Die New Jersey Devils fristen in ihren Anfangsjahren eher ein Schattendasein, auch in der Schweiz gibts lange Zeit keinen Bezug zum roten Teufel. Dies ändert sich, als Reijo Ruotsalainen den SC Bern nochmals Richtung National-Hockey-League verlässt. Rexi gibt im Alter von 29 Jahren ein Comeback bei den New Jersey Devils. In der Januar-Ausgabe 1990 von Slapshot erscheint ein dreiseitiger Beitrag mit der Überschrift «Rexi der Teufel» – Wow – Ruotsalainen, im weissen Jersey mit der gewohnten Rückennummer 29, in der legendären grünen CCM-Supra-Hose, in Aktion gegen die Vancouver Canucks. In der Kabine sitzt der Finne neben dem heutigen Nationalmannschaft-Assistenten Tommy Albelin. Erstmals erfährt die Schweiz, lange vor dem Internet-Zeitalter, Einzelheiten der Organisation aus East Rutherford, welche in der Brendan-Byrne-Arena im Meadowlands-Sportkomplex spielt. Teufel-Ruotsalainen erscheint auch in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) und im Bund. Geliefert wird die Exklusiv-Story im Slapshot von einem gewissen «George Bird», in der NZZ vom Kürzel «gel» und im Bund noch «el». Unter dem Pseudonym «Bird» berichtet Jürg Vogel in der Schweiz gleich mehrfach aus New Jersey. Das ist der Startschuss zur Organisation «enett» dem Hudson-River.
Die Schweiz trifft sich in New Jersey
33 Jahre nach Birds erstem Bericht aus dem fernen US-Bundesstaat heisst der Kapitän der Teufel Nico Hischier, der Verteidiger Jonas Siegenthaler, der Torhüter Akira Schmid und der neuste Kassenschlager und Wunschtransfer Timo Meier. Jeder Hockeyschweizer kennt heute die New Jersey Devils, die Organisation ist die «schweizerischste» die es bis heute je gegeben hat. Vier Spieler in der gleichen Organisation übertrifft die drei Akteure bei den Nashville Predators zwischen 2016 und 2019. So treffen sich die Schweizer auch während Partien der Devils rund um das Prudential Center, so auch am 28. Dezember 2022 im Restaurant Chipotle-Mexican-Grill an der Market-Street 222. Dieser Mann kommt mir doch bekannt vor? «George Bird» ist es nicht, aber mit Eishockey hat er zu tun, es ist Gérard Scheidegger, der ehemalige Manager von Biel, Davos, Langnau, Lausanne und La Chaux-de-Fonds. Man nickt einander zu und kommt ins Gespräch – beide können auf Anhieb den Namen ihres Gegenübers nicht nennen, aber kennen sich vom Sehen her. New Jersey ein Ort wo sich heute Schweizer:innen die Türklinke in die Hand geben. Aus Birds superlativem Bericht der frühen 90er Jahre ist heute ein Pendler:innen-Ort für Herr und Frau Schweizer geworden.
Zu Besuch sind beim Schweizer Kapitän auch die Familienangehörigen aus dem Wallis, die Schweiz und New Jersey stehen sich heute so nah wie keine andere NHL-Organisation. Selbst beim Einlass hilft dir das Prädikat «Switzerland» und der Ticket-Scan wird durch die Hostessen so freundlich abgefertigt, wie das Check-In in einem Wellness-Hotel im Südtirol. Selbst der langjährige Kult-Organist Pete Cannarozzi lässt dich während dem Spiel auf seinem Orgelstuhl Platz nehmen. Cannarozzi ist nicht nur ein Kult-Mann im Prudential Center, er griff schon im alten East Rutherford in die Tasten, wo einst dieser «Mister Bird» über die Teufel berichtete. «Piitii», wie seine Freunde ihn nennen, ist seit 2001 an Board der Devils und orgelte die Teufel, am 9. Juni 2003 vor 19 040 Zuschauern, in der Continental-Airlines-Arena (oder auch Brendan-Byrne-Arena) zum vorerst letzten Stanley-Cup-Triumph.
Cannarozzi’s Orgelspiel begleitet am 28. Dezember 2022 auch den Ausgleichstreffer Nico Hischiers in der 47. Minute. Die Devils sind eigentlich das bessere Team, doch die Boston Bruins spielen äusserst effizient und abgeklärt, dazu hält Schlussmann Linus Ullmark alles, was auf seinen Kasten kommt. Die Devils verlieren, wie 1990 bei Bird’s Besuch und einem 3:6 gegen die Washington Capitals, mit 1:3 durch einen Empty-Net-Goal in der letzten 59. Minute. An diesem Abend reicht es für Siegenthaler und Co. nicht. Nicht reichen tut es auch für all diejenigen welche sich während der Drittelspause eine Pizza holen wollen, dies nicht wegen der grossen Nachfrage, sondern wegen der äusserst ineffizienten Pizza-Crew.
Wegbereiter in Teufels Küche
Die Pizza-Mannschaft präsentiert sich etwa gleich schlecht wie die Devils kurz nach ihrem Umzug aus Denver, als sie am 19. November 1983 in Edmonton mit 14:3 abgefertigt und von Wayne Gretzky als «Mickey-Mouse-Team» belächelt werden. In 80 Spielen setzt es 1983-84 für die Devils 56 Niederlagen ab. Niederlagen würde es innerhalb des Prudential-Centers im Vergleich mit den anderen Imbiss-Buden auch für die Pizza-Station absetzen. Die Pizza-Crew arbeitet heute noch so wie das «Micky-Maus-Team» und in der 18-minütigen Drittelspause gehen in Teufels Küche drei Pizzen über die Theke.
In Teufels Küche befindet sich der Schweizer Wegbereiter Ruotsalainen kurz nach Bird’s Besuch und wird im Februar 1990 nach Edmonton transferiert. Dennoch ist Ruotsalainens Engagement als Teufel der Grundstein für die späteren Erben aus dem Alpenland. Ruotsalainen gilt daher als erster «Schweizer» und ist nur der Vorbote aus einem Land, welches den Devils später einen Captain und drei weitere Schlüsselspieler bescheren wird. 1990 ist die Schweiz für die Teufel genau so unbekannt wie für Bird’s oder Vogel’s Landsleute die erste Berichterstattung aus New Jersey. Heute haben bereits sieben Schweizer das Trikot der Teufel getragen, davon stehen 2023 vier auf der Gehaltsliste der Organisation von Gründer Dr. John J. McMullen. Der erfolgreichste Finne in Teufels Küche übrigens, Sami Vatanen spielt heute in der Schweiz beim HC Genf-Servette. Ruotsalainens Erben beehren eben nicht nur die teuflischen Devils, sondern auch die finnischen Schweizer.
Wenn die National-Hockey-League ruft, dann ist das eine Ehre. Die Ehre wird dabei noch ehrenvoller, wenn es dabei um die schweizerischste Franchise aller Franchisen geht. Die New Jersey Devils aus dem gleichnamigen Bundesstaat ennet dem Hudson River beschäftigen Nico Hischier, Akira Schmid und Jonas Siegenthaler. Dies hätte sich nun keiner erträumt, der in den 90er Jahren auf der Sega-Mega-Drive die NHL-Spiele von EA-Sports Tag und Nacht durchgespielt hat. Damals war bereits Ken Baumgartner ein «Schweizer» und der erste echte NHL-Schweizer Pauli Jaks wurde ab NHL’95 selbst kreiert und bei den Los Angeles Kings länger als nur ein Drittel eingesetzt.
