Die New Jersey Devils fristen in ihren Anfangsjahren eher ein Schattendasein, auch in der Schweiz gibts lange Zeit keinen Bezug zum roten Teufel. Dies ändert sich, als Reijo Ruotsalainen den SC Bern nochmals Richtung National-Hockey-League verlässt. Rexi gibt im Alter von 29 Jahren ein Comeback bei den New Jersey Devils. In der Januar-Ausgabe 1990 von Slapshot erscheint ein dreiseitiger Beitrag mit der Überschrift «Rexi der Teufel» – Wow – Ruotsalainen, im weissen Jersey mit der gewohnten Rückennummer 29, in der legendären grünen CCM-Supra-Hose, in Aktion gegen die Vancouver Canucks. In der Kabine sitzt der Finne neben dem heutigen Nationalmannschaft-Assistenten Tommy Albelin. Erstmals erfährt die Schweiz, lange vor dem Internet-Zeitalter, Einzelheiten der Organisation aus East Rutherford, welche in der Brendan-Byrne-Arena im Meadowlands-Sportkomplex spielt. Teufel-Ruotsalainen erscheint auch in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) und im Bund. Geliefert wird die Exklusiv-Story im Slapshot von einem gewissen «George Bird», in der NZZ vom Kürzel «gel» und im Bund noch «el». Unter dem Pseudonym «Bird» berichtet Jürg Vogel in der Schweiz gleich mehrfach aus New Jersey. Das ist der Startschuss zur Organisation «enett» dem Hudson-River.
Die Schweiz trifft sich in New Jersey
33 Jahre nach Birds erstem Bericht aus dem fernen US-Bundesstaat heisst der Kapitän der Teufel Nico Hischier, der Verteidiger Jonas Siegenthaler, der Torhüter Akira Schmid und der neuste Kassenschlager und Wunschtransfer Timo Meier. Jeder Hockeyschweizer kennt heute die New Jersey Devils, die Organisation ist die «schweizerischste» die es bis heute je gegeben hat. Vier Spieler in der gleichen Organisation übertrifft die drei Akteure bei den Nashville Predators zwischen 2016 und 2019. So treffen sich die Schweizer auch während Partien der Devils rund um das Prudential Center, so auch am 28. Dezember 2022 im Restaurant Chipotle-Mexican-Grill an der Market-Street 222. Dieser Mann kommt mir doch bekannt vor? «George Bird» ist es nicht, aber mit Eishockey hat er zu tun, es ist Gérard Scheidegger, der ehemalige Manager von Biel, Davos, Langnau, Lausanne und La Chaux-de-Fonds. Man nickt einander zu und kommt ins Gespräch – beide können auf Anhieb den Namen ihres Gegenübers nicht nennen, aber kennen sich vom Sehen her. New Jersey ein Ort wo sich heute Schweizer:innen die Türklinke in die Hand geben. Aus Birds superlativem Bericht der frühen 90er Jahre ist heute ein Pendler:innen-Ort für Herr und Frau Schweizer geworden.
Zu Besuch sind beim Schweizer Kapitän auch die Familienangehörigen aus dem Wallis, die Schweiz und New Jersey stehen sich heute so nah wie keine andere NHL-Organisation. Selbst beim Einlass hilft dir das Prädikat «Switzerland» und der Ticket-Scan wird durch die Hostessen so freundlich abgefertigt, wie das Check-In in einem Wellness-Hotel im Südtirol. Selbst der langjährige Kult-Organist Pete Cannarozzi lässt dich während dem Spiel auf seinem Orgelstuhl Platz nehmen. Cannarozzi ist nicht nur ein Kult-Mann im Prudential Center, er griff schon im alten East Rutherford in die Tasten, wo einst dieser «Mister Bird» über die Teufel berichtete. «Piitii», wie seine Freunde ihn nennen, ist seit 2001 an Board der Devils und orgelte die Teufel, am 9. Juni 2003 vor 19 040 Zuschauern, in der Continental-Airlines-Arena (oder auch Brendan-Byrne-Arena) zum vorerst letzten Stanley-Cup-Triumph.
Cannarozzi’s Orgelspiel begleitet am 28. Dezember 2022 auch den Ausgleichstreffer Nico Hischiers in der 47. Minute. Die Devils sind eigentlich das bessere Team, doch die Boston Bruins spielen äusserst effizient und abgeklärt, dazu hält Schlussmann Linus Ullmark alles, was auf seinen Kasten kommt. Die Devils verlieren, wie 1990 bei Bird’s Besuch und einem 3:6 gegen die Washington Capitals, mit 1:3 durch einen Empty-Net-Goal in der letzten 59. Minute. An diesem Abend reicht es für Siegenthaler und Co. nicht. Nicht reichen tut es auch für all diejenigen welche sich während der Drittelspause eine Pizza holen wollen, dies nicht wegen der grossen Nachfrage, sondern wegen der äusserst ineffizienten Pizza-Crew.
Wegbereiter in Teufels Küche
Die Pizza-Mannschaft präsentiert sich etwa gleich schlecht wie die Devils kurz nach ihrem Umzug aus Denver, als sie am 19. November 1983 in Edmonton mit 14:3 abgefertigt und von Wayne Gretzky als «Mickey-Mouse-Team» belächelt werden. In 80 Spielen setzt es 1983-84 für die Devils 56 Niederlagen ab. Niederlagen würde es innerhalb des Prudential-Centers im Vergleich mit den anderen Imbiss-Buden auch für die Pizza-Station absetzen. Die Pizza-Crew arbeitet heute noch so wie das «Micky-Maus-Team» und in der 18-minütigen Drittelspause gehen in Teufels Küche drei Pizzen über die Theke.
In Teufels Küche befindet sich der Schweizer Wegbereiter Ruotsalainen kurz nach Bird’s Besuch und wird im Februar 1990 nach Edmonton transferiert. Dennoch ist Ruotsalainens Engagement als Teufel der Grundstein für die späteren Erben aus dem Alpenland. Ruotsalainen gilt daher als erster «Schweizer» und ist nur der Vorbote aus einem Land, welches den Devils später einen Captain und drei weitere Schlüsselspieler bescheren wird. 1990 ist die Schweiz für die Teufel genau so unbekannt wie für Bird’s oder Vogel’s Landsleute die erste Berichterstattung aus New Jersey. Heute haben bereits sieben Schweizer das Trikot der Teufel getragen, davon stehen 2023 vier auf der Gehaltsliste der Organisation von Gründer Dr. John J. McMullen. Der erfolgreichste Finne in Teufels Küche übrigens, Sami Vatanen spielt heute in der Schweiz beim HC Genf-Servette. Ruotsalainens Erben beehren eben nicht nur die teuflischen Devils, sondern auch die finnischen Schweizer.
Altjahrswoche in New York, neben Weihnachtsshopping und eisiger Kälte in den Strassenschluchten von Manhattan, macht auch der NHL-Spielplan nicht halt. Einst, zu Zeiten des kalten Krieges, ist die letzte Woche des Jahres reserviert für besondere Leckerbissen. So gastieren, seit der Eröffnung des vierten Madison-Square-Gardens, am 11. Februar 1968, fünfmal kommunistische Teams aus Osteuropa an der Pennsylvania Plaza 4. Diese Spiele gehen jeweils zwischen dem 27. Dezember und dem 1. Januar als NHL-Super-Series über die Showbühne der berühmtesten Arena der Welt – und die New York Rangers gewinnen nie. Zuletzt gibts, am Silvesterabend 1990, gegen ZSKA Moskau – das wohl beste Klubteam aller Zeiten – eine 1:6-Niederlage. Bei den Sowjets mit dabei sind Sergei Zubov und Sergei Nemchinov, beide werden vier Jahre später, zusammen mit den Dynamo Moskau-Spielern Alexei Kovalev und Alexander Karpovtsev, an der gleichen Spielstätte, den Stanley-Cup für die Rangers holen.
Der Fluch
Mit den vier ehemaligen Sowjets kämpfen die Rangers, am 14. Juni 1994, im siebten Spiel der Finalserie nicht nur gegen die Vancouver Canucks, sondern auch gegen den «Fluch», der seit 54 Jahren auf den Rangers lastet und sie auf Schritt und Tritt begleitet. In der 14. Minute ist es Captain Mark Messier, welcher das Game-Winning-Goal, zum zwischenzeitlichen 3:0 erzielt. Gezittert wird jedoch, durch zwei Canucks-Treffer von Trevor Linden, bis zum letzten Bully 1,1 Sekunden vor Schluss. Der «Fluch» ist endlich besiegt, so oft sind die Rangers in den vergangenen 54 Jahren gescheitert, die Ursachen für das ewige Scheitern soll mit einem Fluch zusammenhängen, über deren Urheber man sich nicht nie ganz einig gewesen war. John Reed Kilpatrick etwa, der nach dem letzten Cup-Gewinn 1940 den Pokal entheiligt haben soll, als er darin den Grundstückpfandbrief auf den alten Madison-Square-Garden (II), auf drei Millionen Dollar lautend, verbrannte? Oder etwa eine Aussage von Mervyn «Red» Dutton, Manager der damaligen Rivalen der New York Americans, dessen Team von den Rangers aus dem Garden vertrieben und aufgelöst wurde? Dutton, welcher 1987 verstarb, schwor, die Rangers würden den Stanley-Cup zu seinen Lebzeiten nie mehr gewinnen.
In der Folge finden die Rangers während 54 Jahren immer wieder einen Weg den Stanley-Cup nicht zu gewinnen, irgendetwas geht immer schief und irgendetwas muss immer als Ausrede für das Scheitern hinhalten. Neue Retter, neue Manager, neue Trainer, neue Superstars und neue Besitzer kommen und gehen an der Pennsylvania Plaza. So auch vor dem siebten Spiel der Finalserie 1994, als Besitzer Viacom Inc. den sportlichen «Nebenbetrieb» der Rangers und New York Knicks zum Verkauf anbietet. Die perfekte Ausrede für ein erneutes Scheitern ist also pünktlich zum siebten Finalspiel bereit. Vielleicht ist dies, neben der unglaublichen Kabinenrede von Headcoach Mike Keenan – Mark Messier bezeichnet die Rede als eindrücklichste Rede die er in seiner Karriere je gehört habe – die Extraspritze für den zusätzlichen Effort und damit den besagten Fluch endlich besiegen zu können.
„So lange ich lebe, werden die Rangers keinen Cup gewinnen.“
– Red Dutton, New York Americans und Hall-of-Fame-Mitglied
Dieser Garden versprüht auch 55 Jahre nach seiner Eröffnung und mehrfachem Umbau, zuletzt 2013, einen Charme, den man nicht beschreiben kann. Sind es die historischen Ereignisse die im Hinterkopf präsent sind? Ist es der spezielle Geruch? Ist es die stille Atmosphäre, welche an einen Theater- oder Kinosaal erinnert? Oder sind es Ausstrahlungskraft und Tradition der Rangers? «Man muss ihn erleben», beschreibt Harry Valérien, ein Urgestein des deutschen Sportjournalismus, im Buch «Kultstätten des Sports» die Atmosphäre des Gardens, treffender kann man die berühmteste Arena der Welt, nach deren auch die olympische Rad-Disziplin «Madison» benannt ist, nicht beschreiben.
