Das Mannheimer Eishockey hat mit Jochen Hecht, Erich Goldmann, Dennis Seidenberg, Robert Müller und Denis Reul schon fünf Spieler in den NHL-Draft gebracht. Eine erfolgreichere Draft-Bilanz haben in Deutschland nur noch die Kölner Haie. Auch Leon Draisaitl hat vor seinem Nordamerika-Engagement bei den Prince Albert Raiders, drei Jahre für die Jungadler in Mannheim gespielt.
Der nächste Export der Jungadler heisst Moritz Seider. Bereits im Alter von 16 Jahren hat der Verteidiger vier Partien in der DEL gespielt. In der aktuellen Meisterschaft gehört der 17-Jährige bereits zum Stammkader der Adler. Den Jungspund erblickt man schon beim Warm-up, dies nicht nur wegen seines Gitterhelms, sondern auch wegen seines Engagements.
„Beeindruckend wie der junge Mann mit der Nummer 53 seine Rolle schon spielt.“
— eishockeyblog
Die Partie gegen die Bremerhaven Fischtown Pinguins läuft und Seider setzt sich von Beginn weg gut in Szene. Beeindruckend, wie abgeklärt der junge Mann mit der Nummer 53 und dem Gitterhelm seine Rolle schon spielt. In der 26. Minute verlässt der Jungadler seinen Adlerhorst und stürmt als «vierter Stürmer» in die Offensive und gibt prompt den entscheidenden Impuls zum Game-Winning-Goal der Mannheimer.
Auf der Liste von «Central-Scouting-Europe», liegt das Nachwuchstalent derzeit auf dem sechsten Rang, sämtlicher europäischen Feldspieler. Im Juni 2019, dürfte Seider als einer der höchsten Drafts Deutschlands in die Geschichtsbücher eingehen. Der ehemalige Mannheimer Draisaitl, als Nummer drei dürfte allerdings schwer zu toppen sein, für Mannheim aber wird Seider der höchste Draftpick werden.
Ein Guide wie Seider
Beeindruckend wie das grösste Talent Deutschlands, ist auch Mannheims Media-Guide. Ein A5-Buch von 334 Seiten, geht im Fanshop für gerade mal 10 Euro über den Ladentisch. «Eishockeystadt MANNHEIM Seit 1938», steht auf dem Cover, welches vom ex-Klotener Chad Kolarik präsentiert wird. Für jeden Zahlen- und Historik-Freak ist dieses Buch mehr als nur ein Weihnachtsgeschenk. Da drin steht alles, sogar sämtliche Spieler bis zur U12 sind porträtiert.
Auf den Seiten 84 und 85 ist das Porträt von Seider, welches zusätzlich über sein DEL-Debüt, am 25. Oktober 2017, als zweitjüngster Spieler der Adler-Geschichte informiert. Mannheims Media-Guide hat definitiv das Potenzial für die NHL und dies hat auch Seider. Spätestens im Juni 2019 wird Seider wieder beeindrucken, wenn er vom Mannheimer Media-Guide in die Bücher der NHL wechselt.
Adler Mannheim – Bremerhaven 4:1 (1:0, 1:1, 2:0)
SAP-Arena. – 13’178 Zuschauer. – SR Iwert/Rohatsch. – Tore: 14. Adam (Lampl) 1:0. 26. Adam (Seider, Smith) 2:0. 32. Urbas (Nehring, Zengerle /Ausschluss Seider) 2:1. 45. Eisenschmid (Desjardins /Ausschluss Jensen) 3:1. 54. Hungerecker (Lampl) 4:1. – Strafen: Mannheim 3-mal 2 Minuten, Bremerhaven 5-mal 2 Minuten.
Mannheim: Endras; Seider, Lehtivuori; Katic, Lampl; Akdag, Reul; Mikkelson; Wolf, Desjardins, Krämmer; Eisenschmid, Festerling, Kolarik; Adam, Smith, Hungerecker; Soramies, Kink, Moeser.
Bremerhaven: Hübl; Moore, Fortunus; Jensen, Rumble; Weber, Alber; Nehring, Frisen, Feser; Urbas, Zengerle, Verlic; Hooton, Quirk, Schwartz; Kolupaylo, McMillan, Hoeffel.
Dabei sollte man nicht vergessen, das z.B. ein Moritz Seider und ein Tim Stützle das Eishockey in anderen Clubs erlernt haben.
Mannheim hat die Möglichkeit die besten Spieler anderer Clubs zu holen.
Krefeld konnte einen Tim Stützle nicht halten, weil ihr Antrag den Jungen im
Seniorenbereich einzusetzen nicht genehmigt wurde.
Bei den anderen Spielern habe ich nicht geschaut, ob sie aus Mannheims Nachwuchs
kommen.
Selbstverständlich, besten Dank für den wichtigen Hinweis bei Stützle. Der Stammclub sollte dabei nie vergessen gehen, dennoch hat Mannheim seinen Teil zur Weiterentwicklung der beiden Ausnahmekönner geleistet. Im Fall von Stützle eigentlich unglaublich, dass Krefeld ihn nicht halten konnte/durfte. Zu den weiteren erwähnten: Erich Goldmann ein Landshuter, Robert Müller ein Rosenheimer, Denis Reul ein Selber und nur Jochen Hecht ein echter Mannheimer. Schlussendlich zählt rein statistisch aber nur der Klub, zum Zeitpunkt des Drafts. In der Schweiz beispielsweise wurde Patrick Howald als Ur-Berner, ausgerechnet während seiner zwei Jahre in Lugano gedrafted und gilt daher als Lugano-Draft. Prinzipiell sollte dem Stammclub bei jedem Spieler mehr Beachtung geschenkt werden.