Was für ein Finish, die 52. und letzte Runde der National-League 2022-23 hat es in sich. Vier Mannschaften kämpfen noch um drei Pre-Playoff-Plätze, zwei Teams kämpfen um einen direkten Playoff-Platz und nochmals zwei Equipen spielen um den Qualifikationssieg. Für jeden Kommentator ist diese letzte Runde ein Hochgenuss, die Vorbereitungen laufen im Vorfeld auf Hochtouren und die Anspannung steigt. Heute Abend gibts kein einzelnes Hauptspiel, nein alle Affichen bilden in einer Konferenz-Schaltung das Hauptspiel. Auf dem Schauplatz «Lugano» braucht der Lokalmatador unbedingt einen Sieg, dies gilt aber auch für Biel, wenn es den erstmaligen Qualifikationssieg will.
Grande wie einst?
Die Stimmung vor dem Spiel rund um die TV-Crew ist locker und fröhlich, alle sind gut drauf. Im Treppenhaus begegne ich Lugano CEO Marco Werder, der ehemalige NLA-Crack ist ebenfalls gut drauf und für einen Schwatz bereit, alles was du jetzt noch zu hören kriegst kannst du vielleicht noch im Live-Spiel verwenden und sei es eine Anekdote aus Werders Hockey-Anfängen. Die ehemalige Resega, einst gerade gut genug für Luganos Endspiele, ist heute auch im letzten Qualifikationsspiel, einer durchzogenen und enttäuschenden Spielzeit der Bianconeri, mit 5’700 Fans gefüllt wie zu Grande-Luganos-Zeiten. Dieses Grande-Lugano scheint in den ersten Minuten als Revival auf dem Eis zu zaubern.
Hauptschauplatz Lugano
Und dann kommt Biel, was für eine Schlussphase, die Ergebnisse in den verschiedenen Schauplätzen überschlagen sich und Lugano zittert isch plötzlich noch in die Pre-Playoffs, während Biel am ersten Qualifikationssieg aller Zeiten schnuppert. Gut nehmen wir mal die Saison 1980-81 dazu, da schaffte Biel nach der Vorrunde von 28 Spielen den ersten Schlussrang. So bleibt Schauplatz Lugano in den letzten zehn Minuten die einzige noch relevante Örtlichkeit der letzten Entscheidung im grossen Showdown. Wow – was für ein Abend – was für eine Sportart und was für ein Spiel. Für solche Partien leben und lieben wir, die hockeyinfizierten und besessenen Individuen, für solche Höhepunkte schwärmen und träumen wir und das ist erst der Anfang – die Spiele um den postgelben Plexiglas-Pokal mögen beginnen.
4. März 2023 – 52. Runde
Lugano – Biel 5:6nP (4:1, 1:1, 0:3, 0:1)
Cornér-Arena. – 5 781 Zuschauer. – SR Piechaczek (De)/Hebeisen, Wolf/Urfer. – Tore: 2. Kessler (Rajala) 0:1. 5. Zanetti (Herburger) 1:1. 10. Granlund (Bennett, Marco Müller) 2:1. 13. Morini (Andersson, Thürkauf /Ausschluss Schneeberger) 3:1. 19. Alatalo (Klok, Herburger) 4:1. 24. Marco Müller 5:1. 30. Sallinen (Olofsson /Ausschluss Fazzini) 5:2. 53. Kessler 5:3. 57. (56:11) Haas (Kessler, Rajala) 5:4. 57. (56:53) Lööv (Haas) 5:5. – Penaltyschiessen: Kessler -, Müller -; Brunner 0:1, Fazzini -; Olofsson -, Granlund 1:1; Künzle -, Bennett -; Haas 1:2, Carr -. – Strafen: Lugano 2-mal 2 Minuten, Biel 4-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Lugano ohne Arcobello, Connolly und Gerber (alle verletzt), Biel ohne Cunti, Hischier, Hofer, Rathgeb, Tanner (alle verletzt) und Säteri (krank). Biel von 58:30 bis 59:22 und ab 59:24 ohne Torhüter.
Lugano: Koskinen; Alatalo, Klok; Riva, Mirco Müller; Andersson, Guerra; Wolf; Bennett, Marco Müller, Granlund; Carr, Thürkauf (2), Patry; Fazzini (2), Morini, Josephs; Walker, Herburger, Zanetti; Vedova.
Biel (2): Van Pottelberghe (13.-20. Rytz); Schneeberger (2), Lööv; Jakowenko, Grossmann; Delémont, Forster; Christen; Reinhard, Haas, Olofsson; Kessler, Sallinen, Rajala (2); Brunner, Sheahan, Künzle (2); Froidevaux, Schläpfer, Stampfli; Bärtschi.