Kultsender Sportkanal
Im Alter von 45 Jahren ist sie also da, die Premiere als NHL-Live-Kommentator. Hätte ich dies dem 15-jährigen «Ich» von 1992 erzählt, hätte dieser den schon etwas älteren Herrn aus der Zukunft für einen Spinner gehalten. Damals gab es nur den guten, alten «Sportkanal», im NHL-Magazin führte Michael Schürmann, der wohl kompetenteste NHL-Kommentator aller Zeiten, in hervorragender Rhetorik durch die Highlights der faszinierenden und fernen Liga aus Übersee. Geschrieben wurde hierzulande zu dieser Zeit noch kaum über diese Liga, man musste, neben Schürmanns TV-Bildern, schon die «The Hockey News» abonnieren, um Up-to-Date zu sein.
Experte und Scout
Einer der diese ganze Entwicklungsgeschichte «Mittendrin, statt nur dabei» mitgemacht hat, ist der heutige Co-Kommentator und NHL-Scout Thomas Roost. Er weiss alles was man über jeden einzelnen Spieler wissen muss. Sein Werdegang ist ebenso faszinierend wie die schweizerische NHL-Entwicklung zwischen 1992 und 2022. Mit Roost an meiner Seite, musste nun das ganze Wissen der letzten 35 Jahre für dieses erste Spiel, am 19. November 2022, als «Schürmann im Westentaschenformat» gebündelt werden. Um 19 Uhr steigt sie also, die erste NHL-Partie, am rechten «Zürisee-Ufer» im schmucken Erlenbach. Die Devils gastieren in Ottawa bei den Senators, welche exakt vor 30 Jahren, 1992 ins Liga-Geschehen eingegriffen haben.
Teuflische Rekordjagd
Das schweizerische New Jersey steckt im zweitbesten Lauf aller Zeiten, würde die Serie von elf Siegen ausgerechnet heute Abend reissen? Es wäre ein Schönheitsfehler dieses für mich geschichtsträchtigen Abends. Der Franchise-Rekord von 13 Siegen stammt aus der Spielzeit nach dem zweiten Stanley-Cup 2000-01. Captain Hischier, welcher das erste Drittel durch einen Crosscheck Austin Watsons früher verlassen muss, führt die Devils zum zwölften Vollerfolg und trägt, zusammen mit Schmid und Siegenthaler, zu dieser Premiere mehr als nur erfolgreich bei.
Über 8’000 Zuschauer sehen das Spiel des Tabellenzweiten Fribourg-Gotteron und dem Elftplatzierten HC Ajoie. Mit der BCF-Arena erklimmt der Dienstälteste NL-Verein den Eishockey-Olymp-Europas, diese Arena hat alles was ein modernes Stadion bieten muss. Fast 9’000 Fans finden in der umgebauten ehemaligen WM-Arena (1985 und 1990) Platz. Schon im alten Stadion liegen die Freiburger in Sachen Zuschauer europaweit in den letzten zwölf Jahren jeweils zwischen den Rängen 19 und 36 und beim aktuellen Formstand in der neuen Arena dürfte Gottéron in neue Zuschauer-Sphären vorstossen.
Die steilen Tribünen verwandeln das Stadion in eine imposante Arena, die Sitze bieten eine hervorragende Sicht aufs Eis, durchtrennt durch zahlreiche Logen ist der untere Ring immer noch Teil des «alten Gottérons» und lässt die Geschichte der «ehemaligen» Patinoire Saint-Leonard auch im neuen Kleid weiterlaufen, die Halle wurde gekonnt und äusserst taktvoll umgebaut. Damit erhebt die neuste Spielstätte des Landes den Anspruch zum erneuten Austragungsort einer Weltmeisterschaft oder einem Auftritt einer NHL-Organisation im Rahmen der Global-Series. Die NHL gastierte bisher erst in Genf, Zürich, Bern, Zug und Lausanne, Freiburg hätte dieses Spektakel mehr als verdient.
Selbst der Coachingstaff verfügt über glorreiche NHL-Erfahrung, Torhüter-Trainer David Aebischer ist der erste Schweizer Stanley-Cup-Sieger, die Coaches Christian Dubé und Pavel Rosa haben je 36-mal in der besten Liga der Welt gespielt. Mit Ausnahme von Chris DiDomenico (27 Spiele), verfügen die Spieler David Desharnais, Raphael Diaz und Reto Berra über noch mehr NHL-Erfahrung und New Jersey Devils-Draftpick Mauro Jörg befindet sich in der besten Form seit seinem Draft 2010. Gegen Ajoie bereitet der 31-Jährige drei Tore vor, darunter ein Zuckerpass zu Desharnais Treffer zum 3:1.
“Bykow und Chomutow sind das beste Duo welches die Schweiz je gesehen hat.”
— in Hochachtung
Seit 1977 haben die Freiburger ihr Logo von den Montreal Canadiens leicht abgeändert adaptiert. Aus dem ursprünglichen «Montreal-HCF» in blauem statt rotem «Montreal C» wird 1999 ein ein «FG» in rotem «G.» Der Blick nach Übersee ist also auch in der Logo-History der Freiburger tief verankert. Im Frühling 1990 schnappt man der NHL, durch den Geniestreich des damaligen Präsidenten Jean Martinet, sogar zwei absolute Weltklassespieler den Quebec Nordiques vor der Nase weg.
«Fribourg-Gottéron empfängt die Montreal Canadiens», nichts wäre der BCF-Arena würdiger als ein Duell gegen den Rekord-Titelträger, dem Original-Six-Team und Liga-Gründungsclub aus der frankophonen Provinz Quebec. Desharnais hat acht Jahre in der Organisation der Canadiens verbracht, davon drei zusammen mit Diaz. Der letzte NHL-Auftritt im Rahmen der Global-Series ist im Herbst 2020 in Bern der Pandemie zum Opfer gefallen.
Für den nächsten Auftritt muss Freiburg, wie 1990 für die Sowjetrussen, für absolutes Weltklasse-Eishockey ein Thema sein. Bis dahin müssen sich die fanatischen und treuen Fans aber weiterhin mit unbequemen Gegnern aus dem Jura- oder mit ein paar Leckerbissen aus der Champions-Hockey-League begnügen.
Am 1. Oktober 2018 treffen die New Jersey Devils in der PostFinance Arena, im Rahmen der NHL Global-Series-Challenge 2018 auf den SC Bern. Zum ersten mal in der Klubgeschichte gastiert die Mannschaft aus New Jersey in Europa. Ihre Vorgänger Franchise, die Kansas City Scouts spielen zwischen dem 14. und 18. April 1976 vier Partien in Sapporo und Tokyo gegen die Washington Capitals.
Für Bern ist es nach dem New York Rangers vor zehn Jahren, das zweiten Treffen mit einer Franchise aus dem Grossraum New York. In der Geschichte ist es die achte «NHL-Partie» auf Schweizer Eis. Zusätzlichen Reiz schaffen die beiden Schweizer Nico Hischier und Mirco Müller, welche erstmals mit ihrem Team in der Heimat antreten können.
