New York Marathon

New York Marathon

Sechs Spiele in sechs Tagen quer durch Manhattan und durch zwei Staaten. Die Genialität des NHL-Schauplatzes New York und der Spielplan der NHL, lässt zwischen dem 1. und 6. März 2011 sechs Spiele in sechs Tagen innerhalb von 50 Kilometern zu. Die Kilometer allerdings haben es in sich, denn da liegen der East- und der Hudson-River, sowie der Hackensack- und der Passaic-River dazwischen, dazu kommen ein gutes Zeit- und Essmanagement, zahlreiche Knackpunkte und das wichtigste: «Unvorhergesehenes.»

Der Madison-Square-Garden liegt quasi vor der Haustüre, das Prudential-Center ist ab Penn-Station innert 30 Minuten, Fussmarsch inklusive, erreichbar. Die einzige geografische Herausforderung sind die New York Islanders in Uniondale. Via Long-Island-Rail-Road gehts Richtung Hempstead, der Knackpunkt liegt dabei etwas ausserhalb von Queens bei der Haltestelle Jamaica. Beim Vorort, durch einstige Einwanderer nach dem Karibikstaat ernannt, gilt es den richtigen Anschluss Richtung Hempstead zu finden, wenn dir hier ein Fehler passiert bist du verloren, es sei denn du hast die zeitliche Pufferzone “unvorhergesehenes” eingebaut.

Treffpunkt Starbucks beim NHL-Store

Die erste Anlaufstation am frühen Vormittag ist jeweils der Starbucks beim NHL-Store an der «1185, 6th Avenue.» Bei einem guten «Cup-of-Coffee» wird der Tagesablauf geplant, sechs Spiele an sechs Tagen bedürfen einer sorgfältigen Zeitplanung. Oberstes Gebot ist es die Zeit für «unvorhergesehenes» einzuplanen, ein Stolperstein der sich im Strassen-Jungel von Manhattan immer wieder bemerkbar macht. Sei es nach einer Shoppingtour die Einkäufe vorher noch ins Hotel zu bringen oder die Tickets im Hotel noch holen zu müssen, abgelenkt wirst du dabei durch hunderte von äusseren Einflüssen.

Die erste Station, der Madison-Square-Garden

Die erste Partie steigt bereits am Tag der Ankunft, direkt vor der Haustüre, zu Fuss wird der Madison-Square-Garden vom Hotel-Standort beim Columbus Circle am bequemsten erreicht. Nicht unbedingt bequem sind die alten grünen Polstersessel des Gardens und die Atmosphäre beim Spiel der Rangers gegen die Buffalo Sabres gleicht eher einer grossen Kinovorstellung. Die Ambiance der berühmtesten Arena der Welt, wie sie von sich selber sagt, kommt in der Schweiz dem Hallenstadion am nächsten, dennoch hat der Garden seine Faszination.

Die zweite Station – das Prudential Center

Unterhalb des Gardens, an den Schaltern der Penn-Station, kann das Ticket nach Newark gelöst werden. Die Zugfahrt mit der «New-Jersey-Transit» dauert gerade mal 20 Minuten und der Fussmarsch durch Newark, Richtung Stadion, knappe zehn Minuten. Während des Spiels der Devils gegen die Lightning, bei einem der zahlreichen «Powerbreaks» sorgen wir rein zufällig für Aufsehen, weil wir zwei Devils-Kaffeebecher abstauben. Das Aufsehen erregt auch die Aufmerksamkeit von Mutter und Tochter Morris, direkt hinter uns, Tochter Danielle zeigt sich dabei äusserst hilfsbereit und knipst unser «Selfie.»

Die 34th Street Pennsylvania Station ist der Dreh- und Angelpunkt des sechstägigen New York Marathons. (Rolf Pfeiffer)

Die dritte Station – wieder der Madison-Square-Garden

Spiel drei liegt wieder vor der Haustüre, wir logieren beim Columbus-Circle, Gegner der Rangers sind aber nicht die Blue Jackets, sondern die Wild aus dem State-of-Hockey im Garden. Minnesota, ein Name welcher sich in der Kindheit eingeprägt hat, während der faszinierenden Zeitspanne der guten, alten North Stars, ein Poster der grün-weissen zierte einst die Zimmerwand. Die Wild spielen mit einem «X» auf der rechten Schulter, welches für zehn Jahre Wild steht. Jubiläum feiern auch die Hausherren, im 85. Jahr stehen die Rangers und bitten zum Jubiläums-Duell.