So berühmt und grandios die aktuellen Stars auf dem Eis auch sind, der Garden überstrahlt sie alle. So auch am 27. Dezember 2022, als die Washington Capitals mit Alexander Ovechkin und Co. gastieren. Das Spiel des Gastgebers bleibt blass und dazu brauchts nicht mal einen Fluch. Das technische Kabinettstück von Verteidiger K’Andre Miller, wie er Ovechkin aussteigen lässt, bleibt die beste Aktion der Blueshirts. Auch ohne Treffer der Rangers ist der Besuch im Garden ein unvergessliches Erlebnis oder wie heisst es? «Man muss ihn erleben.» Dies gilt nicht für den Rangers-Fan neben mir, welcher seinen Sitzplatz schon nach der zweiten Drittelspause verlässt und dies, obwohl er sich pro Jahr nur drei Spiele leisten kann: «Die Tickets sind sehr teuer, so gehe ich lieber an die Auswärtsspiele in Philadelphia, Newark und Long Island», verrät der New Yorker.
Der Ruotsalainen-Deal
Seit dem letzten Cup-Gewinn sind bereits wieder 29 Jahre verstrichen, diese sind jedoch nicht mehr mit einem Fluch behaftet, auch wenn Schwarzmarktdealer mit verbfüffend echten, aber gefälschten Tickets, als «Frank Abagnales im Westentaschenformat» ihren Schabernack treiben. Der Garden verkörpert so viel mehr als nur ein einzelnes Spiel der Rangers. In seiner 55-jährigen Geschichte wird hier auch so mancher Deal eingefädelt, der spektakulärste aus Schweizer Sicht geht im «Charley O’s», einem Steakhouse welches in den 80er Jahren auch als wichtige Begegnungsstätte dient, über den Tisch. Noch heute werden dort, vor den Spielen Steaks verzehrt – jedoch unter dem Label «Nick + Stef’s Steakhouse.» Diese kulinarische Örtlichkeit, an der Pennsylvania Plaza Nummer 9, ist an einem 12. April 1986, nach dem dritten Playoff-Spiel der Rangers gegen die Philadelphia Flyers Ausgangspunkt des Reijo Ruotsalainen-Transfers. Nach dem 5:2-Sieg der «Blueshirts» treffen sich dort SCB-Präsident Eddie Tschanz und Rangers-Star Ruotsalainen, oder wie sagt man? «Man muss ihn erleben.»
Fifth Avenue, mitten im Rummel des Grossstadtjungels, «liechter won i härechume lüchtet’s u blinket’s aues fliesst wie wenn e fium louft überau lüt lüt überau» (ZüriWest) fährt ein Bus ins Blickfeld, nicht der Bus aber die Werbekampagne des Buses sticht dem «hockeyaffinen» sofort ins Auge. Martin St. Louis, Martin Brodeur, Sidney Crosby und Joe Thornton beeindrucken durch ihre Grösse, wie es sich eben für New York gehört. Der Store liegt an der Kreuzung «6th Avenue und der West 47. Street», offiziell bei der Hausnummer 1185, an der «Avenue of the Americas.» Offiziell wurde die sechste Strasse bereits 1945 in die «Avenue of the Americas» umbenannt, wird aber im Alltag immer noch als «Sixth Avenue» bezeichnet. Zurück zum Store, als Zückerchen ist der Hockey-Laden an einen Starbucks-Store gekoppelt.
Kaffee und Hockey was will man mehr? In der Tat entpuppt sich die Kombination Starbucks/NHL-Store als Schalt- und Walt Zentrale jedes New York Besuchs. Die Kombination ist Treffpunkt, Ruhepol, Warteplatz, Frühstücks-Platz, Fotostudio sowie «Working-Press» Station, wie es ein berühmter Schweizer Hockey-Journalist zu sagen pflegt. Frühstück bei Starbucks statt Tiffany, gibts Trip für Trip und Tag für Tag auf sämtlichen New York Exkursionen. Bei sechs Tripps werden hier einige Geschichten geschrieben.
Im Januar 2009 arbeitet ein Schweizer im Laden der Hockey-Herzen, Riccardo Fumasoli, ein ehemaliger Tessiner Hockeyaner dessen Bruder einst Torhüter beim HC Porza gewesen ist, für den Fall der Fälle kann er uns sogar Tickets für die bevorstehenden NHL-Spiele besorgen. 2015 machen wir eine private Foto-Session mit allen möglichen Trikots und möglichen Stanley-Cup-Siegerkandidaten, zudem laufen auf dem imposanten Videowürfel, flankiert durch tausend Hockeystöcke die NHL-Highlights in der Endlosschlaufe.
Die Hockey-Oase dient aber auch als ruhige Schreibstätte und als Ort der Erholung vom lauten und pulsierenden Strassen-Rummel Manhattans. Manche dieser Blog geschichten wurden direkt aus New York (Working-Press) hochgeladen und mancher Kaffee hat zu wichtigen Entscheidungen für den bevorstehenden Road-Trip beigetragen. Dabei geht jeweils fast vergessen, dass man hier eigentlich NHL-Fanartikel kaufen sollte. Nicht zu vergessen, dass sich das NHL-Hauptquartier, ganz unscheinbar, gleich nebenan befindet.
Der «Stock-Video-Würfel» (Krein)
Ralph «Rolf» und Michaels Kaffees stehen täglich bereit.(Krein)
Es gibt drei NHL-Büros, eines in Toronto, eines in Montreal und eines in New York, im selben Gebäude wie Starbucks und NHL-Store in der 15. Etage. Die Eingangshalle ist äusserst unscheinbar und niemand würde hier die NHL-Zentrale erwarten, es ist wie in einem alten James Bond-Film, entweder bist du offiziell angemeldet oder musst dich an der Lobby beim Security-Man vorbeischleichen. Wir konzentrieren uns aber vorerst auf Kaffee und den Spielplan rund um die «1185 Avenue of the Americas.»
Seit ihrer Gründung 1972, spielen die New York Islanders im Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum auf Long Island. Aktuell stehen die Islanders als Topteam der Metropolitan Division an der Tabellenspitze. Für die ehemaligen Teamkollegen von Mark Streit und Nino Niederreiter ist es die letzte Saison in Uniondale. Im Sommer 2015 zügelt die Franchise innerhalb Long Islands nach Brooklyn, einem Stadtteil südöstlich von Manhattan. 73 Jahre nach den Brooklyn Americans (1941-42) kehrt das NHL-Eishockey wieder in den zweitdichtesten Stadtbezirk New Yorks zurück.
NHL-Kult-Spielstätte
Das Nassau-Coliseum der Islanders ist nach dem Madison-Square-Garden die zweitälteste Arena der Liga und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen einer modernen NHL-Arena. 1985 schloss der damalige Besitzer John Pickett mit dem Stadionbetreiber des Nassau-Coliseums einen 30-Jahres-Vertrag ab, welcher im Sommer dieses Jahres ausläuft. Unter dem Management von Besitzer Charles B. Wang wird das 18’000 Plätze fassende Barclays Center in Brooklyn die neue Heimat der Islanders.
Nicht nur wegen Mike Bossy’s Ehrung versprüht das Nassau-Coliseum noch heute den Charme der 80er Jahre. (Krein)
Mit einer sportlich möglichst erfolgreichen Saison wollen sich die Spieler von Uniondale verabschieden: «Das sind wir unseren Fans Schuldig», meint der Österreicher Michael Grabner. «Eigentlich will ich gar nicht weg von hier, es gefällt mir hier sehr gut», meint einer der schnellsten Stürmer der Liga weiter. Dies betrifft nicht nur Grabner, sondern die meisten möchten lieber in der gewohnten Umgebung bleiben. Das Barclays Center (Eröffnung 2012) in Brooklyn gehört ab 2015 zu den modernsten Hallen der Liga, lässt aber vor dem Umzug noch einige Fragen offen. Die Parkmöglichkeiten sind begrenzt und trainiert wird weiterhin im 50 km entfernten Syosset, am 175 Underhill Boulevard.
Mit dem jüngsten Umzug in ein neues Stadion verliert die Liga nach Boston, Buffalo, Chicago, Detroit, Los Angeles, New Jersey, Philadelphia, Pittsburgh, St. Louis, Toronto, Vancouver und Washington eine weitere Kultstätte. Neben dem All-Star-Game 1983, wurden im Coliseum drei Stanley-Cups (1980, 1981 und 1983) in die Höhe gestemmt, der letzte 1983 beim 4:2-Sieg im vierten Spiel gegen die Edmonton Oilers. Der damalige Torschütze zum 3:2, Mike Bossy wird am 30. Januar 2015 vor der Partie gegen die Boston Bruins geehrt, der «Hall-of-Famer» gewann mit den Islanders vier Stanley-Cups und seine Rückennummer 22 wird bei den Isles nicht mehr vergeben.
Islanders-Revier «We’re all Islanders», im Hintergrund das Marriott’s Hotel. (Krein)Das Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum in seiner letzten und 42. Saison mit den Islanders. (Krein)
Neues Kapitel steht bevor
Mit dem Umzug nach Brooklyn wird das erfolgreiche Islanders-Kapitel aus der Vergangenheit endgültig abgeschlossen. Nach einer langen Durststrecke ist die Mannschaft um Superstar John Tavares auf dem besten Weg an die Erfolge von Bossy und Co. anzuknüpfen. Den ersten Grundstein wollen die Islanders aber schon in ihrer letzten Saison im Kult-Stadion Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum legen.
Mit Michael Grabner vor der Kabine der Islanders. (Isles-Betreuer)Die Kapitäne, von Westfall bis Tavares. (Krein)
New York Islanders – Boston Bruins 2:5 (0:2, 1:1, 0:2) Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 16’170 Zuschauer. – SR Sutherland (11) /Lemelin (41), Mach (78) /Gibbs (66). – Tore: 14. Smith (Lucic, Krejci) 0:1. 17. Bergeron (Hamilton, Smith /Ausschluss de Haan) 0:2. 29. Tavares (Clutterbuck, Hamonic) 1:2. 36. Grabner (Boychuk, Tavares) 2:2. 40. Miller 2:3. 42. Krug (Smith, Lucic) 2:4. 58. Lucic (Krejci, Chara) 2:5. – Strafen: New York 1-mal 2 Minuten, Boston 2-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New York ohne Donovan, Boston ohne Bartkowski und Caron (alle verletzt). Mike Bossy vor dem Spiel auf dem Eis geehrt. Smith*, Lucic** (beide Boston) und Tavares*** (New York) als beste Spieler ausgezeichnet. New York Islanders: Halak (Johnson); Hamonic, De Haan (2); Boychuk, Hickey, Leddy, Strait; Strome, Lee, Nielsen; Bailey, Cizikas, Clutterbuck, Grabner, Grabovski, Kulemin, Martin, Nelson, Tavares. Boston Bruins: Rask (Svedberg); McQuaid, Seidenberg; Chara, Hamilton, Krug, Miller; Smith, Bergeron, Marchand; Campbell, Cunningham, Eriksson, Kelly, Krejci (2), Lucic, Paille, Pastrnak, Söderberg (2).
Zum zweiten mal steht Philadelphia auf dem Programm. Amtrak bringt dich innerhalb von zwei Stunden in die ehemalige Hauptstadt der USA. Die Zugfahrt bietet dabei ein bisschen Hollywood-Feeling. Zwei Stunden kannst du Leute und deren Verhaltensmuster beobachten, was für ein Leben der Herr im Anzug und am Natel wohl führt? Wie lange der Ticket-Kontrolleur wohl schon auf der Amtrak-Linie fährt? Ticket? Das Ticket liegt immer noch in meinem Hotelzimmer und eigentlich dürfte ich gar nicht im Zug sitzen. Der freundliche Kontrolleur an der Penn-Station, man wird bereits vor dem Einsteigen kontrolliert, drückt ein Auge zu, denn ich habe immerhin die Quittung (Receipt) dabei.
Im Zug gibts aber eine zweite Kontrolle, da muss ich die Geschichte erneut erklären und manch einer mag sich wohl fragen, welches Leben dieser Herr mit dem Ticket-Problem wohl führt und woher er wohl kommt? Wie gesagt, es ist wie in einem Film, mein Film bewegt isch zwischen einer Komödie und einem Drama. Der Zug ist bereits in Trenton, zwischen 2007 und 2011 spielt hier das Farmteam der New Jersey Devils, die Trenton Devils, vorher bekannt als Trenton Titans aus der East-Coast-Hockey-League.