Zu den Beobachtern gehört auch ein älterer Herr
eishockeyblog
Bereits am Tag davor werden in der PostFinance Arena fleissig die Hymnen trainiert. In der leeren Halle probt die Sängerin die Akustik. Zu den Beobachtern gehört auch ein älterer Herr mit Brille, es ist der Scouting-Director des Teams, Gaetano Orlando. Bern ist 1994 Orlandos erste Anlaufstation nach seiner grossen Karriere (vier Meistertitel plus Alpenliga-Sieger) in Italien. Auch in der Schweiz hat sich der Italo-Kanadier unsterblich gemacht, in fünf Jahren (vier mit Bern, eines mit Lugano) kommen zwei weitere Pokale (1997, 1999) dazu.
Für seine jetzige Organisation hat er nie in der NHL gespielt, dafür 103 Spiele für die Buffalo Sabres und als Supplement, bereits als Assistenz-Trainer der Albany River Rats, 2003-04 im Alter von 41 Jahren eine Partie für das Farmteam der «Teufel.» Apropos «Teufel», Orlando spielt im Dezember 1992 im Rahmen des Europacups mit den Devils Mailand siegreich gegen den SCB. Orlando pflegt noch heute seine Kontakte mit den Bernern, wie etwa mit Kultfigur «SCB-Jüre» Wymann.
Die Kontakte der beiden Schweizer Söldner sitzen beim Spiel im Stadion. Im Team der Gegenwart hat Hischier mit 87 Spielen Orlando auf dem NHL-Parkett schon fast eingeholt. Müller steht bei 85 Partien für San Jose und New Jersey. Ein Spiel gegen das Fanionteam des SCB haben aber beide noch nie bestritten, da ist ihnen ihr Scouting-Director noch Meilen voraus.
Eigentlich hätte alles ganz anders sein sollen. Das Ziel dieses Tages heisst Hartford, erstmals soll ein Spiel der American-Hockey-League (AHL) unsere New York-Tour bereichern. Ab Penn-Station New York ist die Hauptstadt des Bundesstaates Connecticut innert nur zweieinhalb Zug-Stunden zu erreichen. Nicht die Hartford Whalers, sondern die Hartford Wolf Pack empfangen im XL-Center die Bridgeport Sound Tigers, also ein Derby zwischen New Yorks Farmteams. Frühzeitig stehen wir an der Penn-Station beim Amtrak-Schalter um die Zugfahrt zu buchen, die Tickets (LA 104, Plätze 1 und 2) fürs AHL-Spiel liegen bereits in Hartford zu je 30 US-Dollar am Will-Call Schalter im XL-Center in einem Couvert für «Mr Krein» abholbereit.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass der Amtrak-Zug, wie auf amtrak.com (NYP – HFD) im Vorfeld recherchiert, zwar pünktlich um 14 Uhr in der Hartford Union-Station einrollt, jedoch nicht, dass die Rückreise erst in einer Woche wieder angetreten werden kann. «Sie können heute nicht zurückfahren», sagt der nette Spence Olchin-Verschnitt hinter der Scheibe. Der Zug pendelt nur einmal wöchentlich zwischen New York und Hartford. Die AHL-Premiere wird noch früh Vormittags in einem Lokal der Penn-Station, tief unter den Strassen von New York mit Samuel Adams ertränkt.
“Die Tickets liegen noch heute irgendwo in Hartford und wurden nie abgeholt.”
— Michael Krein, Amtrak-Depp
Nach der ersten grossen Enttäuschung über die persönliche Niederlage gibts immerhin noch die Alternative National-Hockey-League. Anstelle des AHL-Knüllers gastieren gleichentags ja noch die Pittsburgh Penguins «ennet» dem Hudson-River. Tja dann halt Crosby und Co. statt Chris und Ryan Bourque oder zum achten Mal Prudential-Center statt zum ersten Mal XL-Center. Auch die Penguins sehe ich nicht zum ersten Mal in Newark. Eigentlich eine Frechheit, wenn die Alternative Crosby heisst, denn nur schon Sidney Crosby allein ist immer ein Spiel wert. Sein Linienkollege Chris Kunitz bestreitet an diesem Abend sogar sein 700. Spiel in dieser Liga. Kunitz und Crosby sind es schliesslich, welche die Gäste in die Overtime bringen und schon während des Warm-Ups ist Hartford zwar nicht vergessen, aber wird nur schon durch Crosbys Stickhandling wettgemacht.
John Ferguson, Director-of-Player-Personnel der Boston Bruins steht neben mir im Aufzug zu den Presseplätzen im Prudential Center, der «Lift» bringt uns direkt zu den Medienplätzen, direkt unter dem Hallendach der 17’625-Plätze-Arena. Für Presseleute und NHL-Team-Manager ist ein ganzes Stockwerk reserviert. Die Liste der Sitzplatzordnung hängt sogar noch vor der Toilettentüre. Kein Gedränge wie wir es von Schweizer Stadien kennen und die Zeit um sein Geschäft zu erledigen in der Pause manchmal knapp wird, in der National-Hockey-League ist der Gang aufs Klo so angenehm wie ein Spaziergang durch New Yorks Zentral-Park.
28. Januar 2015, “Michal Krain” als Tscheche für die falsche Website auf der Medientribüne? (Krein)
Altbekannter aus Lyss
Die Pressetribüne ist mit 128-Sitzplätzen auf zwei Etagen unterteilt. John Ferguson zeigt mir den Weg zu meinem Presseplatz (Nummer 2) und verabschiedet sich mit «good Game» zu den Plätzen der NHL-Manager. Dort sitzt auch ein alter Bekannter aus Lyss. Dave Baseggio, Vize-Präsident der Anaheim Ducks. In der zweiten Drittelspause unterhalten wir uns kurz über seine Aufgabe und die Organisation der Anaheim Ducks, sowie über seine Zeit als NLB-Ausländer 1992-93 beim SC Lyss.
Rundum Service-Paket
Der Service für die Medienvertreter ist gross, in jeder Drittelspause wird eine Zusammenfassung der Spielstatistik verteilt, während des Spiels gibt es sogar einen separaten Speaker welcher nur für die Medientribüne sämtliche Strafen und Tore kommentiert. Auf dem Videowürfel sind nicht nur die Spieler «On Ice» angezeigt, sondern auch die Torschüsse sind jederzeit «up-to-date». Nichts scheint einem hier zu entgehen. Nach zwei Dritteln steht es nach 13:18 Torschüssen und je sechs Strafminuten immer noch 0:0 und die New Jersey Devils liegen nur Dank Ex-Ambrì-Goalie Cory Schneider noch nicht in Rückstand. Schneider wird beim 2:1-Sieg der Devils nach Penaltyschiessen durch die Medienvertreter auch als «Third-Star» ausgezeichnet.
Offene Kabinen und Telefon-Kult
Zum Ende des Spiels werden die Medienvertreter per Lift in die Katakomben des Prudential Center begleitet. Die Kabinentüren zu den Devils und Toronto Maple Leafs sind geöffnet, in der Schweiz ein undenkbares Unterfangen, in der NHL eine Selbstverständlichkeit. Fehlt dir das «Finalsheet» mit der Schlussstatistik über das Spiel, wird dir auch dieses vom Medienvertreter sorgfältig nachgereicht. Bei aller Herrlichkeit der Medienarbeit der NHL, die Telefone auf den Presseplätzen der zweitneusten NHL-Arena (Baujahr 2007) lassen einem an längst vergangene Zeiten erinnern. Die NHL ist eben auch neben dem Eis Kult oder eben in allen Belangen einfach ein bisschen anders als bei uns.
