Von Sydney nach Koppigen

Von Sydney nach Koppigen

Zurück zu den Wurzeln oder «Back to the roots» heisst es an einem frühen Samstag Abend. Einst selber in der 2. Liga aktiv, gehts als Zuschauer in die Zentralschweizer 2. Liga, Gruppe 1 nach Burgdorf. Die 2. Liga ist die konstanteste Liga der Schweiz, seit 1984 und der Einführung des Projekts Avanti* spielt die zweithöchste Amateurklasse in den traditionellen Gruppen, früher um den Aufstieg in die 1. Liga, heute um den Titel der 2. Liga. In seiner 26. Zweitliga Saison steht der EHC Koppigen. Die Koppiger zählen, neben Freimettigen, Meinisberg und Mirchel zu den dienstältesten Klubs der Liga. Nicht so alt wie die Liga-Zugehörigkeit ist Koppigens Logo, welches im Sommer 2017 präsentiert wird und aus dem alten Gockel mit Hockeystock ein «NHL-Logo» werden lässt.

Ein Logo für die NHL

Oder wie wärs mit einem Logo aus der «NRL», der National-Rugby-League im fernen Australien? Dort werden 1908 die Eastern Suburbs gegründet, welchen ihren Namen aber erst 1967 in «Roosters» (Hähne) umändern. Zu diesem Zeitpunkt ist der EHC Koppigen vier Jahre alt. Zur Jahrtausendwende präsentiert der mehrfache australische Rugby-Meister sein neues Logo mit dem weiss-rot-blauen Hahn. Dieser Hahn wird 2017 zur Vorlage für den Emmentaler Traditionsklub. Der Rooster wechselt von Sydneys Cricket-Ground (48’000 Plätze) in die beschauliche Localnet-Arena in Burgdorf (800 Plätze) und keinen dürfte die Logo-Adaption interessieren, weder den Rugby-Fan aus Sydney noch den Eishockey-Fan aus Koppigen.

Einzig dieser Blog, einst als Spieler selbst verblüfft worden – als sich der EHC Napf bei den Springfield Falcons in der AHL bediente, muss der Geschichte auf den Grund gehen. Auf Nachfrage beim freundlichen Zweitligisten, wird die Adaption des Logos durch Captain Raphael Buser, welcher neben seiner Aufgabe auf dem Eis auch für das Logo-Design und das Klub-Marketing verantwortlich ist, freundlich bestätigt. Die Koppiger, durch den australischen Rugby-Hahn beflügelt, liessen diesen im stillen Kämmerlein, fernab von Down-Under, zum Hockey-Hahn umfunktionieren.

Wenn der Rooster zum Hahn wird…

Der Ähnlichkeit ist verblüffend, nicht nur farblich gleichen sich die beiden Logos des EHC Koppigen und der Sydney Roosters. Die Details (Das Auge, der Nacken mit blauen Streifen, der Schnabel mit dem Kehllappen und sogar die rote Wellenlinie unter des Schriftzugs) verblüffen den Betrachter. Einzig der Kamm (bei Sydney ist der Kamm auch die berühmte Oper) wurde vom Koppiger Drahtzieher Raphael Buser fast unverkennbar umgestaltet. (Krein)

entworfen 2017
entworfen 2000

Doch «back to the Roosters» und damit zum Spiel, dort kommen die Gäste durch drei Treffer innert 2 Minuten und 22 Sekunden «back to the game.» Das Momentum scheint gekippt, doch die Hähne finden immer wieder eine Antwort, selbst der erneute Ausgleich 34 Sekunden vor der zweiten Pause bringt die Koppiger nicht aus dem Tritt. Die Mannschaft von Trainer Martin Bernhard läuft wie das australische Rugby-Team der Roosters und der Koppiger «Hahn» pickt sich mit dem ersten Vollerfolg drei Punkte.

13. November 2021 – 6. Runde

Koppigen – Zuchwil-Regio 6:4 (1:0, 3:4, 2:0)
Localnet-Arena. – 60 Zuschauer. – SR Von Rohr /Schädler. – Tore: 16. Salzmann (Buser, Meyer) 1:0. 24. Salzmann (Erbsland, Schär) 2:0. 28. Ramstein (Schär, Häubi) 3:0. 33. Wirth (Mombelli, Dick) 3:1. 35. (34:24) Farner (Heiniger) 3:2. 35. (34:56) Wirth (Dick) 3:3. 36. Erbsland 4:3. 40. Dick (Flavio Müller /Ausschlüsse Burkhalter, Frauchiger) 4:4. 45. Erbsland (Schär, Salzmann) 5:4. 54. Salzmann (Meyer) 6:4. – Strafen: Koppigen 5-mal 2 Minuten, Zuchwil-Regio 3-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: 28. Time-out Zuchwil-Regio.
Koppigen: Eggimann (Hess); Meyer (2), Burkhalter (4); Simon Baumberger, Roman Baumberger (2); Erbsland, Häubi Bernhard; Bettler, Buser, Schär; Mocci, Frauchiger (2), Marc Kilchenmann; Ramstein, Rieder, Salzmann; Kessi, Zaugg.
Zuchwil-Regio: Flavio Müller (Chéhab); Hofstetter (2), Siro Müller; Binggeli, Fankhauser; Hansruedi Kilchenmann (2), Meier (2); Hagi; Dick, Mombelli, Wirth; Farner, Bürgin, Schertenleib; Amstutz, Heiniger, Schöni; Schümperli, Zollinger.

*Unter dem Projekt «Avanti» wird die 2. Liga 1985 von neun auf sechs Gruppen reduziert.

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