Der Fluch und der Garden

Altjahrswoche in New York, neben Weihnachtsshopping und eisiger Kälte in den Strassenschluchten von Manhattan, macht auch der NHL-Spielplan nicht halt. Einst, zu Zeiten des kalten Krieges, ist die letzte Woche des Jahres reserviert für besondere Leckerbissen. So gastieren, seit der Eröffnung des vierten Madison-Square-Gardens, am 11. Februar 1968, fünfmal kommunistische Teams aus Osteuropa an der Pennsylvania Plaza 4. Diese Spiele gehen jeweils zwischen dem 27. Dezember und dem 1. Januar als NHL-Super-Series über die Showbühne der berühmtesten Arena der Welt – und die New York Rangers gewinnen nie. Zuletzt gibts, am Silvesterabend 1990, gegen ZSKA Moskau – das wohl beste Klubteam aller Zeiten – eine 1:6-Niederlage. Bei den Sowjets mit dabei sind Sergei Zubov und Sergei Nemchinov, beide werden vier Jahre später, zusammen mit den Dynamo Moskau-Spielern Alexei Kovalev und Alexander Karpovtsev, an der gleichen Spielstätte, den Stanley-Cup für die Rangers holen.

Der Fluch

Mit den vier ehemaligen Sowjets kämpfen die Rangers, am 14. Juni 1994, im siebten Spiel der Finalserie nicht nur gegen die Vancouver Canucks, sondern auch gegen den «Fluch», der seit 54 Jahren auf den Rangers lastet und sie auf Schritt und Tritt begleitet. In der 14. Minute ist es Captain Mark Messier, welcher das Game-Winning-Goal, zum zwischenzeitlichen 3:0 erzielt. Gezittert wird jedoch, durch zwei Canucks-Treffer von Trevor Linden, bis zum letzten Bully 1,1 Sekunden vor Schluss. Der «Fluch» ist endlich besiegt, so oft sind die Rangers in den vergangenen 54 Jahren gescheitert, die Ursachen für das ewige Scheitern soll mit einem Fluch zusammenhängen, über deren Urheber man sich nicht nie ganz einig gewesen war. John Reed Kilpatrick etwa, der nach dem letzten Cup-Gewinn 1940 den Pokal entheiligt haben soll, als er darin den Grundstückpfandbrief auf den alten Madison-Square-Garden (II), auf drei Millionen Dollar lautend, verbrannte? Oder etwa eine Aussage von Mervyn «Red» Dutton, Manager der damaligen Rivalen der New York Americans, dessen Team von den Rangers aus dem Garden vertrieben und aufgelöst wurde? Dutton, welcher 1987 verstarb, schwor, die Rangers würden den Stanley-Cup zu seinen Lebzeiten nie mehr gewinnen.

In der Folge finden die Rangers während 54 Jahren immer wieder einen Weg den Stanley-Cup nicht zu gewinnen, irgendetwas geht immer schief und irgendetwas muss immer als Ausrede für das Scheitern hinhalten. Neue Retter, neue Manager, neue Trainer, neue Superstars und neue Besitzer kommen und gehen an der Pennsylvania Plaza. So auch vor dem siebten Spiel der Finalserie 1994, als Besitzer Viacom Inc. den sportlichen «Nebenbetrieb» der Rangers und New York Knicks zum Verkauf anbietet. Die perfekte Ausrede für ein erneutes Scheitern ist also pünktlich zum siebten Finalspiel bereit. Vielleicht ist dies, neben der unglaublichen Kabinenrede von Headcoach Mike Keenan – Mark Messier bezeichnet die Rede als eindrücklichste Rede die er in seiner Karriere je gehört habe – die Extraspritze für den zusätzlichen Effort und damit den besagten Fluch endlich besiegen zu können.


„So lange ich lebe, werden die Rangers keinen Cup gewinnen.“

– Red Dutton, New York Americans und Hall-of-Fame-Mitglied

Dieser Garden versprüht auch 55 Jahre nach seiner Eröffnung und mehrfachem Umbau, zuletzt 2013, einen Charme, den man nicht beschreiben kann. Sind es die historischen Ereignisse die im Hinterkopf präsent sind? Ist es der spezielle Geruch? Ist es die stille Atmosphäre, welche an einen Theater- oder Kinosaal erinnert? Oder sind es Ausstrahlungskraft und Tradition der Rangers? «Man muss ihn erleben», beschreibt Harry Valérien, ein Urgestein des deutschen Sportjournalismus, im Buch «Kultstätten des Sports» die Atmosphäre des Gardens, treffender kann man die berühmteste Arena der Welt, nach deren auch die olympische Rad-Disziplin «Madison» benannt ist, nicht beschreiben.