Die Medienvertreter beim Interview mit Torontos Jonathan Bernier in der Gästekabine. (Krein)Kult-Telefon auf der Medientribüne. Nur die Wählscheibe fehlt noch. (Krein)Die Kabine der New Jersey Devils mit dem leeren Platz des abgereisten Damien Brunners. (Krein)Die Spieler «On Ice» (Larsson, Greene, Havlat, Zajac und Elias) sind auf dem Videowürfel angezeigt. (Krein)
New Jersey Devils – Toronto Maple Leafs 2:1nP (0:0, 0:0, 1:1, 1:0) Prudential-Center. – 15’882 Zuschauer. – SR Charron (6) /Walsh (29), Mach (78) /Sericolo (84). – Tore: 51. Van Riemsdyk (Bozak, Clarkson) 0:1. 58. Larsson (Havlat, Elias) 1:1. – Penaltyschiessen Gomez -, Santorelli -, Josefsson 1:0. Bozak -, Elias 2:0. – Strafen: New Jersey Devils 6-mal 2 Minuten, Toronto Maple Leafs 4-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New Jersey Devils ohne Harrold und Ryder, Toronto ohne Leino, Phaneuf und Robidas (alle verletzt). Elias*, Schneider** (beide New Jersey) und Jonathan Bernier*** (Toronto) und als beste Spieler ausgezeichnet. New Jersey Devils: Schneider (Kinkaid); Fraser (2), Gelinas, Greene, Larsson (2), Merrill, Zidlicky; Steve Bernier, Cammalleri, Elias, Gomez, Havlat, Henrique, Jagr (2), Josefsson, Ruuttu, Tootoo (2), Zajac (2), Zubrus (2). Toronto Maple Leafs: Jonathan Bernier (Reimer); Rielly, Polak; Franson, Gardiner (2), Granberg, Holzer; Van Riemsdyk, Booth, Bozak, Clarkson (2), Holland (2), Kadri, Kessel, Komarov, Panik, Santorelli (2), Smith, Winnik, Van Riemsdyk.
«I think Track six, but i’m not sure, i let you know about this» sagt der Zugbegleiter als ich ihn über die Gleisnummer beim umsteigen in Jamaica frage. Jamaica? Gemeint ist nicht der Karibikstaat, sondern ein Vorort von New York. Rolf Pfeiffer und ich haben keine guten Erinnerungen an Jamaica, gingen wir doch vor einem Jahr beinahe «lost in Jamaica». Viele Immigranten aus dem Karibikstaat wohnen dort, erklärt uns Taxifahrer Serge Mars zwei Tage vorher. Die letzte und fünfte Station des fünftägigen NHL-Road-Trips ist zum zweiten Mal Uniondale.
Flyers, Sabres, Devils, Ducks, Islanders, Hurricanes, Rangers, Blue Jackets und Senators heissen die klingenden Namen des diesjährigen Trips. Wells Fargo Center, Prudential Center, Nassau Veterans Memorial Coliseum und nicht zu vergessen «The Worlds Most Famous Arena» der Madison Square Garden heissen die NHL-Schauplätze. Nirgends sonst auf der Welt sind innerhalb von zwei Stunden vier NHL-Teams stationiert und nirgends sonst auf der Welt kann man innert fünf Tagen fünf NHL-Spiele in solch kurzer Distanz bewältigen.
“Jonas Hiller hinterlässt uns sechs Karten für die Familienzone, wo wir uns nach dem Spiel, zusammen mit Luca Sbisa, treffen.”
— eishockeyblog
New York gilt nicht nur als «Hauptstadt» der Welt, sondern auch als NHL-Headquarter, an der 1185 Avenue of the Americas oder besser bekannt als 6th Avenue logiert die NHL seit Jahren. Die NHL Hauptzentrale ist in New York so unsichtbar wie die geheimen Waffenlabore des britischen Geheimdienstes in den James Bond Filmen. Von aussen findet man nicht einmal ein Türschild oder ein Logo. Erst an der Rezeption erntet man beim Fragen nach der «NHL» einen verblüfften Blick und wird freundlich gebeten die Lobby wieder zu verlassen. Dabei ist man im offiziellen NHL-Reebok-Store nebenan schon näher als man denkt, doch kaum ein Kunde würde im Traum erahnen, dass sich das NHL-Hauptquartier im gleichen Gebäude nur wenige Stockwerke höher befindet.
Das unscheinbare NHL-Headquarter an der 1185 Avenue of the Americas. (Krein)
Streets of Philadelphia
Unser NHL-Road-Trip beginnt aber nicht in New York, sondern in Philadelphia – per Amtrak kommt man innert anderthalb Stunden vom Herzen Manhattans in die «Streets of Philadelphia», sogar Bruce Springsteen hat eine «Retired Number» unter der Stadiondecke – nach einer 15-minütigen Taxifahrt erreicht man das Wells Fargo Center der Philadelphia Flyers. Wir sehen wie die Flyers einen 0:2 Rückstand nach dem ersten Drittel noch in einen 7:2-Sieg gegen die Buffalo Sabres verwandeln. Dabei erleben wir das erste NHL-Tor von Erik Gustafsson und den Ausfall von Daniel Brière. Und ja, das Blut wie zu Zeiten der «Broad Street Bullies» fliesst jetzt nach dem Spiel, wenn zwei betrunkene Schweizer durch die Sitzreihen die Stadiontreppe herunterstürzen.
1974 und 1975. (Krein)Warm-up. (Krein)0:2 nach 20 Minuten. (Krein)“Comcast” Besitzer der Flyers. (Krein)Die Broad-Street-Bullies. (Krein)Vom 0:2 zum 7:2. (Krein)
16. Februar 2012(19 Uhr, Section 118, Row 20, Seat 12)
Am zweiten Tag steht Newark auf dem Programm. Beim «Will Call» Schalter hinterlässt uns Jonas Hiller sechs Karten für die Familienzone, wo wir uns nach dem Spiel kurz mit Luca Sbisa und Jonas Hiller unterhalten können. Die Ducks um Hiller und Sbisa, gewinnen zwar den Faustkampf von George Parros gegen Eric Boulton, verlieren aber im Penaltyschiessen mit 2:3 gegen die New Jersey Devils.
Die Rolltreppen zu den Plätzen. (Krein)Jonas Hiller vor dem Penaltyschiessen. (Krein)Der Family-Pass, durch Hiller. (Krein)Luca Sbisa, bereit für die Rückreise. (Krein)
17. Februar 2012 – Spiel 858(19 Uhr) [Lower Level, Section 5, Row 10, Seat 7]
New Jersey – Anaheim 3:2nP (0:0, 2:1, 0:1, 0:0, 1:0) Prudential-Center. – 15’312 Zuschauer. – SR Peel /Rehman, Barton /Murphy. – Tore: 22. Henrique (Kovalchuk, Parise) 1:0. 31. Ponikarovsky (Zubrus, Taormina) 2:0. 37. Perry (Getzlaf, Blake) 2:1. 58. Brookbank (Cogliano, Bonino) 2:2. – Penaltyschiessen: Kovalchuk 1:0. Selänne 1:1. Parise -. Perry -. Elias 2:1. Getzlaf -. – Strafen: New Jersey 3-mal 2 plus 5 Minuten (Boulton), Anaheim 1-mal 2 plus 5 Minuten (Parros). – Bemerkungen: Brodeur* (New Jersey), Brookbank** und Perry*** (beide Anaheim) als beste Spieler ausgezeichnet. New Jersey: Brodeur (Hedberg); Fayne, Foster (2), Greene, Salvador, Taormina, Volchenkov (2); Bernier, Boulton (5), Clarkson, Elias, Henrique, Josefson, Kovalchuk, Palmieri, Parise, Ponikarovsky, Sykora (2), Zubrus. Anaheim:Hiller (Deslauriers); Beauchemin, Brookbank, Fowler, Lydman, Sbisa, Visnovsky; Beleskey, Blake (2), Bonino, Cogliano, Getzlaf, Hagman, Koivu, Parros (5), Pelley, Perry, Ryan, Selänne.