Die vierte Station – das Prudential Center zum zweiten

Nach betreten des Center’s laufen wir quasi den Devils Dancer’s in die Arme, den Cheerleaders der Teufel. Wie schon die letzte Partie in Newark, fallen auch beim zweiten Auftritt der Devils kaum Tore. Der teuerste Devils-Spieler aller Zeiten, Ilja Kovalchuk schiesst die Teufel gegen die Penguins erst in der Overtime in den Himmel.

Die fünfte Station – das Nassau Coliseum in Uniondale

Es gibt zwei Möglichkeiten das Stadion der Islanders zu erreichen, eine Luxus-Version oder die Low-Budget-Version. Für zwei Personen ziehe ich die Low-Budget-Variante per Zuglinie mit der Long-Island-Rail-Road vor, dazu gibts eine Erlebnisfahrt durch die Vororte von Long Island. Knackpunkt der Linie ist die Haltestelle Jamaica, dort gilt es den richtigen Zug weiter Richtung Hempstead zu erwischen. Prompt verpassen wir den Anschluss und das «unvorhergesehene» wird zur Herausforderung. In Manhattan tummeln sich mehrere zehntausend, aber rund um den Bahnhof des Karibikstaates gibts nirgends ein Taxi. Die Rettung kommt durch einen Fan im St. Louis-Trikot, an diesen heften wir uns, denn dieser hat telefonisch ein Taxi bestellt. Freundlicherweise dürfen wir uns an der Fahrt nicht nur finanziell beteiligen und erreichen das Nassau-Coliseum erst bei Spielbeginn. Mit den Worten «what do you think, it’s nobody in there?» erblicken wir zeitgleich mit John Tavares erstem Treffer Gegen die Blues den ruhmreichsten Eisrink unseres Trips. Verteidiger Andrew MacDonald erzielt einen Hattrick.

Das Highlight

Nach der Partie schwemmts einen Grossteil der Fans in die Bar des Marriott’s Hotels Richtung Samuel Adams und Co. Zwischen zahlreichen Bierkübel der US-amerikanischen Brauerei aus Boston gesellt sich wie aus dem nichts der prominenteste Verletzte der Islanders dazu. Im Gespräch mit Mark Streit schlendern wir uns, zusammen, Streit nimmt Wasser, mit der Biermarke, in die nächste Zeitschlaufe «unvorhergesehenes» und verpassen die letzten Züge der gleichnamigen Rail-Road der berühmten New Yorker Insel. Selbst Streit rät uns in dieser Gegend spät Abends auf die Luxus-Budget-Variante «Taxi» umzudisponieren.

Sechste Station der MSG zum dritten

Ab Mittag regnet es in Strömen, die Stimmung beim Times-Square mahnt an einen Weltuntergang eines Hollywood-Blockbusters. Untergang gilt auch für den ewigen Rivalen aus dem Bundesstaat Pennsylvania, welche bei der gleichnamigen U-Bahn-Station, unterhalb des Gardens dem Untergang geweiht sind. Das Foto wird vor dem Spiel geschossen, zu diesem Zeitpunkt weiss noch niemand, dass Assistenz-Kapitän Ryan Callahan vier Tore schiessen würde.

Die sechs Spiele innert sechs Tagen sind innerhalb von 195 Kilometern quer durch New York zu erreichen. Die drei letzten, von diesen sechs, Partien leitet der kanadische Schiedsrichter François St. Laurent in Serie, ein happiges Programm für den Unparteiischen aus Quebec.

#DatumOrtkmGegner
I1. MärzManhattan3
II2. MärzNewark45
III3. MärzManhattan3
IV4. MärzNewark45
V5. MärzUniondale96
VI6. MärzManhattan3
Total195
Statistik: eishockeyblog

Beim vierten New-York-Trip reisen wir zu viert und logieren im Hudson-Hotel.

Die Hotel-Lobby des Hudson-Hotels, am 5. März 2011. (Krein)

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