So berühmt und grandios die aktuellen Stars auf dem Eis auch sind, der Garden überstrahlt sie alle. So auch am 27. Dezember 2022, als die Washington Capitals mit Alexander Ovechkin und Co. gastieren. Das Spiel des Gastgebers bleibt blass und dazu brauchts nicht mal einen Fluch. Das technische Kabinettstück von Verteidiger K’Andre Miller, wie er Ovechkin aussteigen lässt, bleibt die beste Aktion der Blueshirts. Auch ohne Treffer der Rangers ist der Besuch im Garden ein unvergessliches Erlebnis oder wie heisst es? «Man muss ihn erleben.» Dies gilt nicht für den Rangers-Fan neben mir, welcher seinen Sitzplatz schon nach der zweiten Drittelspause verlässt und dies, obwohl er sich pro Jahr nur drei Spiele leisten kann: «Die Tickets sind sehr teuer, so gehe ich lieber an die Auswärtsspiele in Philadelphia, Newark und Long Island», verrät der New Yorker.

Der Ruotsalainen-Deal

Seit dem letzten Cup-Gewinn sind bereits wieder 29 Jahre verstrichen, diese sind jedoch nicht mehr mit einem Fluch behaftet, auch wenn Schwarzmarktdealer mit verbfüffend echten, aber gefälschten Tickets, als «Frank Abagnales im Westentaschenformat» ihren Schabernack treiben. Der Garden verkörpert so viel mehr als nur ein einzelnes Spiel der Rangers. In seiner 55-jährigen Geschichte wird hier auch so mancher Deal eingefädelt, der spektakulärste aus Schweizer Sicht geht im «Charley O’s», einem Steakhouse welches in den 80er Jahren auch als wichtige Begegnungsstätte dient, über den Tisch. Noch heute werden dort, vor den Spielen Steaks verzehrt – jedoch unter dem Label «Nick + Stef’s Steakhouse.» Diese kulinarische Örtlichkeit, an der Pennsylvania Plaza Nummer 9, ist an einem 12. April 1986, nach dem dritten Playoff-Spiel der Rangers gegen die Philadelphia Flyers Ausgangspunkt des Reijo Ruotsalainen-Transfers. Nach dem 5:2-Sieg der «Blueshirts» treffen sich dort SCB-Präsident Eddie Tschanz und Rangers-Star Ruotsalainen, oder wie sagt man? «Man muss ihn erleben.»

27. Dezember 2022 – Spiel 549

New York Rangers – Washington Capitals 0:4 (0:1, 0:2, 0:1)
Madison-Square-Garden. – 18’006 Zuschauer (ausverkauft!). – SR Rehman (10)/Markovic (31), Cherrey (50)/MacPherson (83). – Tore: 9. Johansson (Kuznetsov, Gustafsson /Ausschlüsse Lindgren, Kreider) 0:1. 38. Gustafsson (Sheary, Strome) 0:2. 40. Eller (Mantha) 0:3. 57. Sheary (ins leere Tor) 0:4. – Strafen: New York Rangers 3-mal 2 Minuten, Washington Capitals 5-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New York Rangers ohne Blais und Hajek, Washington Capitals ohne Johansen, Oshie und Snively (alle verletzt). Torschüsse 32:30. Kuemper*, Gustafsson** und Sheary*** (alle Washington Capitals) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Rangers (2): Shesterkin (Halak); Miller, Trouba; Lindgren (2), Fox; Harpur, Schneider; Lafrenière, Chytil, Kakko; Panarin, Zibanejad, Kravtsov; Kreider (2), Trocheck, Vesey; Brodzinski, Goodrow, Gauthier.
Washington Capitals: Kuemper (Lindgren); Orlov (2), Jensen (2); Gustafsson, Van Riemsdyk; Alexeyev, Irwin (2); Johansson, Eller, Aubé-Kubel; Ovechkin, Strome, Sheary (2); Milano, Kuznetsov, Mantha; Protas, Dowd, Hathaway (2).