Warten auf Kartengeber Jonas Hiller, zusammen mit Luca Sbisa in den Katakomben des Prudential Centers in Newark. (Anaheim-Betreuer)
Die nächsten Schweizer sehen wir 24 Stunden später auf Long Island. Zu sechst buchen wir ein Taxi und erleben auf der Hinfahrt eine anderthalbstündige Sightseeing Tour – mit dem besten Taxifahrer Long Islands, wie Serge Mars selber von sich behauptet – durch Queens, Jamaica und Uniondale.
Aussteigen vor dem Marriot’s Hotel in Uniondale: Brom, Bodmer, Zurbuchen (unten), Saxer, Pfeiffer, Krein und hinten Taxifahrer Serge Mars. (Hotelmitarbeiter Marriot’s)
Der Weg ins Nassau Veterans Memorial Coliseum führt immer durchs Marriott’s Hotel. Vor und nach dem Spiel ist die „Champions-Bar“ besser besetzt als das Nassau Veterans Memorial Coliseum während des Spiels. Erstmals sehen wir zwei Schweizer im selben Team, Mark Streit und Nino Niederreiter sind die letzten welche nach dem Warm-Up das Eisfeld verlassen. John Tavares ist der Mann des Spiels, Streit bucht zwei Assists und Niederreiter holt in seiner dezimierten Eiszeit das Optimum heraus, die Islanders gewinnen das «Alpenduell» gegen den Österreicher Andreas Nödl und die Carolina Hurricanes verdient mit 4:3.
18. Februar 2012(19 Uhr) – Spiel 868 [Lower Gate 12, 205, H12]
NY Islanders – Carolina 4:3 (1:1, 2:2, 1:0) Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 11’818 Zuschauer. – SR Rehman /Rehman, Racicot /Amell. – Tore: 3. Okposo (Grabner, Streit) 1:0. 14. Sutter (Dwyer) 1:1. 21. Tlusty (Samson) 1:2. 25. Tavares (MacDonald, Parenteau) 2:2. 29. Nielsen (Tavares, Parenteau /Ausschluss Brent) 3:2. 31. Spacek (Staal) 3:3. 41. Tavares (Moulson, Streit). – Strafen: NY Islanders 5-mal 2 Minuten, Carolina 4-mal 2 plus 10 Minuten (Harrison). – Bemerkungen: NY Islanders ohne Wishart, Wallace und Nabokov, Carolina ohne Ruutu und Larose (alle verletzt). Tavares*, Parenteau** (beide NY Islanders) und Brandon Sutter*** (Carolina) als beste Spieler ausgezeichnet. NY Islanders: Poulin (Montoya); Eaton, Jurcina (2), MacDonald, Ness, Staios, Streit (2); Bailey, Grabner, Martin (2), Moulson, Niederreiter, Nielsen, Okposo, Pandolfo, Parenteau, Reasoner (2), Rolston, Tavares (2). Carolina: Ward (41. Peters); Allen, Faulk, Gleason, Harrison (12), Joslin, McBain, Spacek; Bowman, Brent (2), Dwyer, Jokinen (2), Nödl, Samson, Skinner (2), Staal, Stewart, Brandon Sutter, Tlusty.
The World’s Most Famous Arena
Zurück nach Manhattan und zum Madison Square Garden. Die New York Rangers sind, gemessen an ihrer Zeitachse, das traditionsreichste- aber auch die erfolgloseste Mannschaft New Yorks. Seit der Gründung 1926 holen die Rangers vier Stanley-Cups, die Islanders, holen in 46 Spielzeiten weniger ebenfalls vier mal den Pott. Noch besser sind die New Jersey Devils, denn sie müssen in 76 Jahren nur noch einen Titel holen um das Palmarés der Rangers zu egalisieren. Trotzdem gelten die Rangers als „Kultteam der Original Six“ und der Madison Square Garden ist Weltberühmt. Ruhm und Kult sind grösser als New Yorks Erfolge, umso wichtiger, dass die Rangers aktuell die Rangliste der Eastern Conference anführen.
Gegen den Conference-Letzten aus dem Westen, die Columbus Blue Jackets um Captain Rick Nash, reichts erst zum Overtime–Sieg (3:2). Schlüsselszene ist ein nicht gegebener regulärer Rangers-Treffer im Mitteldrittel. Das Head-Duo Stephane Auger/Don van Massenhoven (pfeifen schon am Vortag in Uniondale) greift zum Telefonhörer nach Toronto – sämtliche Torentscheide werden in Toronto gemanagt, wie uns Luca Sbisa in Newark erzählt – wo sich dieses mal die Verantwortlichen in der Zentrale im 11 Stock an der Bay Street wohl gerade ein Nickerchen gönnen? Denn das Video auf dem Screen zeigt die Puck-Überquerung der Torlinie bei 00:01 Sekunden und führt zu einem kurzzeitigen „raunen“ im Garden.
Hier gehts zum Spiel der New York Rangers
Rick Nash, 2004 in Davos bei mir im Interview, 2012 im Madison-Square-Garden. (Krein)
Howie und die Rookies
Zurück zu meinem Long-Island-Rail-Road-Trip nach Uniondale, nach anderthalb Stunden und einer kurzen Taxifahrt erreiche ich das Marriott’s Hotel in Uniondale. Das Marriott’s ist Dreh- und Angelpunkt des Nassau Veterans Memorial Coliseum, hier logieren nicht nur sämtliche Gästeteams und Gegner der Islanders, sondern auch sämtliche Fans oder die Islanders-Rookies. Mein Gepäck, ich fliege direkt nach dem Spiel, darf ich beim Hotelportier unterstellen. Wer das Marriott’s mit dem Taxi verlässt, kommt kaum an Howie Kats vorbei. Kats ist selbständiger Taxifahrer, gehört aber seit Jahren zum Hotelinventar. Kats ist eine Art fahrendes Islanders-Lexikon oder der Hockey-Journalist unter den Taxifahrern. „Nino is my Buddy“ sagt Kats nachdem ich ihn über meine Herkunft orientiere. Howie begleitet jeden Rookie bei dessen Ankunft und kennt die neuen Spieler zu Beginn besser als Isles-Headcoach Jack Capuano.
Das Marriott’s ist Dreh- und Angelpunkt
Ich selber fahre nach dem letzten Spiel, welches für die Islanders, im dunklen Spezialtrikot, die bitterste Niederlage (0:6) der aktuellen Saison absetzt, zum dritten Mal mit Howie’s Taxi und die Fahrt zum JFK-Airport ist kurzweilig. Wir unterhalten uns über David Ullström, Rick Di Pietro, Evgeny Nabokov, Mark Streit, Nino Niederreiter und über die guten, alten Stanley-Cup-Zeiten (1980 bis 1983) der Isles. Als Schweizer (Mark und Nino sei Dank) kann ich sogar mit Schweizer Franken bezahlen. Unsere NHL-Söldner leisten also nicht nur Pionierarbeit für Sven Bärtschi und Co., sondern auch für “Meier und Müller”, welche zumindest auf Long Island bei Howie Kats nicht mehr mit Andersson und Johansson verwechselt werden.
