Wie zu Gottwalds Zeiten

Wie zu Gottwalds Zeiten

Zlin ist die zweite Station der Tschechien-Kurztournee, die Stadt ist eine Schuhhochburg, wer kennt sie nicht die Bata-Schuhe, schon Eingangs der Stadt sind mehrere Bata-Gebäude zu sehen. Der Schuhkonzert bestimmt auch die Anfangszeit des Hockeyclubs SK Bata Zlin. Zwischen 1949 und 1990 heisst die Stadt Gottwaldov, benannt nach dem tschechoslowakischen Staatspräsidenten Klemens Gottwald. Noch älter als der Name Gottwaldov ist das Hotel Moskva, in Sichtweite des Eisstadions. Der alte Plattenbau wird 1933 fertig gestellt und gibt dir als Gast ein Hauch des Gefühls der kommunistischen Zeit der Tschechoslowakei. In einem kalten Winter könnte zumindest der Innenraum der Unterkunft durchaus an Stanley Kubricks Shining erinnern.

Überhaupt scheint hier vieles noch so wie zu tschechoslowakischen Zeiten. Die Treppenstufen zum Stadion und natürlich die Eishalle selbst, welche von aussen auch ein Schulhaus oder ein «Bata-Schuhaus» sein könnte. Der Sichtbackstein-Bau aus dem Jahre 1957 erstreckt sich über die ganze Eingangsfront, so wie dies in den 50er und 60er Jahren üblich war. Empfangen werden wir Dank Chris Habegger auf der VIP-Tribüne, abgeholt werden wir von Helena Cachotska, die Frau des Stürmers Tomas Cachotsky. Cachotsky, wie könnte es auch anders sein, stammt aus Jihlava, von dort kennt er unseren Reiseführer.

Der VIP-Raum ähnelt einem grossen Wohnzimmer, mit Teppichbelag ausgestattet und mehreren Stehtischen, blickt man durch die «Wohnzimmerfenster» (siehe Foto unten) ins Stadion. Als VIP-Häppchen werden die traditionellen, tschechischen belegten Brote serviert. Trotz aller Gastfreundschaft und dem angenehmen Klima fühlt man sich irgendwie wie zu «Gottwalds Zeiten», die Zeit scheint hier langsamer zu laufen als in Westeuropa, Gottwaldov ist zwar schon seit 25 Jahren vorbei, dennoch könnte man sich an den Gedanken gewöhnen.

An seiner Gegner gewöhnen kann sich das Heimteam an diesem Abend leider nicht. Das Team aus Karlsbad schiesst im zweiten Drittel innert neuen Minuten vier Tore und die Partie ist für die gelb-blauen gelaufen. Nach dem Spiel entgangen wir einen enttäuschten Cachotsky, welchen wir anschliessend zum Dinner im Restaurant «Restaurace Koliba U Cerneho medveda» in der Nähe des Zimni Stadions zu einem feinen Stück Fleisch begleiten. Am nächsten morgen besuchen wir noch eine Trainingseinheit Cachotskys unter der Leitung von Headcoach Rostislav Vlach, dem ehemaligen tschechischen Internationalen, der in seiner achten Spielzeit an der Bande der Zliner steht.

20. November 2015

PSG Zlin – Karlovy Vary 3:5 (0:0, 1:5, 2:0)
Zimni Stadion Ludka Cajki. – 4’207 Zuschauer. – SR Hodek/Mrkva, Flegl/Polonyi. – Tore: 25. Bičánek (Marosz, T. Rachůnek) 0:1. 29. Harkabus (Koblasa, Kůs) 0:2. 30. Gorčík (T. Rohan, Osmík) 0:3. 34. Huna (Bičánek, Marosz) 0:4. 39. Žižka (Ondráček) 1:4. 40. Rodney (Kůs, Koblasa) 1:5. 44. Čachotský (P. Holík, Matějíček) 2:5. 50. Maruna (Žižka, Matějíček) 3:5. – Strafen: Zlín 5-mal 2 Minuten, Karlovy Vary 7-mal 2 Minuten. 
Zlín: Kašík (30. Štůrala); Marušák, Urbanec; Matějíček, Žižka; Kotvan, O. Horák; Čachotský, P. Holík, Říčka; Ondráček, Maruna, Kubiš; Bukarts, Roman Vlach, O. Veselý; A. Havlík, Cibák, F. Čech.
Karlovy Vary: Závorka; J. Tomeček, Bičánek; Benák, Sičák; T. Dvořák; Gulaši, Rodney; Huna, Marosz, T. Rachůnek; Bartek, Bulík, Vachovec; Harkabus, Kůs, Koblasa; Gorčík, Osmík, T. Rohan.

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