapperswil. Da war er wieder, der öde Qualifikationsalltag, auch drei Stunden entfernt. Normalerweise dürfte dies beim sechsfachen Deutschen Meister aber anders sein, denn der Unmut der Fans ist schon zu Beginn der Partie deutlich zu spüren. Es wird geklagt und geklönt über die Leistung der heimischen Akteure. Es läuft überhaupt nicht beim Tabellenachten und die Fehlerquote ist hoch. Auch der Gegner lässt zu wünschen übrig, die Hamburg Freezers liegen derzeit noch einen Rang hinter den Baden-Würtembergern.

Zumindest verleiht die Aura der Arena einen gewissen Glanz und man hat das Gefühl, es sei doch irgendwie besser als in den altersbrüchigen Hallen von Ambrì, Langnau oder Biel. Auch drei Stunden entfernt wird das Spiel schliesslich von einem «ex-Schweizer» entschieden: Verteidiger Jame Pollock trifft 15 Sekunden vor Ablauf der Verlängerung im Powerplay zum 3:2 für die Adler. Tja, ein mittelmässiges Spiel. kann in einem erstklassigen Stadion dennoch zum unvergesslichen Erlebnis werden, so das Fazit des kurzen Deutschland-Abenteuers. Selbstverständlich vergebe ich, wie als Blick-Redaktor üblich, drei Sterne für die Stars und die Pflaume des Spiels.

10. Oktober 2010

Qualifikation – 13. Runde

Adler Mannheim – Hamburg Freezers 3:2nV (1:0, 1:1, 0:1, 1:0)
SAP-Arena. – 8’432 Zuschauer. – SR Dahle. – Tore: 16. Seidenberg (Dietrich /Ausschluss Hamburg) 1:0. 29. Goc (MacDonald) 2:0. 30. Polaczek 2:1. 56. Barta (Ausschluss Reul) 2:2. 65. (64:45) Pollock 3:2. – Strafen: Je 4-mal 2 Minuten.
Adler Mannheim: Lang; Pollock, Nikolai Goc; Scalzo, Périard; Reul, Dietrich; Cespiva; Mauer, Kink, Arendt; King, MacDonald, Klinge; Robinson, Papineau, Seidenberg; Plachta, El-Sayed, Ritter.
Hamburg Freezers: Lamothe; Dück, Trygg, Traverse, Cohen, Coté, Köttstorfer, Pienitz, Dotzler; Bassen, Tenute, Engelhardt, Festerling, Flaake, Polaczek, Ouellet, Oppenheimer, Murphy, Holzmann, King, Ostwald, Barta.
Die Stars: ***Nikolai Goc (Mannheim), **Pollock (Mannheim), *Festerling (Hamburg).
Die Pflaume: Reul (Mannheim) – mit seiner hohen Fehlerquote ein Schatten seiner selbst.