Gegen die Senators erwärmen nur die «Islanders-Ice-Girls» die Gemüter. (F. Streit)
20. Februar 2012 (13 Uhr) [Upper Gate 10, 302, C1]
NY Islanders – Ottawa 0:6 (0:3, 0:1, 0:2) Nassau-Coliseum. – 15’818 Zuschauer. – SR Dwyer/Leggo, Murphy/Miller. – Tore: 2. (1:08) Karlsson 0:1. 2. (1:35) Spezza (Foligno, Neil) 0:2. 15. Karlsson (Alfredsson, Gonchar) 0:3. 30. Phillips (Turris, Gonchar/Ausschluss Staios) 0:4. 50. Lee (Karlsson, Condra) 0:5. 51. Spezza (Karlsson, Kuba/Ausschluss Pandolfo) 0:6. – Strafen: NY Islanders 5-mal 2 plus 5 Minuten (Martin) plus 2-mal 10 Minuten (Parenteau), Ottawa 3-mal 2 plus 5 Minuten (Smith). – Bemerkungen: Karlsson*, Spezza**, Anderson*** (alle Ottawa) als beste Spieler ausgezeichnet. NY Islanders: Poulin; Eaton, Jurcina, MacDonald, Ness, Staios (2), Streit; Bailey, Grabner, Martin (5), Moulson, Niederreiter (2), Nielsen, Okposo, Pandolfo (2), Parenteau (24), Reasoner, Rolston, Tavares. Ottawa (2): Anderson (Auld); Cowen (2), Gonchar, Karlsson, Kuba, Lee, Phillips; Alfredsson, Butler, Condra, Daugavins, Foligno (2), Greening, Michalek, Neil, O’Brien, Smith (5), Spezza, Turris.
Spiel
Datum
Ort
km
Gegner
I
16.2.
Philadelphia
160
II
17.2
Newark
45
III
18.2.
Uniondale
96
IV
19.2.
Manhattan
3
V
20.2.
Uniondale
96
Total
400
Beim fünften New-York-Trip reisen wir zu sechst und logieren zum zweiten Mal im Hudson-Hotel.
Sechs Spiele in sechs Tagen quer durch Manhattan und durch zwei Staaten. Die Genialität des NHL-Schauplatzes New York und der Spielplan der NHL, lässt zwischen dem 1. und 6. März 2011 sechs Spiele in sechs Tagen innerhalb von 50 Kilometern zu. Die Kilometer allerdings haben es in sich, denn da liegen der East- und der Hudson-River, sowie der Hackensack- und der Passaic-River dazwischen, dazu kommen ein gutes Zeit- und Essmanagement, zahlreiche Knackpunkte und das wichtigste: «Unvorhergesehenes.»
Der Madison-Square-Garden liegt quasi vor der Haustüre, das Prudential-Center ist ab Penn-Station innert 30 Minuten, Fussmarsch inklusive, erreichbar. Die einzige geografische Herausforderung sind die New York Islanders in Uniondale. Via Long-Island-Rail-Road gehts Richtung Hempstead, der Knackpunkt liegt dabei etwas ausserhalb von Queens bei der Haltestelle Jamaica. Beim Vorort, durch einstige Einwanderer nach dem Karibikstaat ernannt, gilt es den richtigen Anschluss Richtung Hempstead zu finden, wenn dir hier ein Fehler passiert bist du verloren, es sei denn du hast die zeitliche Pufferzone “unvorhergesehenes” eingebaut.
Treffpunkt Starbucks beim NHL-Store
Die erste Anlaufstation am frühen Vormittag ist jeweils der Starbucks beim NHL-Store an der «1185, 6th Avenue.» Bei einem guten «Cup-of-Coffee» wird der Tagesablauf geplant, sechs Spiele an sechs Tagen bedürfen einer sorgfältigen Zeitplanung. Oberstes Gebot ist es die Zeit für «unvorhergesehenes» einzuplanen, ein Stolperstein der sich im Strassen-Jungel von Manhattan immer wieder bemerkbar macht. Sei es nach einer Shoppingtour die Einkäufe vorher noch ins Hotel zu bringen oder die Tickets im Hotel noch holen zu müssen, abgelenkt wirst du dabei durch hunderte von äusseren Einflüssen.
Starbucks Morgenstille mit den “Cup-of-Coffee’s” Cedric, Maximo (Michael) and Loqfi (Rolfi). (Krein)
Die erste Station, der Madison-Square-Garden
Die erste Partie steigt bereits am Tag der Ankunft, direkt vor der Haustüre, zu Fuss wird der Madison-Square-Garden vom Hotel-Standort beim Columbus Circle am bequemsten erreicht. Nicht unbedingt bequem sind die alten grünen Polstersessel des Gardens und die Atmosphäre beim Spiel der Rangers gegen die Buffalo Sabres gleicht eher einer grossen Kinovorstellung. Die Ambiance der berühmtesten Arena der Welt, wie sie von sich selber sagt, kommt in der Schweiz dem Hallenstadion am nächsten, dennoch hat der Garden seine Faszination.
Die zweite Station – das Prudential Center
Unterhalb des Gardens, an den Schaltern der Penn-Station, kann das Ticket nach Newark gelöst werden. Die Zugfahrt mit der «New-Jersey-Transit» dauert gerade mal 20 Minuten und der Fussmarsch durch Newark, Richtung Stadion, knappe zehn Minuten. Während des Spiels der Devils gegen die Lightning, bei einem der zahlreichen «Powerbreaks» sorgen wir rein zufällig für Aufsehen, weil wir zwei Devils-Kaffeebecher abstauben. Das Aufsehen erregt auch die Aufmerksamkeit von Mutter und Tochter Morris, direkt hinter uns, Tochter Danielle zeigt sich dabei äusserst hilfsbereit und knipst unser «Selfie.»
Die 34th Street Pennsylvania Station ist der Dreh- und Angelpunkt des sechstägigen New York Marathons. (Rolf Pfeiffer)
Die dritte Station – wieder der Madison-Square-Garden
Spiel drei liegt wieder vor der Haustüre, wir logieren beim Columbus-Circle, Gegner der Rangers sind aber nicht die Blue Jackets, sondern die Wild aus dem State-of-Hockey im Garden. Minnesota, ein Name welcher sich in der Kindheit eingeprägt hat, während der faszinierenden Zeitspanne der guten, alten North Stars, ein Poster der grün-weissen zierte einst die Zimmerwand. Die Wild spielen mit einem «X» auf der rechten Schulter, welches für zehn Jahre Wild steht. Jubiläum feiern auch die Hausherren, im 85. Jahr stehen die Rangers und bitten zum Jubiläums-Duell.
Die vierte Station – das Prudential Center zum zweiten
Nach betreten des Center’s laufen wir quasi den Devils Dancer’s in die Arme, den Cheerleaders der Teufel. Wie schon die letzte Partie in Newark, fallen auch beim zweiten Auftritt der Devils kaum Tore. Der teuerste Devils-Spieler aller Zeiten, Ilja Kovalchuk schiesst die Teufel gegen die Penguins erst in der Overtime in den Himmel.