> Zu den Highlights

Vom Bettler zum König

Der schwedische Weltklassegoalie Henrik Lundqvist gewann fast alles was es im Eishockey zu gewinnen gibt: Olympia-Gold, Olympia-Bronze, Weltmeiterschaftsgold, zweimal Weltmeisterschafts-Silber sowie zweimal U20-Weltmeisterschaftsgold. Dazu kommen zwei schwedische Meistertitel (2005 mit Martin Plüss) und der Victoria-Cup in Bern. Nur der Stanley-Cup fehlt „King-Henrik“, wie der Ausnahmekönner, welcher auch ein bisschen was von Schauspieler Bradley Cooper verkörpert, während 15 Jahren im Madison-Square-Garden frenetisch gefeiert wird.

Der Stanley-Cup-Sieg bleibt dem Vezina-Trophy-Gewinner von 2012 zwar verwehrt, dennoch ist der schwedische Zwilling, sein Bruder Joel spielt bei Frölunda in Göteborg, eine Ausnahmeerscheinung. Doch Lundqvists NHL-Karriere beginnt eher holprig. Im NHL-Draft 2000 wird der Goalie erst in der siebten Runde als Nr. 205 von den Rangers gezogen. Im gleichen Jahr wird beispielsweise Sven Helfenstein als Nr. 175 von den Rangers gedraftet oder der israelische Nationalspieler Max Birbraer als Nummer Nr. 67 von den New Jersey Devils. Bereits in der dritten Runde wird Henriks Zwillingsbruder Joel von den Dallas Stars als Nummer 68 gezogen.


„Lundqvist kommt erst als 22. Torhüter in der siebten Runde zum Zug.“

— Michael Krein

Unter den Torhütern wird Rick di Pietro 2000 als Nr. 1, vom Stadtrivalen aus Long Island gezogen. Lundqvist kommt erst als 22. Torhüter in der siebten Runde zum Zug. Vor dem späteren Weltklassegoalie werden 13 Keeper berücksichtigt, welche später nie eine einzige NHL-Partie absolvieren werden. Mit Levente Szuper wird sogar ein Ungar vor Lundqvist gezogen. Auch Rangers-Intern ist Lundqvist hinter Brandon Snee nur zweite Wahl- und unter seinen Landsleuten hinter Mikael Tellqvist und Stefan Liv nur dritte Wahl. Was war mit dem Scouting im Jahr 2000 mag sich manch einer Fragen, denn später wird keiner aus der folgenden Liste (unten) Lundqvist (1’017 Spiele) das Wasser reichen können.

Die Torhüter vor Lundqvist im Draft 2000

NummerNameOrganisationNHL-Spiele
1Rick di PietroNew York Islanders328
9Brent KrahnCalgary Flames1
44Ilya BryzgalovAnaheim Ducks512
45Mathieu ChouinardOttawa Senators1
60Dan EllisDallas Stars219
70Mikael TellqvistToronto Maple Leafs114
84Peter HamerlikPittsburgh Penguins0
90Jean-François RacineToronto Maple Leafs0
102Stefan LivDetroit Red Wings0
111Ghyslain RousseauBuffalo Sabres0
116Levente SzuperCalgary Flames0
120Davis ParleyFlorida Panthers0
143Brandon SneeNew York Rangers0
164Matus KosturNew Jersey Devils0
165Nathan MastersLos Angeles Kings0
166Nolan SchaeferSan Jose Sharks7
168Zdenek SmidAtlanta Trashers0
169Shane BenderaColumbus Blue Jackets0
171Roman CechmanekPhiladelphia Flyers235
177Mike AyersChicago Blackhawks0
203Juri PenkoNashville Predators0
205Henrik LundqvistNew York Rangers1’017

Rückblickend haben die Rangers doch noch ein glückliches Händchen, mit ihrer siebten Wahl im Jahr 2000. Drei Jahre später sichern sich die Rangers die Rechte des an sechster Position gedrafteten Keepers Al Montoya. Das Supertalent spielt keine einzige Partie für das Team am Broadway. In 15 Saisons steht „King-Henrik“ in 1’017 Partien als Nummer eins zwischen den Pfosten der Blueshirts.

In gerade mal 14 Partien kann ich die „Faszination Lundqvist“ in fünf verschiedenen Ländern bei vier verschiedenen Wettbewerben „mittendrin statt nur dabei“ erleben. Dabei geht das Team von „King-Henrik“ nur dreimal als Verlierer vom Eis. Bei der NHL-Challenge 2010 in Zug sitzt Lundqvist als Ersatz auf der Tribüne der Bossard-Arena und erlebt die Rangers-Niederlage, neben General-Manager Glen Sather, nur als Zuschauer.