Die Rocky-Balboa-Statue. (Krein)Die Rocky-Treppe. (Alex Löffel)Rockys Blick auf Philadelphia-Downtown. (Krein)
Frühzeitig in Philadelphia angekommen, bleibt genügend Zeit sich die berühmte Rocky-Treppe und die Rocky-Statue anzuschauen. In der Stadt treffen wir Sport-Informations-Korrespondent Alex Löffel und gehen gemeinsam durch die «Streets-of-Philadelphia» Richtung Museum-of-Art, gleich beim «Kelly Drive», die Strasse welche nicht nach Fürstin Grace, sondern ihrem Bruder, dem Olympischen Ruderer John Kelly benannt ist.
Vom fiktiven Boxer, gehts an die Strasse der echten Boxer, an die Broad-Street vor dem Wells-Fargo-Center. Vor dem Pub erinnert eine Statue von Bobby Clarke und Bernie Parent an den letzten Stanley-Cup-Gewinn der Flyers als «Broad-Street-Bullies» 1975. Heute sind die Flyers keine Prügelbande mehr, gegen Toronto gibts gerade mal eine 2 Minuten Strafe (Jakub Voracek), was zu Zeiten der Broad-Street-Bullies mit Clarke, Dave Schultz, André Dupont und Co. undenkbar gewesen wäre.
Das Broad-Street-Bullies-Pub an der Pattison-Avenue. (Krein)
Nach dem Spiel gehts per Taxi zügig Richtung Bahnhof, denn der letzte Zug nach New York fährt pünktlich und morgen geht der Rückflug in die Schweiz. Doch für den Mann ohne Zugticket beginnt nun erst das richtige Spiel, im wahrsten Sinne des Wortes gegen die verbale Version der Broad Street Bullies. Vormittags durch den New Yorker Amtrak Kontrolleur den Zug passiert, passiert dies leider nicht mit der «Big-Mama» in Philadelphia.
Die Kontrolleurin nimmts ganz genau und macht ihren Job hervorragend. «Thats the receipt, thats not a Ticket» lautet das Password für das äussere Tor (nur um die Treppe Richtig Perron zu passieren). Doch wie lautet das Password für das innere Tor? Wie Tom Cruise bei Eyes-Wide-Shut, kommt der Mann ohne Ticket ins Schwitzen. Gefasst erklärt der Landsmann von Mark Streit der korrekten Kontrolleurin nochmals, warum er nur eine «Quittung» dabei hat, die Quittung ist praktisch identisch mit dem Zugticket.
Die Bahnhofhalle von Philadelphia und Schauplatz für das «Receipt-Theater». (Krein)
Doch es ist nur eine Quittung. «You need a Ticket», sie lässt den Mann nicht durch und die Zeit läuft, während hunderte von Passanten mit ihrem Ticket die Treppe in den «Himmel» erklimmen, kämpft der Mann auch noch gegen die Zeit. Nur noch wenige Minuten bleiben noch zum Einstieg und der Schlachtplan lautet, kurz vor der Abfahrt einfach vorbei zu rennen, «Big-Mama» würde uns nicht einholen können bis zum Einstieg. Dennoch eine heisse Situation, die US-Amerikaner sind nicht zimperlich wenn einer aus der Reihe tanzt. Philadelphia ohne Wiederkehr? Der Mann sieht sich bereits im Knast von Philadelphia: «Wenn ich Schwein habe, holt mich Streit dann aus dem Knast.»
Die Kontrolleurin verlangt ein neues Ticket zu kaufen für 60 Dollar, dabei hat er ja längst bezahlt und sogar eine Quittung auf dem Natel. In der Not erinnert sich der Mann an die letzten Tage, dass eine seiner EC-Karten (die Raiffeisen) hier nicht funktioniert. Mittlerweile sind sämtliche Passagiere an Bord der Amtrak und die Kontrolleurin begleitet den Störenfried an den Bankomaten um mit ihm gemeinsam das fehlende Ticket zu lösen.
Der Trick gelingt, die Bankkarte wird mehrmals abgelehnt, leider habe er nur diese bei sich, doch hier sei ja die Quittung, er würde das Ticket per Mail zusenden. Nur noch wenige Minuten bis zur Abfahrt von Amtrak, so kneift die strenge Amtrak-Frau doch noch ein Auge zu und der Schweizer kommt mit einem blauen Auge davon. Philadelphia was für eine Stadt, was für ein Erlebnis, für alles andere gibts die Mastercard.
Michael del Zotto ist durch, Michael Krein muss noch ran. (Krein)
Eigentlich hätte alles ganz anders sein sollen. Das Ziel dieses Tages heisst Hartford, erstmals soll ein Spiel der American-Hockey-League (AHL) unsere New York-Tour bereichern. Ab Penn-Station New York ist die Hauptstadt des Bundesstaates Connecticut innert nur zweieinhalb Zug-Stunden zu erreichen. Nicht die Hartford Whalers, sondern die Hartford Wolf Pack empfangen im XL-Center die Bridgeport Sound Tigers, also ein Derby zwischen New Yorks Farmteams. Frühzeitig stehen wir an der Penn-Station beim Amtrak-Schalter um die Zugfahrt zu buchen, die Tickets (LA 104, Plätze 1 und 2) fürs AHL-Spiel liegen bereits in Hartford zu je 30 US-Dollar am Will-Call Schalter im XL-Center in einem Couvert für «Mr Krein» abholbereit.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass der Amtrak-Zug, wie auf amtrak.com (NYP – HFD) im Vorfeld recherchiert, zwar pünktlich um 14 Uhr in der Hartford Union-Station einrollt, jedoch nicht, dass die Rückreise erst in einer Woche wieder angetreten werden kann. «Sie können heute nicht zurückfahren», sagt der nette Spence Olchin-Verschnitt hinter der Scheibe. Der Zug pendelt nur einmal wöchentlich zwischen New York und Hartford. Die AHL-Premiere wird noch früh Vormittags in einem Lokal der Penn-Station, tief unter den Strassen von New York mit Samuel Adams ertränkt.
“Die Tickets liegen noch heute irgendwo in Hartford und wurden nie abgeholt.”
— Michael Krein, Amtrak-Depp
Nach der ersten grossen Enttäuschung über die persönliche Niederlage gibts immerhin noch die Alternative National-Hockey-League. Anstelle des AHL-Knüllers gastieren gleichentags ja noch die Pittsburgh Penguins «ennet» dem Hudson-River. Tja dann halt Crosby und Co. statt Chris und Ryan Bourque oder zum achten Mal Prudential-Center statt zum ersten Mal XL-Center. Auch die Penguins sehe ich nicht zum ersten Mal in Newark. Eigentlich eine Frechheit, wenn die Alternative Crosby heisst, denn nur schon Sidney Crosby allein ist immer ein Spiel wert. Sein Linienkollege Chris Kunitz bestreitet an diesem Abend sogar sein 700. Spiel in dieser Liga. Kunitz und Crosby sind es schliesslich, welche die Gäste in die Overtime bringen und schon während des Warm-Ups ist Hartford zwar nicht vergessen, aber wird nur schon durch Crosbys Stickhandling wettgemacht.
John Ferguson, Director-of-Player-Personnel der Boston Bruins steht neben mir im Aufzug zu den Presseplätzen im Prudential Center, der «Lift» bringt uns direkt zu den Medienplätzen, direkt unter dem Hallendach der 17’625-Plätze-Arena. Für Presseleute und NHL-Team-Manager ist ein ganzes Stockwerk reserviert. Die Liste der Sitzplatzordnung hängt sogar noch vor der Toilettentüre. Kein Gedränge wie wir es von Schweizer Stadien kennen und die Zeit um sein Geschäft zu erledigen in der Pause manchmal knapp wird, in der National-Hockey-League ist der Gang aufs Klo so angenehm wie ein Spaziergang durch New Yorks Zentral-Park.
28. Januar 2015, “Michal Krain” als Tscheche für die falsche Website auf der Medientribüne? (Krein)
Altbekannter aus Lyss
Die Pressetribüne ist mit 128-Sitzplätzen auf zwei Etagen unterteilt. John Ferguson zeigt mir den Weg zu meinem Presseplatz (Nummer 2) und verabschiedet sich mit «good Game» zu den Plätzen der NHL-Manager. Dort sitzt auch ein alter Bekannter aus Lyss. Dave Baseggio, Vize-Präsident der Anaheim Ducks. In der zweiten Drittelspause unterhalten wir uns kurz über seine Aufgabe und die Organisation der Anaheim Ducks, sowie über seine Zeit als NLB-Ausländer 1992-93 beim SC Lyss.
Rundum Service-Paket
Der Service für die Medienvertreter ist gross, in jeder Drittelspause wird eine Zusammenfassung der Spielstatistik verteilt, während des Spiels gibt es sogar einen separaten Speaker welcher nur für die Medientribüne sämtliche Strafen und Tore kommentiert. Auf dem Videowürfel sind nicht nur die Spieler «On Ice» angezeigt, sondern auch die Torschüsse sind jederzeit «up-to-date». Nichts scheint einem hier zu entgehen. Nach zwei Dritteln steht es nach 13:18 Torschüssen und je sechs Strafminuten immer noch 0:0 und die New Jersey Devils liegen nur Dank Ex-Ambrì-Goalie Cory Schneider noch nicht in Rückstand. Schneider wird beim 2:1-Sieg der Devils nach Penaltyschiessen durch die Medienvertreter auch als «Third-Star» ausgezeichnet.
Offene Kabinen und Telefon-Kult
Zum Ende des Spiels werden die Medienvertreter per Lift in die Katakomben des Prudential Center begleitet. Die Kabinentüren zu den Devils und Toronto Maple Leafs sind geöffnet, in der Schweiz ein undenkbares Unterfangen, in der NHL eine Selbstverständlichkeit. Fehlt dir das «Finalsheet» mit der Schlussstatistik über das Spiel, wird dir auch dieses vom Medienvertreter sorgfältig nachgereicht. Bei aller Herrlichkeit der Medienarbeit der NHL, die Telefone auf den Presseplätzen der zweitneusten NHL-Arena (Baujahr 2007) lassen einem an längst vergangene Zeiten erinnern. Die NHL ist eben auch neben dem Eis Kult oder eben in allen Belangen einfach ein bisschen anders als bei uns.
Die Medienvertreter beim Interview mit Torontos Jonathan Bernier in der Gästekabine. (Krein)Kult-Telefon auf der Medientribüne. Nur die Wählscheibe fehlt noch. (Krein)Die Kabine der New Jersey Devils mit dem leeren Platz des abgereisten Damien Brunners. (Krein)Die Spieler «On Ice» (Larsson, Greene, Havlat, Zajac und Elias) sind auf dem Videowürfel angezeigt. (Krein)
New Jersey Devils – Toronto Maple Leafs 2:1nP (0:0, 0:0, 1:1, 1:0) Prudential-Center. – 15’882 Zuschauer. – SR Charron (6) /Walsh (29), Mach (78) /Sericolo (84). – Tore: 51. Van Riemsdyk (Bozak, Clarkson) 0:1. 58. Larsson (Havlat, Elias) 1:1. – Penaltyschiessen Gomez -, Santorelli -, Josefsson 1:0. Bozak -, Elias 2:0. – Strafen: New Jersey Devils 6-mal 2 Minuten, Toronto Maple Leafs 4-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New Jersey Devils ohne Harrold und Ryder, Toronto ohne Leino, Phaneuf und Robidas (alle verletzt). Elias*, Schneider** (beide New Jersey) und Jonathan Bernier*** (Toronto) und als beste Spieler ausgezeichnet. New Jersey Devils: Schneider (Kinkaid); Fraser (2), Gelinas, Greene, Larsson (2), Merrill, Zidlicky; Steve Bernier, Cammalleri, Elias, Gomez, Havlat, Henrique, Jagr (2), Josefsson, Ruuttu, Tootoo (2), Zajac (2), Zubrus (2). Toronto Maple Leafs: Jonathan Bernier (Reimer); Rielly, Polak; Franson, Gardiner (2), Granberg, Holzer; Van Riemsdyk, Booth, Bozak, Clarkson (2), Holland (2), Kadri, Kessel, Komarov, Panik, Santorelli (2), Smith, Winnik, Van Riemsdyk.
