Ausblick von der Medientribüne in der Vaudoise-Arena. (Krein)
Nur vier Kilometer von der Vaudoise-Arena entfernt hat der Hockey-Club La Villa aus dem Lausanner Stadtteil Ouchy 1905 in den ersten Schweizermeisterschaften Geschichte geschrieben. Bis 1910 spielten Westschweizer die Schweizermeisterschaft unter sich aus. 115 Jahre später treten die Lausanner mit der modernsten Arena des Landes in Prilly wieder als Vorreiter auf. Unter normalen Umständen hätte die Vaudoise-Arena im Frühling 2020 bereits die erste Weltmeisterschaft hinter sich, stattdessen imponiert das Eishockey-Juwel auch in der 38. Runde der National-League nur durch ihre leeren Ränge.
Kernstück des imposanten Sportzentrums, welches durch die Centre-Sportif-de-Malley (CSM) betrieben wird, ist eine Eishalle mit 10’000 Plätzen. Hinzu kommen eine Trainingshalle im zweiten Untergeschoss und eine Eisbahn im Freien. Dazu gibts ein Hallenbad mit drei Wasserbecken, darunter ein Olympiabecken, eine Sporthalle sowie diverse Räumlichkeiten. Das komplexe Stadion wird zudem nach neuestem Energiestandard betrieben, so wird beispielsweise die Abwärme der Kältemaschinen für das heizen der Schwimmbecken genutzt.
Durch Crissier und Renens
Während der Anfahrt, via Crissier und Renens läuft, es könnte nicht passender sein, ein Song von Bastien “Bastian Baker” Kaltenbacher, der selber zwei Jahre in Lausanne bei den U20-Junioren verbracht hat oder dessen Vater Bruno zwischen 1981 und 1984 im Fanionteam Lausannes in der Nationalliga-B- und ein Jahr beim heutigen Gegner Ambri-Piotta gespielt hat. Die Anfahrtsgemeinde Renens trägt, zusammen mit Prilly und Lausanne ebenfalls zu den jährlichen Betriebskosten von rund 12 Millionen Schweizer Franken bei.
Die Laufwege sind trotz der grossen Arena äusserst kurz, das Treppenhaus für die Presse führt direkt zum Car-Platz der Gäste, welche durch einen Tunnel bis zum Eisfeld fahren können. Dies tut Ambri jeweils ohne seinen Trainer, denn Luca Cereda fährt immer mit dem Privatauto. In diesem Bereich, wo sich auch Ambris Spieler fürs Spiel vorbereiten, befindet sich auch ein Verbindungsstollen zwischen der Hauptarena- und der Trainingshalle, welche auch per Lift zu erreichen ist.
Vierte Spielstätte
Wenn Lausanne auf Ambri-Piotta trifft ist dies die 68. Partie im Oberhaus. Erstmals gabs diese Affiche, lange nach der Zeit des HC La Villa, am 12. Dezember 1953 auf der offenen Eisbahn Montchoisi, die Gäste siegten damals mit 14:2, später trafen die heutigen Gegner in der Patinoire de Malley und im Provisorium Malley 2.0 aufeinander. Die Vaudoise-Arena ist bereits der vierte Lausanner Spielplatz in der Geschichte dieses Duells, doch vor leeren Rängen ist es eine Premiere.
Nicht mit leerem Magen steigen die Presseleute ins Spiel, denn ein Medien-Angestellter verteilt, bereits zwei Stunden vor Spielbeginn, unter dem Hallendach auf der obersten Etage, Lunchsäckli direkt sur-place. Vor 115 Jahren galt der HC La Villa als Wegbereiter der später gegründeten nationalen Liga, heute gilt Lausannes Arena mit ihrem Service vielleicht als Wegbereiter für die künftige Medienverköstigung?
Lausanne – Ambrì-Piotta 2:1nP (1:0, 0:1, 0:0, 1:0)
Vaudoise-Aréna. – SR Wiegand/Salonen. – Tore: 7. Gibbons (Genazzi, Jooris) 1:0. 35. Kostner 1:1. 65. Emmerton 2:1. – Strafen: Lausanne 1-mal 2, plus 5 Minuten plus Spieldauer (Barberio), Ambrì-Piotta 4-mal 2 Minuten.
Lausanne: Stephan; Frick, Heldner; Barberio, Genazzi; Marti, Grossmann; Krueger; Kenins, Malgin, Conacher; Gibbons, Jooris, Bertschy; Bozon, Emmerton, Almond, Douay, Froidevaux, Leone; Krakauskas.
Ambrì-Piotta: Conz; Dotti, Fora; Fischer, Fohrler; Pezzullo, Hächler; Goy, Ngoy; Perlini, Flynn, Zwerger; Kneubühler, Müller, Grassi; Neuenschwander, Novotny, Dal Pian; Incir, Kostner, Trisconi.
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