Die fünfte Station – das Nassau Coliseum in Uniondale
Es gibt zwei Möglichkeiten das Stadion der Islanders zu erreichen, eine Luxus-Version oder die Low-Budget-Version. Für zwei Personen ziehe ich die Low-Budget-Variante per Zuglinie mit der Long-Island-Rail-Road vor, dazu gibts eine Erlebnisfahrt durch die Vororte von Long Island. Knackpunkt der Linie ist die Haltestelle Jamaica, dort gilt es den richtigen Zug weiter Richtung Hempstead zu erwischen. Prompt verpassen wir den Anschluss und das «unvorhergesehene» wird zur Herausforderung. In Manhattan tummeln sich mehrere zehntausend, aber rund um den Bahnhof des Karibikstaates gibts nirgends ein Taxi. Die Rettung kommt durch einen Fan im St. Louis-Trikot, an diesen heften wir uns, denn dieser hat telefonisch ein Taxi bestellt. Freundlicherweise dürfen wir uns an der Fahrt nicht nur finanziell beteiligen und erreichen das Nassau-Coliseum erst bei Spielbeginn. Mit den Worten «what do you think, it’s nobody in there?» erblicken wir zeitgleich mit John Tavareserstem Treffer Gegen die Blues den ruhmreichsten Eisrink unseres Trips. Verteidiger Andrew MacDonald erzielt einen Hattrick.
Das Highlight
Nach der Partie schwemmts einen Grossteil der Fans in die Bar des Marriott’s Hotels Richtung Samuel Adams und Co. Zwischen zahlreichen Bierkübel der US-amerikanischen Brauerei aus Boston gesellt sich wie aus dem nichts der prominenteste Verletzte der Islanders dazu. Im Gespräch mit Mark Streit schlendern wir uns, zusammen, Streit nimmt Wasser, mit der Biermarke, in die nächste Zeitschlaufe «unvorhergesehenes» und verpassen die letzten Züge der gleichnamigen Rail-Road der berühmten New Yorker Insel. Selbst Streit rät uns in dieser Gegend spät Abends auf die Luxus-Budget-Variante «Taxi» umzudisponieren.
Sechste Station – der MSG zum dritten
Ab Mittag regnet es in Strömen, die Stimmung beim Times-Square mahnt an einen Weltuntergang eines Hollywood-Blockbusters. Untergang gilt auch für den ewigen Rivalen aus dem Bundesstaat Pennsylvania, welche bei der gleichnamigen U-Bahn-Station, unterhalb des Gardens dem Untergang geweiht sind. Das Foto wird vor dem Spiel geschossen, zu diesem Zeitpunkt weiss noch niemand, dass Assistenz-Kapitän Ryan Callahan vier Tore schiessen würde.
Die sechs Spiele innert sechs Tagen sind innerhalb von 195 Kilometern quer durch New York zu erreichen. Die drei letzten, von diesen sechs, Partien leitet der kanadische Schiedsrichter François St. Laurent in Serie, ein happiges Programm für den Unparteiischen aus Quebec.
#
Datum
Ort
km
Gegner
I
1. März
Manhattan
3
II
2. März
Newark
45
III
3. März
Manhattan
3
IV
4. März
Newark
45
V
5. März
Uniondale
96
VI
6. März
Manhattan
3
Total
195
Statistik: eishockeyblog
Beim vierten New-York-Trip reisen wir zu viert und logieren im Hudson-Hotel.
Die Hotel-Lobby des Hudson-Hotels, am 5. März 2011. (Krein)
Die Hockeyreise via Toronto nach New York beginnt bereits im Zug. Schon auf dem Perron treffen wir (TeleBärn-Mann Philippe Delisle und ich) HC Ajoie-Hüter Simon Rytz, im gleichen Zug sitzt Kent Ruhnke und am Flughafen in Zürich checken wir mit EHC Olten-Kanadier und Langnau-Playout-Held Brent Kelly ein. Neben Kelly sitzt auch ein kanadisches Juniorenteam auf dem Flug «Air Canada 879» von Zürich nach Toronto. Eine kanadische Passagierin fragt mich «are you from the Hockeyteam?» Also da sitzt du schon vor dem Take-Off mittendrin im Hockey-Geschehen.
Gottéron im Madison-Square-Garden
In New York angekommen, gehts noch am gleichen Abend in die ESPN-ZONE beim Times Square zu einem Burger, während wir das NCAA, sprich: «EN-Cee-double-A» Halbfinalspiel zwischen Boston College und Miami Ohio (7:1) auf ESPN2 verfolgen. Das erste Highlight folgt am nächsten Tag an gewohnter Spielstätte, im Madison-Square-Garden (The Worlds Most Famous Arena). Die New York Rangers empfangen die Philadelphia Flyers (4:3), mit dabei Fribourg-Gottéron Hüter Sébastien Caron als Backup von Brian Boucher. Ich frage mich, wer ausser uns wohl Carons Freiburger-Logo auf seiner Maske erkennt?
Gottérons Sébastien Caron (hinten an der Bande) gastiert am 9. April für ein Spiel im Garden. (Krein)
Langnaus Speakerin im Prudential Center?
Ausgangspunkt für den nächsten Spieltag ist die Penn-Station an der 34. Strasse. Mit dem Zug gehts in ca. 20 Minuten nach Newark, Spielstätte der New Jersey Devils. Das zweite Hockey-Highlight ist die Partie zwischen den Devils und den New York Islanders (7:1). In der zweitobersten Reihe, Sektion 229, Reihe 8, Platz 11 in einem Stadion (Prudential Center) mit 17’625 Sitzplätzen, ist selbst Mark Streit auf dem Eis schwer zu erkennen. Streits Team erwischt einen rabenschwarzen Abend, deshalb gefallen mir die Worte des Speakers am besten: «Travis Seeejtschaaac, Dainuuuus Zuuuuuubruuus» oder «Segg Pariiiisiiii» – man stelle sich vor Langnaus-Hobby-Speakerin Chrige Nyfeler müsste im Prudential Center ran…
Streits Islanders gehen beim Upper-Bay-Derby am 10. April in Newark unter. (Krein)
Drei Streit-Assists
Es geht Schlag auf Schlag, Tag drei = Spiel drei zwischen den New York Islanders und dem aktuellen Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins (5:6 Overtime). Doch vorher müssen wir per Zug und Taxi nach Uniondale kommen. Erneut startet die Reise in Manhattan, 34. Strasse, 7. Avenue (Penn-Station). Mit der «Long-Island-Rail-Road» fahren wir bis Mineola (ca. 45 Minuten), ab Mineola steigen wir um ins Taxi und sind nach zehn Minuten beim Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum der New York Islanders, Mark Streits Spielstätte. Wir erleben einen würdigen Saisonabschluss der Isles: Nach einem 2:5 Rückstand gleichen die Islanders mit drei Streit Assists zum 5:5 aus und erzwingen die Verlängerung. Sidney Crosby erzielt seine Saisontore 50 und 51 im letzten Spiel der Regular Season und holt, Torgleich mit Steven Stamkos – der am gleichen Abend 13 Sekunden vor Schluss gegen Florida ins leere Tor trifft, die Maurice-Richard-Trophy.