Der schwedische Weltklassegoalie Henrik Lundqvist gewann fast alles was es im Eishockey zu gewinnen gibt: Olympia-Gold, Olympia-Bronze, Weltmeiterschaftsgold, zweimal Weltmeisterschafts-Silber sowie zweimal U20-Weltmeisterschaftsgold. Dazu kommen zwei schwedische Meistertitel (2005 mit Martin Plüss) und der Victoria-Cup in Bern. Nur der Stanley-Cup fehlt „King-Henrik“, wie der Ausnahmekönner, welcher auch ein bisschen was von Schauspieler Bradley Cooper verkörpert, während 15 Jahren im Madison-Square-Garden frenetisch gefeiert wird.
Der Stanley-Cup-Sieg bleibt dem Vezina-Trophy-Gewinner von 2012 zwar verwehrt, dennoch ist der schwedische Zwilling, sein Bruder Joel spielt bei Frölunda in Göteborg, eine Ausnahmeerscheinung. Doch Lundqvists NHL-Karriere beginnt eher holprig. Im NHL-Draft 2000 wird der Goalie erst in der siebten Runde als Nr. 205 von den Rangers gezogen. Im gleichen Jahr wird beispielsweise Sven Helfenstein als Nr. 175 von den Rangers gedraftet oder der israelische Nationalspieler Max Birbraer als Nummer Nr. 67 von den New Jersey Devils. Bereits in der dritten Runde wird Henriks Zwillingsbruder Joel von den Dallas Stars als Nummer 68 gezogen.
“Lundqvist kommt erst als 22. Torhüter in der siebten Runde zum Zug.”
— Michael Krein
Unter den Torhütern wird Rick di Pietro 2000 als Nr. 1, vom Stadtrivalen aus Long Island gezogen. Lundqvist kommt erst als 22. Torhüter in der siebten Runde zum Zug. Vor dem späteren Weltklassegoalie werden 13 Keeper berücksichtigt, welche später nie eine einzige NHL-Partie absolvieren werden. Mit Levente Szuper wird sogar ein Ungar vor Lundqvist gezogen. Auch Rangers-Intern ist Lundqvist hinter Brandon Snee nur zweite Wahl- und unter seinen Landsleuten hinter Mikael Tellqvist und Stefan Liv nur dritte Wahl. Was war mit dem Scouting im Jahr 2000 mag sich manch einer Fragen, denn später wird keiner aus der folgenden Liste (unten) Lundqvist (1’017 Spiele) das Wasser reichen können.
Die Torhüter vor Lundqvist im Draft 2000
Nummer
Name
Organisation
NHL-Spiele
1
Rick di Pietro
NY Islanders
328
9
Brent Krahn
Calgary
1
44
Ilya Bryzgalov
Anaheim
512
45
Mathieu Chouinard
Ottawa
1
60
Dan Ellis
Dallas
219
70
Mikael Tellqvist
Toronto
114
84
Peter Hamerlik
Pittsburgh
0
90
Jean-François Racine
Toronto
0
102
Stefan Liv
Detroit
0
111
Ghyslain Rousseau
Buffalo
0
116
Levente Szuper
Calgary
0
120
Davis Parley
Florida
0
143
Brandon Snee
NY Rangers
0
164
Matus Kostur
New Jersey
0
165
Nathan Masters
Los Angeles
0
166
Nolan Schaefer
San Jose
7
168
Zdenek Smid
Atlanta
0
169
Shane Bendera
Columbus
0
171
Roman Cechmanek
Philadelphia
235
177
Mike Ayers
Chicago
0
203
Juri Penko
Nashville
0
205
Henrik Lundqvist
NY Rangers
1’017
Rückblickend haben die Rangers doch noch ein glückliches Händchen, mit ihrer siebten Wahl im Jahr 2000. Drei Jahre später sichern sich die Rangers die Rechte des an sechster Position gedrafteten Keepers Al Montoya. Das Supertalent spielt keine einzige Partie für das Team am Broadway. In 15 Saisons steht “King-Henrik” in 1’017 Partien als Nummer eins zwischen den Pfosten der Blueshirts.
In gerade mal 14 Partien kann ich die “Faszination Lundqvist” in fünf verschiedenen Ländern bei vier verschiedenen Wettbewerben “mittendrin statt nur dabei” erleben. Dabei geht das Team von “King-Henrik” nur dreimal als Verlierer vom Eis. Bei der NHL-Challenge 2010 in Zug sitzt Lundqvist als Ersatz auf der Tribüne der Bossard-Arena und erlebt die Rangers-Niederlage, neben General-Manager Glen Sather, nur als Zuschauer.
«I think Track six, but i’m not sure, i let you know about this» sagt der Zugbegleiter als ich ihn über die Gleisnummer beim umsteigen in Jamaica frage. Jamaica? Gemeint ist nicht der Karibikstaat, sondern ein Vorort von New York. Rolf Pfeiffer und ich haben keine guten Erinnerungen an Jamaica, gingen wir doch vor einem Jahr beinahe «lost in Jamaica». Viele Immigranten aus dem Karibikstaat wohnen dort, erklärt uns Taxifahrer Serge Mars zwei Tage vorher. Die letzte und fünfte Station des fünftägigen NHL-Road-Trips ist zum zweiten Mal Uniondale.
Flyers, Sabres, Devils, Ducks, Islanders, Hurricanes, Rangers, Blue Jackets und Senators heissen die klingenden Namen des diesjährigen Trips. Wells Fargo Center, Prudential Center, Nassau Veterans Memorial Coliseum und nicht zu vergessen «The Worlds Most Famous Arena» der Madison Square Garden heissen die NHL-Schauplätze. Nirgends sonst auf der Welt sind innerhalb von zwei Stunden vier NHL-Teams stationiert und nirgends sonst auf der Welt kann man innert fünf Tagen fünf NHL-Spiele in solch kurzer Distanz bewältigen.
“Jonas Hiller hinterlässt uns sechs Karten für die Familienzone, wo wir uns nach dem Spiel, zusammen mit Luca Sbisa, treffen.”
— eishockeyblog
New York gilt nicht nur als «Hauptstadt» der Welt, sondern auch als NHL-Headquarter, an der 1185 Avenue of the Americas oder besser bekannt als 6th Avenue logiert die NHL seit Jahren. Die NHL Hauptzentrale ist in New York so unsichtbar wie die geheimen Waffenlabore des britischen Geheimdienstes in den James Bond Filmen. Von aussen findet man nicht einmal ein Türschild oder ein Logo. Erst an der Rezeption erntet man beim Fragen nach der «NHL» einen verblüfften Blick und wird freundlich gebeten die Lobby wieder zu verlassen. Dabei ist man im offiziellen NHL-Reebok-Store nebenan schon näher als man denkt, doch kaum ein Kunde würde im Traum erahnen, dass sich das NHL-Hauptquartier im gleichen Gebäude nur wenige Stockwerke höher befindet.
Das unscheinbare NHL-Headquarter an der 1185 Avenue of the Americas. (Krein)
Streets of Philadelphia
Unser NHL-Road-Trip beginnt aber nicht in New York, sondern in Philadelphia – per Amtrak kommt man innert anderthalb Stunden vom Herzen Manhattans in die «Streets of Philadelphia», sogar Bruce Springsteen hat eine «Retired Number» unter der Stadiondecke – nach einer 15-minütigen Taxifahrt erreicht man das Wells Fargo Center der Philadelphia Flyers. Wir sehen wie die Flyers einen 0:2 Rückstand nach dem ersten Drittel noch in einen 7:2-Sieg gegen die Buffalo Sabres verwandeln. Dabei erleben wir das erste NHL-Tor von Erik Gustafsson und den Ausfall von Daniel Brière. Und ja, das Blut wie zu Zeiten der «Broad Street Bullies» fliesst jetzt nach dem Spiel, wenn zwei betrunkene Schweizer durch die Sitzreihen die Stadiontreppe herunterstürzen.
1974 und 1975. (Krein)Warm-up. (Krein)0:2 nach 20 Minuten. (Krein)“Comcast” Besitzer der Flyers. (Krein)Die Broad-Street-Bullies. (Krein)Vom 0:2 zum 7:2. (Krein)
16. Februar 2012(19 Uhr, Section 118, Row 20, Seat 12)
Am zweiten Tag steht Newark auf dem Programm. Beim «Will Call» Schalter hinterlässt uns Jonas Hiller sechs Karten für die Familienzone, wo wir uns nach dem Spiel kurz mit Luca Sbisa und Jonas Hiller unterhalten können. Die Ducks um Hiller und Sbisa, gewinnen zwar den Faustkampf von George Parros gegen Eric Boulton, verlieren aber im Penaltyschiessen mit 2:3 gegen die New Jersey Devils.
Die Rolltreppen zu den Plätzen. (Krein)Jonas Hiller vor dem Penaltyschiessen. (Krein)Der Family-Pass, durch Hiller. (Krein)Luca Sbisa, bereit für die Rückreise. (Krein)
17. Februar 2012 – Spiel 858(19 Uhr) [Lower Level, Section 5, Row 10, Seat 7]
New Jersey – Anaheim 3:2nP (0:0, 2:1, 0:1, 0:0, 1:0) Prudential-Center. – 15’312 Zuschauer. – SR Peel /Rehman, Barton /Murphy. – Tore: 22. Henrique (Kovalchuk, Parise) 1:0. 31. Ponikarovsky (Zubrus, Taormina) 2:0. 37. Perry (Getzlaf, Blake) 2:1. 58. Brookbank (Cogliano, Bonino) 2:2. – Penaltyschiessen: Kovalchuk 1:0. Selänne 1:1. Parise -. Perry -. Elias 2:1. Getzlaf -. – Strafen: New Jersey 3-mal 2 plus 5 Minuten (Boulton), Anaheim 1-mal 2 plus 5 Minuten (Parros). – Bemerkungen: Brodeur* (New Jersey), Brookbank** und Perry*** (beide Anaheim) als beste Spieler ausgezeichnet. New Jersey: Brodeur (Hedberg); Fayne, Foster (2), Greene, Salvador, Taormina, Volchenkov (2); Bernier, Boulton (5), Clarkson, Elias, Henrique, Josefson, Kovalchuk, Palmieri, Parise, Ponikarovsky, Sykora (2), Zubrus. Anaheim:Hiller (Deslauriers); Beauchemin, Brookbank, Fowler, Lydman, Sbisa, Visnovsky; Beleskey, Blake (2), Bonino, Cogliano, Getzlaf, Hagman, Koivu, Parros (5), Pelley, Perry, Ryan, Selänne.
Warten auf Kartengeber Jonas Hiller, zusammen mit Luca Sbisa in den Katakomben des Prudential Centers in Newark. (Anaheim-Betreuer)
Die nächsten Schweizer sehen wir 24 Stunden später auf Long Island. Zu sechst buchen wir ein Taxi und erleben auf der Hinfahrt eine anderthalbstündige Sightseeing Tour – mit dem besten Taxifahrer Long Islands, wie Serge Mars selber von sich behauptet – durch Queens, Jamaica und Uniondale.