DatumOrtTeamGegnerResultat
22.2.2006TurinSchwedenSchweiz6:2
9.12.2007New YorkRangersNew Jersey1:0nV
8.5.2008QuebecSchwedenDänemark8:1
10.5.2008QuebecSchwedenRussland2:3
11.5.2008QuebecSchwedenTschechien5:3
1.10.2008BernRangersMetallurg Magnitogorsk4:3
20.1.2009New YorkRangersAnaheim4:2
9.4.2010New YorkRangersPhiladelphia4:3
1.3.2011New YorkRangersBuffalo2:3
3.3.2011New YorkRangersMinnesota1:3
6.3.2011New YorkRangersPhiladelphia7:0
19.2.2012New YorkRangersColumbus3:2nV
18.5.2019BratislavaSchwedenSchweiz4:3
20.5.2019BratislavaSchwedenLettland5:4

Von Rangers, Kaffi und Bertaggia

Erstmals seit 1984 lief trug wieder ein Bertaggia die Zuger-Farben auf heimischem Eis. Lugano-Legende Sandro Bertaggias Sohn Alessio wechselte auf die aktuelle Saison von den Brandon Wheat Kings aus der Western-Hockey-League an den Zugersee. Der junge Bertaggia trug sich mit einem Assist auch gleich in die Skorerliste ein, es war der erste EVZ-Skorerpunkt eines Bertaggias seit 1984, was für eine Geschichte.

Wer’s mit den Rangers nicht schafft, schaffts mit Biel

Eine andere Geschichte ist die Story von Biel’s Brendan Bell. Der Kanadier ging hier im Herbst 2011 mit den New York Rangers mit 4:8 unter – mit Biel führte der Verteidiger nach 34 Minuten mit 3:0! Was er mit den Rangers nicht schaffte, schafft er mit Biel? Nein, denn ausgerechnet Bell leitete mit einem dummen Scheibenverlust das 1:3 der Zuger und somit den Untergang bis zur 3:4-Niederlage aus Sicht der Seeländer ein.

Schnapszeiten und Kaffi-fertig

Und was gabs sonst noch in der Bossard-Arena «von Zug» – ach ja die Schnapszahlen, die gib’s in jedem verdammten Spiel – die Spielzeit in Zug wurde Beispielsweise bei 28:28, bei 30:30 und bei 49:49 gestoppt. Apropos Schnaps oder Kaffi-Schnaps – wo ist eigentlich der Fanklub von Rotkreuz? In der alterwürdigen Hertihalle wurde man jeweils von den Rotkreuzern, die nie ohne Militärkanister Kaffee-Schnaps angereist sind und ihre Sitze direkt unterhalb der Kommentatoren-Plätze hatten, pausentlich mit Kaffi-Schnaps verpflegt, kalt aber herrlich wars.

14. September 2013

Zug – Biel 4:3 (0:1, 1:2, 3:0)
Bosshard. – 6’026 Zuschauer. – SR Prugger/Stricker, Tscherrig/Wüst. – Tore: 18. Spylo (Gossweiler, Ehrensperger) 0:1. 31. Brendan Bell (Ellison/Ausschluss Patrick Fischer II) 0:2. 34. Wetzel (Kellenberger, MacMurchy) 0:3. 38. Suri 1:3. 45. Fabian Schnyder (Bertaggia) 2:3. 47. Christen 3:3. 52. Tim Ramholt 4:3. – Strafen: Zug 6-mal 2 Minuten, Biel 5-mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Fabian Sutter; Tschantré. – Bemerkungen: Zug ohne Hutchinson, Holden und Yannick Blaser, Biel ohne Gaetan Haas (alle verletzt), Untersander (krank) und Sutter (gesperrt). – Timeout: Zug (59:53); Biel (58:57).
Zug: Boucher; Chiesa, Tim Ramholt; Patrick Fischer II, Erni; Simon Lüthi, Alatalo; Schmuckli, Diem; Christen, Fabian Sutter, Casutt; Suri, Schremp, Martschini; Bertaggia, Wellwood, Fabian Schnyder; Sven Lindemann, Schneuwly, Lammer.
Biel: Meili; Brendan Bell, Dario Trutmann; Gossweiler, Fey, Christian Moser, Gloor; Cadonau, Rouiller; Marc Wieser, Ellison, Tschantré; Ehrensperger, Peter, Spylo; Herburger, Oliver Kamber, Ulmer; MacMurchy, Kellenberger, Wetzel.