Torfestival und Crosby-Rekord zum Abschluss am 11. April in Uniondale. (Krein)
Von Gretzky bis Isknattleiksfélagio
Zum Abschluss gibts am fünften Tag einen Abstecher in Torontos Hockey Hall-of-Fame, ein absolutes Muss. Selbstverständlich dürfen ein Besuch im Maple Leafs Store, gleich beim Air Canada Centre (Torontos Spielstätte) und in «Wayne Gretzky’s Sportbar» am 99, Blue Jays Way nicht fehlen. Was wir zu diesem Zeitpunkt, am 14. April 2010 noch nicht wissen: ca. 12 Stunden nachdem wir den Nordatlantik und die isländische Küste überfliegen, meldet sich der isländische Vulkan Eyjafjallajökull nach 187 Jahren Stillstand eindrücklich wieder zurück. Ein Heimflug in Extremis also, ansonsten hätten wir auch in Reykjavik notlanden können, denn auch in Island wird Eishockey gespielt, die drei Klubs heissen fast gleich wie der Vulkan: Skautafélag Akureyrar, Skautafélag Reykjavik und Isknattleiksfélagio Björninn.
Zwei Tage nach dem «In teuflischer Umgebung» gastieren die Teufel durch den Lincoln-Tunnel auf der anderen Seite des Hudson-Rivers. Der Weg führt aber vorher schon über den Hackensack-River, einem Ausleger der Newark-Bay. Ein Derby der ersten Klasse zum 90. mal im Herzen Manhattans. Das letzte Playoff-Duell gewinnen die Devils vor knapp zwei Jahren, im April 2006, mit einem 4:0-Sweep.
Unvergessen ist die hochdramatische Stanley-Cup-Serie im Final der Eastern-Conference 1994, «über sieben Spiele müssen sie gehen», in drei Heimspielen siegen die Rangers im Madison-Square-Garden nur einmal und stehen nach fünf Partien mit 2:3 in der Serie mit dem Rücken zur Wand. Die Rangers gewinnen Spiel sechs in East Rutherford und das siebte- und entscheidende Spiel wird erst in der 84. Minute in der zweiten Overtime durch Stéphane Matteau doch noch zu Gunsten der Rangers entschieden.
Alle sieben Partien sind mit 18’200 (in New York) und 19’040 (in East Rutherford) Zuschauern ausverkauft und die Rangers holen in der Folge am 14. Juni 1994 gegen die Vancouver Canucks im siebten Spiel den letzten Stanley-Cup der Klubgeschichte. Ausverkauft ist auch die neuste Ausgabe zwischen den Rangers und Devils am 9. Dezember 2007, mit dem letztjährigen Lugano-Söldner Jason Strudwick. Die Dramaturgie ist beinahe mit dem unvergessenen Playoff-Duell aus dem Jahre 1994 vergleichbar, denn der Entscheid fällt, im torärmsten Spiel der Geschichte, ebenfalls erst in der Overtime.
Brendan Shanahan, wird im Januar 39-jährig, schiesst als ältester Mann auf dem Eis die Rangers mit dem einzigen Tor des Abends nach 30 Sekunden in der Verlängerung ins Glück. Im Tor der Devils steht in seiner 16. Saison Martin Brodeur, der Weltklasse-Goalie ist der einzige Spieler der von der damaligen «Battle-of-the-Hudson-River» 1994 noch dabei ist. Ausgerechnet Shanahan, der einst, 1987, von den Devils aus New Jersey als Nummer zwei im Draft gezogen wird und vier Spielzeiten in East Rutherford verbringt, entscheidet die 179. «Hudson Rivalry», wie das Duell auch noch genannt wird, für das Team aus Manhattan.
New York Rangers – New Jersey Devils 1:0nV (0:0, 0:0, 0:0, 1:0) Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR McCreary (7) /Kozari (40), Dapuzzo (60) /McElman (90). – Tor: 61. (60:30) Shanahan (Gomez, Tyutin) 1:0. – Strafen: New York 4-mal 2 Minuten. New Jersey 6-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Shanahan*, Lundqvist** (beide New York) und Brodeur*** (New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet.
Am 6. Mai 2007 spielen die New Jersey Devils ihr letztes Spiel in ihrer Urstätte in East Rutherford, die Viertelfinalpartie gegen die Ottawa Senators geht mit 2:3- und die Serie mit 1:4 verloren. Letzter Torschütze ist Scott Gomez und das wars nach 25 Jahren in der ursprünglichen Brendan-Byrne-Arena, die ihr Ende unter dem Namen Continental-Airlines-Center erlebt.
Spielverderber Ottawa
Nach einem Saisonauftakt von neun Auswärtspartien, eröffnen die Devils ihre neue Heimat im Prudential Center am 25. Oktober 2007. Und wieder heisst der Gegner Ottawa. Und wieder gehen die Senatoren aus der kanadischen Hauptstadt mit einem 4:1 als Sieger vom Eis. Erster- und einziger Devils-Torschütze ist Brian Gionta.
Zum zwölften Heimspiel im neuen Center lande ich, an einem kalten Dezember-Abend, rechtzeitig am Flughafen Newark. Zum Hotel-Check-In reichts aber nicht mehr vor dem Spiel. So geht’s per Taxi direkt durch die düstere Gegend der «Brick-City», wie Newark rund um New York genannt wird, ans Spiel gegen die Washington Capitals. Auch für die Gäste ist es das erste Spiel in der neusten NHL-Arena.
«Devils Hockey» in der Inaugural-Season an der Lafayette Street 25, an einem kalten Dezember-Abend 2007. (Krein)
An den Strassen rund ums Stadion hängen bereits die Fahnen der Devils und lassen erste Vorfreude aufkommen, nach einem kurzen innehalten und einem Blick der kahlen und kalten Lafayette-Street entlang, kommt der Gedanke schnellst möglichst ins Stadion zu kommen. Doch irgendwie passt die düstere Umgebung zu den Devils. Der Legende nach soll es in New Jersey seit dem 18. Jahrhundert immer wieder zu Sichtungen mit einem teufelartigen Wesen gekommen sein.
Die Legende des Jersey Devil
1905 Im Januar 1909 schafft es die Legende sogar ins «Philadelphia-Evening-Bulletin», wo mehrere Augenzeugen den «Jersey Devil», welches auch als «the Beast from East» genannt wird, gesehen haben wollen. Durch diese Ereignisse werden sogar Schulen und Geschäfte kurzzeitig geschlossen. Das Teufelswesen soll Hunden oder Pferden ähneln, rotglühende Augen und Hörner haben. Die Legende wird später durch Geschichtsprofessoren, widerlegt.
Der Teufel schafft es trotzdem ins Hockeybusiness, bereits 1964 spielen die Jersey Devils (siehe Foto) in der Eastern-Hockey-League (EHL). Diese Legende inspiriert 1982, nach dem Umzug der Rockies aus Denver, auch die Macher der New Jersey Devils und die aktuelle Umgebung des Stadions könnte dies nicht besser unterstreichen, teuflisch eben.
Die Devils Trikot-History, ganz links die Jersey Devils aus der EHL. (Krein)Brian Gionta (#14), ist der erste Torschütze im neuen Heim. (Krein)Die «Starting-Six», ohne Nylander (verletzt), des heutigen Gegners. (Krein)Teuflisches im Fanshop, welcher auch direkt von der Strasse erreichbar ist. (Krein)Die teuflischen Hot-Dogs, rechts Michael Möri. (Krein)