Aussteigen vor dem Marriot’s Hotel in Uniondale: Brom, Bodmer, Zurbuchen (unten), Saxer, Pfeiffer, Krein und hinten Taxifahrer Serge Mars. (Hotelmitarbeiter Marriot’s)
Der Weg ins Nassau Veterans Memorial Coliseum führt immer durchs Marriott’s Hotel. Vor und nach dem Spiel ist die „Champions-Bar“ besser besetzt als das Nassau Veterans Memorial Coliseum während des Spiels. Erstmals sehen wir zwei Schweizer im selben Team, Mark Streit und Nino Niederreiter sind die letzten welche nach dem Warm-Up das Eisfeld verlassen. John Tavares ist der Mann des Spiels, Streit bucht zwei Assists und Niederreiter holt in seiner dezimierten Eiszeit das Optimum heraus, die Islanders gewinnen das «Alpenduell» gegen den Österreicher Andreas Nödl und die Carolina Hurricanes verdient mit 4:3.
18. Februar 2012(19 Uhr) – Spiel 868 [Lower Gate 12, 205, H12]
NY Islanders – Carolina 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 11’818 Zuschauer. – SR Rehman /Rehman, Racicot /Amell. – Tore: 3. Okposo (Grabner, Streit) 1:0. 14. Sutter (Dwyer) 1:1. 21. Tlusty (Samson) 1:2. 25. Tavares (MacDonald, Parenteau) 2:2. 29. Nielsen (Tavares, Parenteau /Ausschluss Brent) 3:2. 31. Spacek (Staal) 3:3. 41. Tavares (Moulson, Streit). – Strafen: NY Islanders 5-mal 2 Minuten, Carolina 4-mal 2 plus 10 Minuten (Harrison). – Bemerkungen: NY Islanders ohne Wishart, Wallace und Nabokov, Carolina ohne Ruutu und Larose (alle verletzt). Tavares*, Parenteau** (beide NY Islanders) und Brandon Sutter*** (Carolina) als beste Spieler ausgezeichnet. NY Islanders: Poulin (Montoya); Eaton, Jurcina (2), MacDonald, Ness, Staios, Streit (2); Bailey, Grabner, Martin (2), Moulson, Niederreiter, Nielsen, Okposo, Pandolfo, Parenteau, Reasoner (2), Rolston, Tavares (2). Carolina: Ward (41. Peters); Allen, Faulk, Gleason, Harrison (12), Joslin, McBain, Spacek; Bowman, Brent (2), Dwyer, Jokinen (2), Nödl, Samson, Skinner (2), Staal, Stewart, Brandon Sutter, Tlusty.
The World’s Most Famous Arena
Zurück nach Manhattan und zum Madison Square Garden. Die New York Rangers sind, gemessen an ihrer Zeitachse, das traditionsreichste- aber auch die erfolgloseste Mannschaft New Yorks. Seit der Gründung 1926 holen die Rangers vier Stanley-Cups, die Islanders, holen in 46 Spielzeiten weniger ebenfalls vier mal den Pott. Noch besser sind die New Jersey Devils, denn sie müssen in 76 Jahren nur noch einen Titel holen um das Palmarés der Rangers zu egalisieren. Trotzdem gelten die Rangers als „Kultteam der Original Six“ und der Madison Square Garden ist Weltberühmt. Ruhm und Kult sind grösser als New Yorks Erfolge, umso wichtiger, dass die Rangers aktuell die Rangliste der Eastern Conference anführen.
Gegen den Conference-Letzten aus dem Westen, die Columbus Blue Jackets um Captain Rick Nash, reichts erst zum Overtime–Sieg (3:2). Schlüsselszene ist ein nicht gegebener regulärer Rangers-Treffer im Mitteldrittel. Das Head-Duo Stephane Auger/Don van Massenhoven (pfeifen schon am Vortag in Uniondale) greift zum Telefonhörer nach Toronto – sämtliche Torentscheide werden in Toronto gemanagt, wie uns Luca Sbisa in Newark erzählt – wo sich dieses mal die Verantwortlichen in der Zentrale im 11 Stock an der Bay Street wohl gerade ein Nickerchen gönnen? Denn das Video auf dem Screen zeigt die Puck-Überquerung der Torlinie bei 00:01 Sekunden und führt zu einem kurzzeitigen „raunen“ im Garden.
Hier gehts zum Spiel der New York Rangers
Rick Nash, 2004 in Davos bei mir im Interview, 2012 im Madison-Square-Garden. (Krein)
Howie und die Rookies
Zurück zu meinem Long-Island-Rail-Road-Trip nach Uniondale, nach anderthalb Stunden und einer kurzen Taxifahrt erreiche ich das Marriott’s Hotel in Uniondale. Das Marriott’s ist Dreh- und Angelpunkt des Nassau Veterans Memorial Coliseum, hier logieren nicht nur sämtliche Gästeteams und Gegner der Islanders, sondern auch sämtliche Fans oder die Islanders-Rookies. Mein Gepäck, ich fliege direkt nach dem Spiel, darf ich beim Hotelportier unterstellen. Wer das Marriott’s mit dem Taxi verlässt, kommt kaum an Howie Kats vorbei. Kats ist selbständiger Taxifahrer, gehört aber seit Jahren zum Hotelinventar. Kats ist eine Art fahrendes Islanders-Lexikon oder der Hockey-Journalist unter den Taxifahrern. „Nino is my Buddy“ sagt Kats nachdem ich ihn über meine Herkunft orientiere. Howie begleitet jeden Rookie bei dessen Ankunft und kennt die neuen Spieler zu Beginn besser als Isles-Headcoach Jack Capuano.
Das Marriott’s ist Dreh- und Angelpunkt
Ich selber fahre nach dem letzten Spiel, welches für die Islanders, im dunklen Spezialtrikot, die bitterste Niederlage (0:6) der aktuellen Saison absetzt, zum dritten Mal mit Howie’s Taxi und die Fahrt zum JFK-Airport ist kurzweilig. Wir unterhalten uns über David Ullström, Rick Di Pietro, Evgeny Nabokov, Mark Streit, Nino Niederreiter und über die guten, alten Stanley-Cup-Zeiten (1980 bis 1983) der Isles. Als Schweizer (Mark und Nino sei Dank) kann ich sogar mit Schweizer Franken bezahlen. Unsere NHL-Söldner leisten also nicht nur Pionierarbeit für Sven Bärtschi und Co., sondern auch für “Meier und Müller”, welche zumindest auf Long Island bei Howie Kats nicht mehr mit Andersson und Johansson verwechselt werden.
Gegen die Senators erwärmen nur die «Islanders-Ice-Girls» die Gemüter. (F. Streit)
20. Februar 2012 (13 Uhr) [Upper Gate 10, 302, C1]
NY Islanders – Ottawa 0:6 (0:3, 0:1, 0:2) Nassau-Coliseum. – 15’818 Zuschauer. – SR Dwyer/Leggo, Murphy/Miller. – Tore: 2. (1:08) Karlsson 0:1. 2. (1:35) Spezza (Foligno, Neil) 0:2. 15. Karlsson (Alfredsson, Gonchar) 0:3. 30. Phillips (Turris, Gonchar/Ausschluss Staios) 0:4. 50. Lee (Karlsson, Condra) 0:5. 51. Spezza (Karlsson, Kuba/Ausschluss Pandolfo) 0:6. – Strafen: NY Islanders 5-mal 2 plus 5 Minuten (Martin) plus 2-mal 10 Minuten (Parenteau), Ottawa 3-mal 2 plus 5 Minuten (Smith). – Bemerkungen: Karlsson*, Spezza**, Anderson*** (alle Ottawa) als beste Spieler ausgezeichnet. NY Islanders: Poulin; Eaton, Jurcina, MacDonald, Ness, Staios (2), Streit; Bailey, Grabner, Martin (5), Moulson, Niederreiter (2), Nielsen, Okposo, Pandolfo (2), Parenteau (24), Reasoner, Rolston, Tavares. Ottawa (2): Anderson (Auld); Cowen (2), Gonchar, Karlsson, Kuba, Lee, Phillips; Alfredsson, Butler, Condra, Daugavins, Foligno (2), Greening, Michalek, Neil, O’Brien, Smith (5), Spezza, Turris.
Spiel
Datum
Ort
km
Gegner
I
16.2.
Philadelphia
160
II
17.2
Newark
45
III
18.2.
Uniondale
96
IV
19.2.
Manhattan
3
V
20.2.
Uniondale
96
Total
400
Beim fünften New-York-Trip reisen wir zu sechst und logieren zum zweiten Mal im Hudson-Hotel.
Sechs Spiele in sechs Tagen quer durch Manhattan und durch zwei Staaten. Die Genialität des NHL-Schauplatzes New York und der Spielplan der NHL, lässt zwischen dem 1. und 6. März 2011 sechs Spiele in sechs Tagen innerhalb von 50 Kilometern zu. Die Kilometer allerdings haben es in sich, denn da liegen der East- und der Hudson-River, sowie der Hackensack- und der Passaic-River dazwischen, dazu kommen ein gutes Zeit- und Essmanagement, zahlreiche Knackpunkte und das wichtigste: «Unvorhergesehenes.»
Der Madison-Square-Garden liegt quasi vor der Haustüre, das Prudential-Center ist ab Penn-Station innert 30 Minuten, Fussmarsch inklusive, erreichbar. Die einzige geografische Herausforderung sind die New York Islanders in Uniondale. Via Long-Island-Rail-Road gehts Richtung Hempstead, der Knackpunkt liegt dabei etwas ausserhalb von Queens bei der Haltestelle Jamaica. Beim Vorort, durch einstige Einwanderer nach dem Karibikstaat ernannt, gilt es den richtigen Anschluss Richtung Hempstead zu finden, wenn dir hier ein Fehler passiert bist du verloren, es sei denn du hast die zeitliche Pufferzone “unvorhergesehenes” eingebaut.
Treffpunkt Starbucks beim NHL-Store
Die erste Anlaufstation am frühen Vormittag ist jeweils der Starbucks beim NHL-Store an der «1185, 6th Avenue.» Bei einem guten «Cup-of-Coffee» wird der Tagesablauf geplant, sechs Spiele an sechs Tagen bedürfen einer sorgfältigen Zeitplanung. Oberstes Gebot ist es die Zeit für «unvorhergesehenes» einzuplanen, ein Stolperstein der sich im Strassen-Jungel von Manhattan immer wieder bemerkbar macht. Sei es nach einer Shoppingtour die Einkäufe vorher noch ins Hotel zu bringen oder die Tickets im Hotel noch holen zu müssen, abgelenkt wirst du dabei durch hunderte von äusseren Einflüssen.
Starbucks Morgenstille mit den “Cup-of-Coffee’s” Cedric, Maximo (Michael) and Loqfi (Rolfi). (Krein)
Die erste Station, der Madison-Square-Garden
Die erste Partie steigt bereits am Tag der Ankunft, direkt vor der Haustüre, zu Fuss wird der Madison-Square-Garden vom Hotel-Standort beim Columbus Circle am bequemsten erreicht. Nicht unbedingt bequem sind die alten grünen Polstersessel des Gardens und die Atmosphäre beim Spiel der Rangers gegen die Buffalo Sabres gleicht eher einer grossen Kinovorstellung. Die Ambiance der berühmtesten Arena der Welt, wie sie von sich selber sagt, kommt in der Schweiz dem Hallenstadion am nächsten, dennoch hat der Garden seine Faszination.