Jamaica, Taxi und Hiller

«I think Track six, but i’m not sure, i let you know about this» sagt der Zugbegleiter als ich ihn über die Gleisnummer beim umsteigen in Jamaica frage. Jamaica? Gemeint ist nicht der Karibikstaat, sondern ein Vorort von New York. Rolf Pfeiffer und ich haben keine guten Erinnerungen an Jamaica, gingen wir doch vor einem Jahr beinahe «lost in Jamaica». Viele Immigranten aus dem Karibikstaat wohnen dort, erklärt uns Taxifahrer Serge Mars zwei Tage vorher. Die letzte und fünfte Station des fünftägigen NHL-Road-Trips ist zum zweiten Mal Uniondale.

Flyers, Sabres, Devils, Ducks, Islanders, Hurricanes, Rangers, Blue Jackets und Senators heissen die klingenden Namen des diesjährigen Trips. Wells Fargo Center, Prudential Center, Nassau Veterans Memorial Coliseum und nicht zu vergessen «The Worlds Most Famous Arena» der Madison Square Garden heissen die NHL-Schauplätze. Nirgends sonst auf der Welt sind innerhalb von zwei Stunden vier NHL-Teams stationiert und nirgends sonst auf der Welt kann man innert fünf Tagen fünf NHL-Spiele in solch kurzer Distanz bewältigen.


„Jonas Hiller hinterlässt uns sechs Karten für die Familienzone, wo wir uns nach dem Spiel, zusammen mit Luca Sbisa, treffen.“

— eishockeyblog

New York gilt nicht nur als «Hauptstadt» der Welt, sondern auch als NHL-Headquarter, an der 1185 Avenue of the Americas oder besser bekannt als 6th Avenue logiert die NHL seit Jahren. Die NHL Hauptzentrale ist in New York so unsichtbar wie die geheimen Waffenlabore des britischen Geheimdienstes in den James Bond Filmen. Von aussen findet man nicht einmal ein Türschild oder ein Logo. Erst an der Rezeption erntet man beim Fragen nach der «NHL» einen verblüfften Blick und wird freundlich gebeten die Lobby wieder zu verlassen. Dabei ist man im offiziellen NHL Reebok Store nebenan schon näher als man denkt, doch kaum ein Kunde würde im Traum erahnen, dass sich das NHL-Hauptquartier im gleichen Gebäude nur wenige Stockwerke höher befindet.

Das unscheinbare NHL-Headquarter an der 1185 Avenue of the Americas. (Krein)

Streets of Philadelphia

Unser NHL-Road-Trip beginnt aber nicht in New York, sondern in Philadelphia – per Amtrak kommt man innert anderthalb Stunden vom Herzen Manhattans in die «Streets of Philadelphia», sogar Bruce Springsteen hat eine «Retired Number» unter der Stadiondecke – nach einer 15-minütigen Taxifahrt erreicht man das Wells Fargo Center der Philadelphia Flyers. Wir sehen wie die Flyers einen 0:2 Rückstand nach dem ersten Drittel noch in einen 7:2-Sieg gegen die Buffalo Sabres verwandeln. Dabei erleben wir das erste NHL-Tor von Erik Gustafsson und den Ausfall von Daniel Brière. Und ja, das Blut wie zu Zeiten der «Broad Street Bullies» fliesst jetzt nach dem Spiel, wenn zwei betrunkene Schweizer durch die Sitzreihen die Stadiontreppe herunterstürzen.