Die zweite Station – das Prudential Center
Unterhalb des Gardens, an den Schaltern der Penn-Station, kann das Ticket nach Newark gelöst werden. Die Zugfahrt mit der «New-Jersey-Transit» dauert gerade mal 20 Minuten und der Fussmarsch durch Newark, Richtung Stadion, knappe zehn Minuten. Während des Spiels der Devils gegen die Lightning, bei einem der zahlreichen «Powerbreaks» sorgen wir rein zufällig für Aufsehen, weil wir zwei Devils-Kaffeebecher abstauben. Das Aufsehen erregt auch die Aufmerksamkeit von Mutter und Tochter Morris, direkt hinter uns, Tochter Danielle zeigt sich dabei äusserst hilfsbereit und knipst unser «Selfie.»
Die 34th Street Pennsylvania Station ist der Dreh- und Angelpunkt des sechstägigen New York Marathons. (Rolf Pfeiffer)
Die dritte Station – wieder der Madison-Square-Garden
Spiel drei liegt wieder vor der Haustüre, wir logieren beim Columbus-Circle, Gegner der Rangers sind aber nicht die Blue Jackets, sondern die Wild aus dem State-of-Hockey im Garden. Minnesota, ein Name welcher sich in der Kindheit eingeprägt hat, während der faszinierenden Zeitspanne der guten, alten North Stars, ein Poster der grün-weissen zierte einst die Zimmerwand. Die Wild spielen mit einem «X» auf der rechten Schulter, welches für zehn Jahre Wild steht. Jubiläum feiern auch die Hausherren, im 85. Jahr stehen die Rangers und bitten zum Jubiläums-Duell.
Die vierte Station – das Prudential Center zum zweiten
Nach betreten des Center’s laufen wir quasi den Devils Dancer’s in die Arme, den Cheerleaders der Teufel. Wie schon die letzte Partie in Newark, fallen auch beim zweiten Auftritt der Devils kaum Tore. Der teuerste Devils-Spieler aller Zeiten, Ilja Kovalchuk schiesst die Teufel gegen die Penguins erst in der Overtime in den Himmel.
Die fünfte Station – das Nassau Coliseum in Uniondale
Es gibt zwei Möglichkeiten das Stadion der Islanders zu erreichen, eine Luxus-Version oder die Low-Budget-Version. Für zwei Personen ziehe ich die Low-Budget-Variante per Zuglinie mit der Long-Island-Rail-Road vor, dazu gibts eine Erlebnisfahrt durch die Vororte von Long Island. Knackpunkt der Linie ist die Haltestelle Jamaica, dort gilt es den richtigen Zug weiter Richtung Hempstead zu erwischen. Prompt verpassen wir den Anschluss und das «unvorhergesehene» wird zur Herausforderung. In Manhattan tummeln sich mehrere zehntausend, aber rund um den Bahnhof des Karibikstaates gibts nirgends ein Taxi. Die Rettung kommt durch einen Fan im St. Louis-Trikot, an diesen heften wir uns, denn dieser hat telefonisch ein Taxi bestellt. Freundlicherweise dürfen wir uns an der Fahrt nicht nur finanziell beteiligen und erreichen das Nassau-Coliseum erst bei Spielbeginn. Mit den Worten «what do you think, it’s nobody in there?» erblicken wir zeitgleich mit John Tavareserstem Treffer Gegen die Blues den ruhmreichsten Eisrink unseres Trips. Verteidiger Andrew MacDonald erzielt einen Hattrick.
Das Highlight
Nach der Partie schwemmts einen Grossteil der Fans in die Bar des Marriott’s Hotels Richtung Samuel Adams und Co. Zwischen zahlreichen Bierkübel der US-amerikanischen Brauerei aus Boston gesellt sich wie aus dem nichts der prominenteste Verletzte der Islanders dazu. Im Gespräch mit Mark Streit schlendern wir uns, zusammen, Streit nimmt Wasser, mit der Biermarke, in die nächste Zeitschlaufe «unvorhergesehenes» und verpassen die letzten Züge der gleichnamigen Rail-Road der berühmten New Yorker Insel. Selbst Streit rät uns in dieser Gegend spät Abends auf die Luxus-Budget-Variante «Taxi» umzudisponieren.
Sechste Station – der MSG zum dritten
Ab Mittag regnet es in Strömen, die Stimmung beim Times-Square mahnt an einen Weltuntergang eines Hollywood-Blockbusters. Untergang gilt auch für den ewigen Rivalen aus dem Bundesstaat Pennsylvania, welche bei der gleichnamigen U-Bahn-Station, unterhalb des Gardens dem Untergang geweiht sind. Das Foto wird vor dem Spiel geschossen, zu diesem Zeitpunkt weiss noch niemand, dass Assistenz-Kapitän Ryan Callahan vier Tore schiessen würde.
Die sechs Spiele innert sechs Tagen sind innerhalb von 195 Kilometern quer durch New York zu erreichen. Die drei letzten, von diesen sechs, Partien leitet der kanadische Schiedsrichter François St. Laurent in Serie, ein happiges Programm für den Unparteiischen aus Quebec.
#
Datum
Ort
km
Gegner
I
1. März
Manhattan
3
II
2. März
Newark
45
III
3. März
Manhattan
3
IV
4. März
Newark
45
V
5. März
Uniondale
96
VI
6. März
Manhattan
3
Total
195
Statistik: eishockeyblog
Beim vierten New-York-Trip reisen wir zu viert und logieren im Hudson-Hotel.
Die Hotel-Lobby des Hudson-Hotels, am 5. März 2011. (Krein)
Die Hockeyreise via Toronto nach New York beginnt bereits im Zug. Schon auf dem Perron treffen wir (TeleBärn-Mann Philippe Delisle und ich) HC Ajoie-Hüter Simon Rytz, im gleichen Zug sitzt Kent Ruhnke und am Flughafen in Zürich checken wir mit EHC Olten-Kanadier und Langnau-Playout-Held Brent Kelly ein. Neben Kelly sitzt auch ein kanadisches Juniorenteam auf dem Flug «Air Canada 879» von Zürich nach Toronto. Eine kanadische Passagierin fragt mich «are you from the Hockeyteam?» Also da sitzt du schon vor dem Take-Off mittendrin im Hockey-Geschehen.
Gottéron im Madison-Square-Garden
In New York angekommen, gehts noch am gleichen Abend in die ESPN-ZONE beim Times Square zu einem Burger, während wir das NCAA, sprich: «EN-Cee-double-A» Halbfinalspiel zwischen Boston College und Miami Ohio (7:1) auf ESPN2 verfolgen. Das erste Highlight folgt am nächsten Tag an gewohnter Spielstätte, im Madison-Square-Garden (The Worlds Most Famous Arena). Die New York Rangers empfangen die Philadelphia Flyers (4:3), mit dabei Fribourg-Gottéron Hüter Sébastien Caron als Backup von Brian Boucher. Ich frage mich, wer ausser uns wohl Carons Freiburger-Logo auf seiner Maske erkennt?
Gottérons Sébastien Caron (hinten an der Bande) gastiert am 9. April für ein Spiel im Garden. (Krein)
Langnaus Speakerin im Prudential Center?
Ausgangspunkt für den nächsten Spieltag ist die Penn-Station an der 34. Strasse. Mit dem Zug gehts in ca. 20 Minuten nach Newark, Spielstätte der New Jersey Devils. Das zweite Hockey-Highlight ist die Partie zwischen den Devils und den New York Islanders (7:1). In der zweitobersten Reihe, Sektion 229, Reihe 8, Platz 11 in einem Stadion (Prudential Center) mit 17’625 Sitzplätzen, ist selbst Mark Streit auf dem Eis schwer zu erkennen. Streits Team erwischt einen rabenschwarzen Abend, deshalb gefallen mir die Worte des Speakers am besten: «Travis Seeejtschaaac, Dainuuuus Zuuuuuubruuus» oder «Segg Pariiiisiiii» – man stelle sich vor Langnaus-Hobby-Speakerin Chrige Nyfeler müsste im Prudential Center ran…
Streits Islanders gehen beim Upper-Bay-Derby am 10. April in Newark unter. (Krein)
Drei Streit-Assists
Es geht Schlag auf Schlag, Tag drei = Spiel drei zwischen den New York Islanders und dem aktuellen Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins (5:6 Overtime). Doch vorher müssen wir per Zug und Taxi nach Uniondale kommen. Erneut startet die Reise in Manhattan, 34. Strasse, 7. Avenue (Penn-Station). Mit der «Long-Island-Rail-Road» fahren wir bis Mineola (ca. 45 Minuten), ab Mineola steigen wir um ins Taxi und sind nach zehn Minuten beim Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum der New York Islanders, Mark Streits Spielstätte. Wir erleben einen würdigen Saisonabschluss der Isles: Nach einem 2:5 Rückstand gleichen die Islanders mit drei Streit Assists zum 5:5 aus und erzwingen die Verlängerung. Sidney Crosby erzielt seine Saisontore 50 und 51 im letzten Spiel der Regular Season und holt, Torgleich mit Steven Stamkos – der am gleichen Abend 13 Sekunden vor Schluss gegen Florida ins leere Tor trifft, die Maurice-Richard-Trophy.
Torfestival und Crosby-Rekord zum Abschluss am 11. April in Uniondale. (Krein)
Von Gretzky bis Isknattleiksfélagio
Zum Abschluss gibts am fünften Tag einen Abstecher in Torontos Hockey Hall-of-Fame, ein absolutes Muss. Selbstverständlich dürfen ein Besuch im Maple Leafs Store, gleich beim Air Canada Centre (Torontos Spielstätte) und in «Wayne Gretzky’s Sportbar» am 99, Blue Jays Way nicht fehlen. Was wir zu diesem Zeitpunkt, am 14. April 2010 noch nicht wissen: ca. 12 Stunden nachdem wir den Nordatlantik und die isländische Küste überfliegen, meldet sich der isländische Vulkan Eyjafjallajökull nach 187 Jahren Stillstand eindrücklich wieder zurück. Ein Heimflug in Extremis also, ansonsten hätten wir auch in Reykjavik notlanden können, denn auch in Island wird Eishockey gespielt, die drei Klubs heissen fast gleich wie der Vulkan: Skautafélag Akureyrar, Skautafélag Reykjavik und Isknattleiksfélagio Björninn.
«Das gloubt üs ke Sou» sagten wir uns immer wieder gegenseitig am Abend des 21. Januar 2009, in der Plunge-Rooftop-Bar-and-Lounge im Hotel-Gansevoort im New Yorker Meatpacking-District.
Doch nun der Reihe nach. Nach einem bereits sehr unterhaltsamen Spiel der New Jersey Devils gegen die Montreal Canadiens (siehe Blog vom Vortag) liessen wir uns den «Last Evening in New York» in der Plunge-Bar im Hotel Gansevoort bei gemütlichem Gesprächsstoff und zwei Bierchen ausklingen. Ein ganz normaler Abend in Manhattan, oder doch nicht? Die Uhrzeiger standen bei 01 Uhr 20 (amerikanische Zeit) als am Tischchen neben uns ein cooler, südländischer Typ mit zwei wunderschönen, transilvanischen (was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten) Göttinnen niederlies.
You looks like Scott Gomez
Ich sagte zu Kollege Michael: «dä gseht us wie dr Scott Gomez, isch äch das dr Scott Gomez?» im gleichen Moment grüsste Gomez freundlich «hi guys, how are you?», ich: «you looks like Scott Gomez» und dann waren wir dabei! Der ganz normale Abend sollte zu einer «Amazing-Night» werden! Gomez bat uns ohne eine Sekunde zu zögern an seinen Tisch. Scott Gomez, Assistenzcaptain der New York Rangers, ein Mann der 7.357 Mio. US Dollar pro Saison verdient bat uns (zwei Aarberger…) zum Tisch! Wir waren überwältigt, nahezu sprachlos! Unglaublich wie locker und cool der vermeintliche Star drauf war. Ein Top-Shot der NHL und eben doch nur ein Mensch wie Du und ich, unglaublich.
Die transilvanischen Göttinnen
Später kamen noch drei Kollegen von Gomez dazu, ein Jugendfreund aus Anchorage, Alaska, ein ex-WG Kollege aus Boston (wohnte mit Gomez und Scott Niedermayer in New Jersey zusammen) und ein Freund aus Chicago. So sassen wir mittendrin bei Talk and Drinks with Gomez and Friends! Natürlich habe ich die zwei Göttinnen nicht vergessen, auch sie sassen da, links neben Scott Gomez. Die eine war seine Freundin, eine rumänische Ärztin, welche er beim Golfen kennengelernt hat, und ihre Schwester. Wir wussten nicht mehr genau von wem wir nun mehr fasziniert waren, von Scott Gomez oder den beiden Vampir-Frauen? Denn Sie waren wirklich Göttinnen (womöglich nicht von dieser Welt, möglicherweise gingen ihre Spuren bis zu Vlad Tepes zurück?) nur so konnten wir und natürlich auch Gomez (er betonte immer wieder, dass dies die «most beautiful Women in the World» sein müssen) die Schönheit dieser Geschöpfe erklären.
Am Vorabend bei Gomez’ am Tisch, am nächsten Tag in Ehre im NHL-Store. (Michael Möri)
Irgendwo in New York
Zurück zum Eishockey. Gomez ein Star zum anfassen, natürlich hat er alle Runden übernommen, die Bardame servierte im Viertelstunden-Takt «Drinks für alle am Gomez-Tisch.» Nach Gesprächen über Rumänien, Bern, New York, Alaska, Interlaken und die Rangers neigte sich leider auch «An Amazing Night» dem Ende zu. Zurückgeblieben sind schlussendlich die beiden Michaels (Mike and Mike, wie eine Sportsendung auf ESPN heisst) mit einem Tisch voller Getränke welche zuviel serviert wurden. So sassen wir noch eine Weile in der Plunge Bar und beseitigten alle übriggebliebenen Beers und Mojitos und stellten uns die Frage nach dem Glück: In einer 8 Millionen Stadt (Manhattan) oder 20 Millionen Stadt (New York) treffen wir an einem Mittwoch Abend in einer Bar (den Tipp habe ich von meinem Kollegen Marc M. aus W. drei Tage vorher per SMS erhalten) irgendwo in New York, «irgendeinisch fingt z Glück oder dr Gomez eim» könnte man auch sagen.
Das im Oktober 2007 eröffnete Prudential-Center ist die modernste Eishockey-Arena der Welt. Innerhalb vom Einzugsgebiet von New York kann man das Prudential-Center, welches den Namen des wichtigsten Finanzunternehmen New Jerseys trägt und welches sich die Namensrechte bis 2017 gesichert hat, mit den altehrwürdigen Kultstätten der Rangers und der Islanders nicht vergleichen. Dieses Prunkstück ist knapp anderthalb Jahre jung. Vorher sind die Devils während 25 Jahren in East Rutherford in der Brendan-Byrne-Arena, später Continental-Airline-Arena, beheimatet. An alter Wirkungsstätte können die Teufel drei Stanley-Cup-Siege feiern.
Die alte und neue Spielstätte Ligen zirka 20 Autominuten voneinander entfernt. Newark ist der östlichste Teil des US-Bundesstaates New Jersey und hat den Spitznamen «Brick-City», wegen der vielen Backsteinhäuser. Die Gegensätze könnten nicht grösser sein. Die Backsteinstadt ist eine düstere Gegend, wie im Film, sind hier brennende Mülltonnen zu sehen und die Fenster der endlosen Häuserblocks sind praktisch alle vergittert.
„Es ist eine wahre Erleichterung wenn man die Arena, inmitten der dunklen Hauszeilen erblickt.“
— Gedanke im Stadtteil Newark
In mitten des heruntergekommenen Viertels, thront die neue Arena, sie wirkt auf den ersten Blick wie eine Oase in der Wüste. Die Beleuchtung ist von weitem zu sehen und strahlt eine Art Sicherheit aus, es ist eine wahre Erleichterung wenn man die Arena, inmitten der dunklen Hauszeilen erblickt und der Gedanke, schnellstmöglich in das Stadion zu kommen bestärkt sich mit jedem Schritt.
Wenn du das Prudential-Center betrittst, weisst du warum die National-Hockey-League das Ziel jedes talentierten Hockeyspielers sein muss, hier musst du hin, hier musst du spielen, dann hast du’s geschafft. Diese Gedanken kreisen durch den Kopf, wenn du die leeren Tribünen anderthalb Stunden vor Spielbeginn, begleitet durch das Orgelspiel, wie in den alten Sega-NHL-Spielen, bestaunst. Dabei lässt dich der «Bass» des Orgelspiels leicht erschüttern und noch vor dem ersten Bully bist du beeindruckt, selbstverständlich ist mir bewusst, dass dies noch für so manche NHL-Arena seine Gültigkeit hat.
Passend zur neusten Arena gastieren die Montreal Canadiens, das wohl traditionsreichste Team der Welt, dazu im hundertjährigen Jubiläum mit speziellem Badge «100 Saisons/Seasons» auf den Schultern.
New Jersey Devils – Montreal Canadiens 5:2 (1:0, 2:1, 2:1) Prudential Center. – 16’235 Zuschauer. – SR Fraser (2) /Martell (26), Devorski (54) /Driscoll (68). – Tore: 12. Martin (Elias, Madden) 1:0. 27. Zajac (Parise, Oduya) 2:0. 34. Gorges (Koivu, D’Agostini) 2:1. 39. Oduya (Martin) 3:1. 43. Parise 4:1. 48. D’Agostini (Markov /Ausschluss Martin) 4:2. 60. (59:05) Elias (Madden, White /Ausschluss Shanahan, ins leere Tor) 5:2. – Strafen: New Jersey 6-mal 2 Minuten, Montreal 3-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New Jersey ohne Brookbank, Pandolfo und Leach, Montreal ohne Begin und Chipchura (alle verletzt). Oduya*, Parise** und Martin*** (alle New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet. Montreal ab 58:40 bis 59:05 ohne Torhüter. New Jersey Devils: Clemmensen (Weekes); Greene, Martin (4), Mottau, Oduya (2), Salvador, White; Clarkson, Elias, Gionta, Holik, Langenbrunner, Madden, Parise (2), Rolston, Rupp (2), Shanahan (2), Zajac, Zubrus. Montreal Canadiens: Price (Halak); Bouillon (2), Brisebois, Gorges, Hamrlik, Komisarek, Markov; D’Agostini, Koivu, Andrei Kostitsyn (2), Sergei Kostitsyn, Kostopoulos (2), Kovalev, Lang, Lapierre, Pacioretty, Plekanec, Stewart, Latendresse.
Nach dem Islanders-Trip, steht die zweite Partie des Dreitagetripps auf dem Programm. Heute in «The World’s Most Famous Arena», dem Madison-Square-Garden (MSG) inmitten Manhattans Grossstadt-Jungel. Die Geschichte des Gardens beginnt schon 1874 an der Madison Avenue mit dem ersten «Garden», welcher bereits 1890 dem zweiten «Garden» weichen muss, der sich zu diesem Zeitpunkt, dank dem 98 Meter hohen Turm das zweithöchste Gebäude Manhattans nennen darf. Erst beim Bau des dritten Gardens, 1925 kommt Eishockey ins Programm der bereits weltberühmten Veranstaltungsstätte von Inhaber Jack Dempsey. Der neue Besitzer, Boxmanager Tex Rickard lässt den dritten Garden innert 249 Tagen zwischen der 49. und 50. Strasse neu errichten.
Rickard, der erste moderne Boxpromoter in der Geschichte des Sportmarketings eröffnet den neuen Garden mit einem Spiel der National-Hockey-League zwischen den New York Americans und den Montreal Canadiens. Die Canadiens gewinnen die Partie vor 17’442 begeisterten Zuschauern mit 3:1 und werden dafür mit der Prince-of-Wales-Trophy (welche heute für das beste Team der Eastern-Conference vergeben wird) ausgezeichnet. Die Begeisterung ist so gross, dass Besitzer Rickard am 15. Mai 1926 mit den New York Giants sein eigenes Hockeyteam gründet, welches durch die Presse aber als «Tex’s Rangers» bezeichnet wird und als Geburtsstunde der Rangers gilt.
1960 sieht sich das Management des «MSG» nach Bauland um, zwei Tage später bietet die Pennsylvania-Railroad die Luftrechte über ihrem Bahnhof an der 32. Strasse an. Am 28. Oktober 1963 startet der Abriss der Penn-Station und am 11. Februar 1968 wird die aktuelle Spielstätte eröffnet. Am 20. Januar 2009 besuche ich zum zweiten Mal die «berühmteste Arena der Welt», wo Wayne Gretzky 1999 seinen Rücktritt gab, wo Muhammad Ali 1971 gegen Joe Frazier geboxt hat oder wo die Rangers 1994, nach 54 Jahren erstmals wieder einen Stanley-Cup in die Höhe stemmen konnten. Heute Abend empfangen die Rangers die Anaheim Ducks mit Jonas Hiller.
Tex Rickard
„Ist es der spezielle Geruch, welchen man seit der Eröffnung am 11. Februar 1968 noch zu riechen scheint?“
— über die Faszination im MSG
Und dieser Madison-Square-Garden versprüht auch 41 Jahre nach der Eröffnung einen Charme, den ich nicht beschreiben kann. Sind es die historischen Ereignisse die im Hinterkopf präsent sind? Ist es der spezielle Geruch, welchen man seit der Eröffnung am 11. Februar 1968 immer noch zu riechen scheint? Oder sind es einfach «nur» Ausstrahlung und Tradition der New York Rangers? Oder ist es an besagtem Abend einfach nur die Kombination von Henrik Lundqvist, Scott Gomez, Markus Näslund, Chris Drury, Wade Redden und Brandon Dubinsky? «Man muss ihn erleben», beschreibt Harry Valerien, ein Urgestein des deutschen Sportjournalismus, im Buch «Kultstätten des Sports» die Atmosphäre des Gardens.
Im 48. Saisonspiel erleben die 18’200 Fans den 28. Sieg der ehemaligen «Tex’s Rangers» gegen Hiller und die Ducks. Der Schweizer Schlussmann erlebt die Atmosphäre im Madison-Square-Garden zum ersten Mal, diese dürfte trotz Niederlage und einer Abwehrquote von 89.7% (26/29) ebenfalls ein spezieller Moment gewesen sein. Hiller ist nach Reto von Arx, David Aebischer, Martin Gerber, Timo Helbling und Mark Streit erst der sechste Schweizer der im Madison-Square-Garden zum Einsatz kommt.
Blick von der 8. Avenue in Richtung Süden, zwei Fights gibts, am 20. Januar 2009, im Madison-Square-Garden zwischen den New York Rangers und Jonas Hiller’s Anaheim Ducks. (Krein)
Es ist ein kalter Montag, am 19. Januar 2009, in Uniondale, New York, einem Vorort auf Long Island. Schon die Zugfahrt mit der Long-Island-Rail-Road (LIRR) ist ein Erlebnis, die rund 50 Kilometer lange Fahrt führt durch drei Zonen (1, 3 und 4) und 13 Stationen, unter anderem durch die Vororte Queens und Garden City, Mark Streits derzeitiger Wohnort, und endet in Hempstead. In Uniondale angekommen, erwartet uns eine eher düstere Gegend oder wie wir in der Schweiz sagen würden: «ä schäbigi Gägend.»