16. Februar 2012 (19 Uhr, Section 118, Row 20, Seat 12)

Philadelphia Flyers – Buffalo Sabres 7:2 (0:2, 4:0, 3:0)
Wells-Fargo-Center. – 19’725 Zuschauer. – SR Peel /Rehman, Sericolo /Murphy. – Tore: 6. Pominville (Myers, Roy) 0:1. 10. Vanek (Ennis, Gerbe) 0:2. 21. Talbot (Coburn, Carle) 1:2. 24. Simmonds (Giroux, Hartnell /Ausschlüsse Sestito, Kassian, Myers) 2:2. 27. Simmonds (Hartnell, Giroux /Ausschluss Stafford) 3:2. 34. Gustafsson (Voracek, Giroux) 4:2. 44. Talbot (Wellwood, Couturier) 5:2. 45. Voracek (Hartnell, Giroux) 6:2. 50. Hartnell (Read, Giroux) 7:2. – Strafen: Philadelphia 7-mal 2 plus 5 Minuten (Sestito), Buffalo 4-mal 2 plus 5 Minuten (Kassian). – Bemerkungen: Giroux*, Talbot** und Simmonds*** (alle Philadelphia) als beste Spieler ausgezeichnet.
Philadelphia Flyers: Bryzgalov (Bobrovsky); Bourdon, Carle, Coburn (2), Gustafsson, Lilja (2), Timonen; Brière (2), Couturier, Giroux, Hartnell (2), Read, Schenn, Sestito (5), Shelley, Simmonds (2), Talbot (4), Voracek, Wellwood.
Buffalo Sabres (2): Enroth (28. Miller); Ehrhoff, Leopold, Myers (2), Regehr, Sekera, Weber; Boyes, Ellis, Ennis, Gaustad, Gerbe (2), Kaleta, Kassian (5), Leino, Pominville, Roy, Stafford, Vanek (2).

Meet-and-Greet mit Hiller und Sbisa

Am zweiten Tag steht Newark auf dem Programm. Beim «Will Call» Schalter hinterlässt uns Jonas Hiller sechs Karten für die Familienzone, wo wir uns nach dem Spiel kurz mit Luca Sbisa und Jonas Hiller unterhalten können. Die Ducks um Hiller und Sbisa, gewinnen zwar den Faustkampf von George Parros gegen Eric Boulton, verlieren aber im Penaltyschiessen mit 2:3 gegen die New Jersey Devils.

17. Februar 2012Spiel 858 (19 Uhr)
[Lower Level, Section 5, Row 10, Seat 7]

New Jersey Devils – Anaheim Ducks 3:2nP (0:0, 2:1, 0:1, 0:0, 1:0)
Prudential Center. – 15’312 Zuschauer. – SR Peel /Rehman, Barton /Murphy. – Tore: 22. Henrique (Kovalchuk, Parise) 1:0. 31. Ponikarovsky (Zubrus, Taormina) 2:0. 37. Perry (Getzlaf, Blake) 2:1. 58. Brookbank (Cogliano, Bonino) 2:2. – Penaltyschiessen: Kovalchuk 1:0. Selänne 1:1. Parise -. Perry -. Elias 2:1. Getzlaf -. – Strafen: New Jersey 3-mal 2 plus 5 Minuten (Boulton), Anaheim 1-mal 2 plus 5 Minuten (Parros). – Bemerkungen: Brodeur* (New Jersey), Brookbank** und Perry*** (beide Anaheim) als beste Spieler ausgezeichnet.
New Jersey Devils: Brodeur (Hedberg); Fayne, Foster (2), Greene, Salvador, Taormina, Volchenkov (2); Bernier, Boulton (5), Clarkson, Elias, Henrique, Josefson, Kovalchuk, Palmieri, Parise, Ponikarovsky, Sykora (2), Zubrus.
Anaheim Ducks: Hiller (Deslauriers); Beauchemin, Brookbank, Fowler, Lydman, Sbisa, Visnovsky; Beleskey, Blake (2), Bonino, Cogliano, Getzlaf, Hagman, Koivu, Parros (5), Pelley, Perry, Ryan, Selänne.

Warten auf Kartengeber Jonas Hiller, zusammen mit Luca Sbisa in den Katakomben des Prudential Centers in Newark. (Anaheim-Betreuer)

Die nächsten Schweizer sehen wir 24 Stunden später auf Long Island. Zu sechst buchen wir ein Taxi und erleben auf der Hinfahrt eine anderthalbstündige Sightseeing Tour – mit dem besten Taxifahrer Long Islands, wie Serge Mars selber von sich behauptet – durch Queens, Jamaica und Uniondale.

Aussteigen vor dem Marriot’s Hotel in Uniondale: Brom, Bodmer, Zurbuchen (unten), Saxer, Pfeiffer, Krein und hinten Taxifahrer Serge Mars. (Hotelmitarbeiter Marriot’s)

Der Weg ins Nassau Veterans Memorial Coliseum führt immer durchs Marriott’s Hotel. Vor und nach dem Spiel ist die „Champions-Bar“ besser besetzt als das Nassau Veterans Memorial Coliseum während des Spiels. Erstmals sehen wir zwei Schweizer im selben Team, Mark Streit und Nino Niederreiter sind die letzten welche nach dem Warm-Up das Eisfeld verlassen. John Tavares ist der Mann des Spiels, Streit bucht zwei Assists und Niederreiter holt in seiner dezimierten Eiszeit das Optimum heraus, die Islanders gewinnen das «Alpenduell» gegen den Österreicher Andreas Nödl und die Carolina Hurricanes verdient mit 4:3.

18. Februar 2012 (19 Uhr) – Spiel 868
[Lower Gate 12, 205, H12]

New York Islanders – Carolina Hurricanes 4:3 (1:1, 2:2, 1:0)
Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 11’818 Zuschauer. – SR Rehman /Rehman, Racicot /Amell. – Tore: 3. Okposo (Grabner, Streit) 1:0. 14. Sutter (Dwyer) 1:1. 21. Tlusty (Samson) 1:2. 25. Tavares (MacDonald, Parenteau) 2:2. 29. Nielsen (Tavares, Parenteau /Ausschluss Brent) 3:2. 31. Spacek (Staal) 3:3. 41. Tavares (Moulson, Streit). – Strafen: New York 5-mal 2 Minuten, Carolina 4-mal 2 plus 10 Minuten (Harrison). – Bemerkungen: New York ohne Wishart, Wallace und Nabokov, Carolina ohne Ruutu und Larose (allverletzt). Tavares*, Parenteau** (beide New York) und Brandon Sutter*** (Carolina) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Islanders: Poulin (Montoya); Eaton, Jurcina (2), MacDonald, Ness, Staios, Streit (2); Bailey, Grabner, Martin (2), Moulson, Niederreiter, Nielsen, Okposo, Pandolfo, Parenteau, Reasoner (2), Rolston, Tavares (2).
Carolina Hurricanes: Ward (41. Peters); Allen, Faulk, Gleason, Harrison (12), Joslin, McBain, Spacek; Bowman, Brent (2), Dwyer, Jokinen (2), Nödl, Samson, Skinner (2), Staal, Stewart, Brandon Sutter, Tlusty.

The World’s Most Famous Arena

Zurück nach Manhattan und zum Madison Square Garden. Die New York Rangers sind, gemessen an ihrer Zeitachse, das traditionsreichste- aber auch die erfolgloseste Mannschaft New Yorks. Seit der Gründung 1926 holen die Rangers vier Stanley-Cups, die Islanders, holen in 46 Spielzeiten weniger ebenfalls vier mal den Pott. Noch besser sind die New Jersey Devils, denn sie müssen in 76 Jahren nur noch einen Titel holen um das Palmarés der Rangers zu egalisieren. Trotzdem gelten die Rangers als „Kultteam der Original Six“ und der Madison Square Garden ist Weltberühmt. Ruhm und Kult sind grösser als New Yorks Erfolge, umso wichtiger, dass die Rangers aktuell die Rangliste der Eastern Conference anführen.

Gegen den Conference-Letzten aus dem Westen, die Columbus Blue Jackets um Captain Rick Nash, reichts erst zum Overtime–Sieg (3:2). Schlüsselszene ist ein nicht gegebener regulärer Rangers-Treffer im Mitteldrittel. Das Head-Duo Stephane Auger/Don van Massenhoven (pfeifen schon am Vortag in Uniondale) greift zum Telefonhörer nach Toronto – sämtliche Torentscheide werden in Toronto gemanagt, wie uns Luca Sbisa in Newark erzählt – wo sich dieses mal die Verantwortlichen in der Zentrale im 11 Stock an der Bay Street wohl gerade ein Nickerchen gönnen? Denn das Video auf dem Screen zeigt die Puck-Überquerung der Torlinie bei 00:01 Sekunden und führt zu einem kurzzeitigen „raunen“ im Garden.