Dabei sind wir noch nicht mal in der Hälfte der ganzen LIRR-Strecke, denn diese zieht sich über 140 Kilometer quer über die ganze Long Island oder eben «lange Insel» bis in die hintersten Zipfel Greenport oder Montauk, diese beiden Zipfel zieren das Islanders-Logo auf der rechten Seite. Manch eine/einer hat sich schon hinterfragt was denn dieser komische orange Hintergrund soll. Die Heimstätte der Islanders befindet sich noch im ersten Drittel von Long Island.
Nach einer knapp 10-minütigen Busfahrt, erscheint am Horizont das Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum, es ist auf diesem flachen Gelände bereits von weitem zu sehen. Auf dem anschliessenden Fussmarsch, vorbei an eben eher «schäbigen» Vorgärten und einem «Used-Gun-Store», wo wohl jeder ohne Waffenschein eine Knarre kaufen kann, stehen wir (die Red. Claude Moeri, Michael Möri und ich), nach dem überqueren des riesigen Stadion-Parkplatzes vor dem Eingang zu einer der geschichtsträchtigsten Arenen der Liga.
Das Coliseum aus Sicht des «Used-Gun-Store», links das Marriott’s. (Krein)Die düstere Gegend in Uniondale. (Krein)Ein riesiger Parkplatz und sein Coliseum, passend dazu “The Lighthouse at Long Island”, das Coliseum ist ein Leuchtturm in dieser Gegend. (Krein)Der Eingang zu den Gates 11-14. (Krein)
Ein super Gefühl, denn in Kürze sollten wir erstmals Streit im Trikot des vierfachen Stanley-Cup-Siegers zu sehen bekommen. Die Arena versprüht einen ähnlichen Charme wie das Pepsi-Colisée in Quebec oder der Madison-Square-Garden und passt zur Bauzeit der 70er Jahre. Die Banner unter der Hallendecke, als Zeitzeugen der glorreichen Islanders-Jahre mit vier Stanley-Cup-Siegen (1980 bis 1983) in Serie, lässt einem in Gedanken erahnen, welche Geschichte in dieser Organisation im Nassau-Coliseum schon geschrieben wurde.
Wow-Moment: In Kürze erblickst du das geschichtsträchtige, vierfache Stanley-Cup-Sieger, Eisfeld der Islanders. (Krein)
Beim zuschauen des Warm-ups des Heimteams wird mir klar, dies muss das Ziel jedes ambitionierten Eishockeyspielers sein, die NHL! «Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, musst du alles dafür tun» und Streit hat dies mit grosser Ausdauer getan. Im Islanders-Game-Day-Give-Backs (Matchprogramm über alle Spiele von Januar) ist eine fünfseitige Story (von Jason Lockhart) über den Schweizer «Streit on Time» publiziert. Bis auf einen kleinen Flüchtigkeitsfehler ist der New Yorker Journalist hervorragend über das Schweizer Eishockey und Streit in seiner Story «Long wait for NHL’s call pays off for Swiss Star», informiert.
Nicht das Team von Streit ist es welches den dadurch eben nur «fast» perfekten Eishockeytag besiegelt. Washingtons Alexander Ovechkin führt die Capitals mit zwei Treffern zum Sieg. In meinem dritten NHL-Spiel erlebe ich zum zweiten mal ein Tor in der Verlängerung, Ovechkin entscheidet die Partie mit einem Powerplay-Treffer. Immerhin steuert «Streit on Time» beim zwischenzeitlichen Ausgleich durch Kyle Okposo einen Assistpunkt bei.
New York Islanders – Washington Capitals 1:2nV (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 13’917 Zuschauer. – SR Jackson (8) /Meier (34); Devorski (54)/Sericolo (84). – Tore: 7. Ovechkin (Green, Laich /Ausschluss Witt) 0:1. 53. Okposo (Nielsen, Streit /Ausschlüsse Bäckström, Ovechkin) 1:1. 62. (61:46) Ovechkin (Semin, Fedorov /Ausschluss Witt) 1:2. – Strafen: New York 4-mal 2 Minuten, Washington 5-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New York Islanders ohne Bergenheim, Campoli, und DiPietro, Washington Capitals ohne Fehr, Johnson und Steckel (alle verletzt). Ovechkin* (Washington) und Okposo** (New York) und Theodore*** (Washington) als beste Spieler ausgezeichnet. New York Islanders: Danis (Mannino); Streit, Gervais; Hillen, Martinek, Pöck, Witt (4); Sim, Thompson, Jackman; Okposo, Nielsen, Park, Bailey (2), Guerin, Tambellini, Kurtis McLean, Comeau (2), Comrie. Washington Capitals: Theodore (Machesney); Jurcina, Schultz; Alzner, Erskine, Green, Helmer; Clark (2), Laich, Nylander; Ovechkin (2), Semin (2), Fedorov (2), Bradley, Fleischmann, Gordon, Bäckström (2), Kozlov, Brashear.
Working-Press* Manhattan-Aarberg Diese Zeilen tippe ich im NHL-Store in New York, 47th Street West – es gibt sehr viel zu erzählen, die Berichte und Eindrücke der drei Spiele der Islanders (Washington), Rangers (Anaheim) und Devils (Montreal) folgen. Als besonderes Highlight darf die Begegnung mit Scott Gomez (verdient 8.8 Mio. $ pro Saison) betrachtet werden… …more later, greets from New York Citys NHL-Reebok-Store. *Als Anspielung auf den NHL-Journalisten Joël Wüthrich, er benutzt den Ausdruck «Working-Press» für alle seine Übersee-Artikel.
Zwei Tage nach dem «In teuflischer Umgebung» gastieren die Teufel durch den Lincoln-Tunnel auf der anderen Seite des Hudson-Rivers. Der Weg führt aber vorher schon über den Hackensack-River, einem Ausleger der Newark-Bay. Ein Derby der ersten Klasse zum 90. mal im Herzen Manhattans. Das letzte Playoff-Duell gewinnen die Devils vor knapp zwei Jahren, im April 2006, mit einem 4:0-Sweep.
Unvergessen ist die hochdramatische Stanley-Cup-Serie im Final der Eastern-Conference 1994, «über sieben Spiele müssen sie gehen», in drei Heimspielen siegen die Rangers im Madison-Square-Garden nur einmal und stehen nach fünf Partien mit 2:3 in der Serie mit dem Rücken zur Wand. Die Rangers gewinnen Spiel sechs in East Rutherford und das siebte- und entscheidende Spiel wird erst in der 84. Minute in der zweiten Overtime durch Stéphane Matteau doch noch zu Gunsten der Rangers entschieden.
Alle sieben Partien sind mit 18’200 (in New York) und 19’040 (in East Rutherford) Zuschauern ausverkauft und die Rangers holen in der Folge am 14. Juni 1994 gegen die Vancouver Canucks im siebten Spiel den letzten Stanley-Cup der Klubgeschichte. Ausverkauft ist auch die neuste Ausgabe zwischen den Rangers und Devils am 9. Dezember 2007, mit dem letztjährigen Lugano-Söldner Jason Strudwick. Die Dramaturgie ist beinahe mit dem unvergessenen Playoff-Duell aus dem Jahre 1994 vergleichbar, denn der Entscheid fällt, im torärmsten Spiel der Geschichte, ebenfalls erst in der Overtime.
Brendan Shanahan, wird im Januar 39-jährig, schiesst als ältester Mann auf dem Eis die Rangers mit dem einzigen Tor des Abends nach 30 Sekunden in der Verlängerung ins Glück. Im Tor der Devils steht in seiner 16. Saison Martin Brodeur, der Weltklasse-Goalie ist der einzige Spieler der von der damaligen «Battle-of-the-Hudson-River» 1994 noch dabei ist. Ausgerechnet Shanahan, der einst, 1987, von den Devils aus New Jersey als Nummer zwei im Draft gezogen wird und vier Spielzeiten in East Rutherford verbringt, entscheidet die 179. «Hudson Rivalry», wie das Duell auch noch genannt wird, für das Team aus Manhattan.
New York Rangers – New Jersey Devils 1:0nV (0:0, 0:0, 0:0, 1:0) Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR McCreary (7) /Kozari (40), Dapuzzo (60) /McElman (90). – Tor: 61. (60:30) Shanahan (Gomez, Tyutin) 1:0. – Strafen: New York 4-mal 2 Minuten. New Jersey 6-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Shanahan*, Lundqvist** (beide New York) und Brodeur*** (New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet.
Am 6. Mai 2007 spielen die New Jersey Devils ihr letztes Spiel in ihrer Urstätte in East Rutherford, die Viertelfinalpartie gegen die Ottawa Senators geht mit 2:3- und die Serie mit 1:4 verloren. Letzter Torschütze ist Scott Gomez und das wars nach 25 Jahren in der ursprünglichen Brendan-Byrne-Arena, die ihr Ende unter dem Namen Continental-Airlines-Center erlebt.
Spielverderber Ottawa
Nach einem Saisonauftakt von neun Auswärtspartien, eröffnen die Devils ihre neue Heimat im Prudential Center am 25. Oktober 2007. Und wieder heisst der Gegner Ottawa. Und wieder gehen die Senatoren aus der kanadischen Hauptstadt mit einem 4:1 als Sieger vom Eis. Erster- und einziger Devils-Torschütze ist Brian Gionta.
Zum zwölften Heimspiel im neuen Center lande ich, an einem kalten Dezember-Abend, rechtzeitig am Flughafen Newark. Zum Hotel-Check-In reichts aber nicht mehr vor dem Spiel. So geht’s per Taxi direkt durch die düstere Gegend der «Brick-City», wie Newark rund um New York genannt wird, ans Spiel gegen die Washington Capitals. Auch für die Gäste ist es das erste Spiel in der neusten NHL-Arena.
«Devils Hockey» in der Inaugural-Season an der Lafayette Street 25, an einem kalten Dezember-Abend 2007. (Krein)
An den Strassen rund ums Stadion hängen bereits die Fahnen der Devils und lassen erste Vorfreude aufkommen, nach einem kurzen innehalten und einem Blick der kahlen und kalten Lafayette-Street entlang, kommt der Gedanke schnellst möglichst ins Stadion zu kommen. Doch irgendwie passt die düstere Umgebung zu den Devils. Der Legende nach soll es in New Jersey seit dem 18. Jahrhundert immer wieder zu Sichtungen mit einem teufelartigen Wesen gekommen sein.
Die Legende des Jersey Devil
1905 Im Januar 1909 schafft es die Legende sogar ins «Philadelphia-Evening-Bulletin», wo mehrere Augenzeugen den «Jersey Devil», welches auch als «the Beast from East» genannt wird, gesehen haben wollen. Durch diese Ereignisse werden sogar Schulen und Geschäfte kurzzeitig geschlossen. Das Teufelswesen soll Hunden oder Pferden ähneln, rotglühende Augen und Hörner haben. Die Legende wird später durch Geschichtsprofessoren, widerlegt.
Der Teufel schafft es trotzdem ins Hockeybusiness, bereits 1964 spielen die Jersey Devils (siehe Foto) in der Eastern-Hockey-League (EHL). Diese Legende inspiriert 1982, nach dem Umzug der Rockies aus Denver, auch die Macher der New Jersey Devils und die aktuelle Umgebung des Stadions könnte dies nicht besser unterstreichen, teuflisch eben.
Die Devils Trikot-History, ganz links die Jersey Devils aus der EHL. (Krein)Brian Gionta (#14), ist der erste Torschütze im neuen Heim. (Krein)Die «Starting-Six», ohne Nylander (verletzt), des heutigen Gegners. (Krein)Teuflisches im Fanshop, welcher auch direkt von der Strasse erreichbar ist. (Krein)Die teuflischen Hot-Dogs, rechts Michael Möri. (Krein)