Rick Nash, 2004 in Davos bei mir im Interview, 2012 im Madison-Square-Garden. (Krein)

19. Februar 2012 (20 Uhr)
[Gate 76, 221, D7]

New York Rangers – Columbus Blue Jackets 3:2nV (1:0, 1:1, 0:1, 1:0)
Madison Square Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR Auger /VanMassenhoven, Amell /Sericolo. – Tore: 18. Richards (Hagelin, Del Zotto) 1:0. 26. Brassard (Vermette /Ausschluss Gaborik) 1:1. 3. Anisimov (Girard, Mitchell) 2:1. 59. Nash (Carter, Umberger) 2:2. 61. Stepan (Del Zotto, Gaborik) 3:2. – Strafen: New York 4-mal 2 Minuten, Columbus 2-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Callahan*, Anisimov** und Stepan*** (alle New York) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Rangers: Lundqvist (Biron); Bickel, Del Zotto, Eminger (2), Girardi, McDonagh, Staal, Stralman (2); Anisimov, Boyle, Callahan, Dubinsky, Gaborik (2), Hagelin (2), Mitchell, Prust, Richards, Rupp, Stepan.
Columbus Blue Jackets: Mason (York); Clitsome, Johnson, Lebda, Moore, Savard, Tyutin; Brassard, Carter, Dorsett (2), Gillies, Johansen, Letestu, MacKenzie, Nash (2), Pahlsson, Prospal, Umberger, Vermette.

Howie und die Rookies

Zurück zu meinem Long-Island-Rail-Road-Trip nach Uniondale, nach anderthalb Stunden und einer kurzen Taxifahrt erreiche ich das Marriott’s Hotel in Uniondale. Das Marriott’s ist Dreh- und Angelpunkt des Nassau Veterans Memorial Coliseum, hier logieren nicht nur sämtliche Gästeteams und Gegner der Islanders, sondern auch sämtliche Fans oder die Islanders-Rookies. Mein Gepäck, ich fliege direkt nach dem Spiel, darf ich beim Hotelportier unterstellen. Wer das Marriott’s mit dem Taxi verlässt, kommt kaum an Howie Kats vorbei. Kats ist selbständiger Taxifahrer, gehört aber seit Jahren zum Hotelinventar. Kats ist eine Art fahrendes Islanders-Lexikon oder der Hockey-Journalist unter den Taxifahrern. „Nino is my Buddy“ sagt Kats nachdem ich ihn über meine Herkunft orientiere. Howie begleitet jeden Rookie bei dessen Ankunft und kennt die neuen Spieler zu Beginn besser als Isles-Headcoach Jack Capuano.

Das Marriott’s ist Dreh- und Angelpunkt

Ich selber fahre nach dem letzten Spiel, welches für die Islanders, im dunklen Spezialtrikot, die bitterste Niederlage (0:6) der aktuellen Saison absetzt, zum dritten Mal mit Howie’s Taxi und die Fahrt zum JFK-Airport ist kurzweilig. Wir unterhalten uns über David Ullström, Rick Di Pietro, Evgeny Nabokov, Mark Streit, Nino Niederreiter und über die guten, alten Stanley-Cup-Zeiten (1980 bis 1983) der Isles. Als Schweizer (Mark und Nino sei Dank) kann ich sogar mit Schweizer Franken bezahlen. Unsere NHL-Söldner leisten also nicht nur Pionierarbeit für Sven Bärtschi und Co., sondern auch für „Meier und Müller“, welche zumindest auf Long Island bei Howie Kats nicht mehr mit Andersson und Johansson verwechselt werden.

Gegen die Senators erwärmen nur die «Islanders-Ice-Girls» die Gemüter. (F. Streit)

20. Februar 2012 (13 Uhr)
[Upper Gate 10, 302, C1]

New York Islanders – Ottawa Senators 0:6 (0:3, 0:1, 0:2)
Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 15’818 Zuschauer. – SR Dwyer /Leggo, Murphy /Miller. – Tore: 2. (1:08) Karlsson 0:1. 2. (1:35) Spezza (Foligno, Neil) 0:2. 15. Karlsson (Alfredsson, Gonchar) 0:3. 30. Phillips (Turris, Gonchar /Ausschluss Staios) 0:4. 50. Lee (Karlsson, Condra) 0:5. 51. Spezza (Karlsson, Kuba /Ausschluss Pandolfo) 0:6. – Strafen: New York 5-mal 2 plus 5 (Martin) plus 2-mal 10 Minuten (Parenteau), Ottawa 3-mal 2 plus 5 Minuten (Smith). – Bemerkungen: Karlsson*, Spezza**, Anderson*** (alle Ottawa) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Islanders: Poulin; Eaton, Jurcina, MacDonald, Ness, Staios (2), Streit; Bailey, Grabner, Martin (5), Moulson, Niederreiter (2), Nielsen, Okposo, Pandolfo (2), Parenteau (24), Reasoner, Rolston, Tavares.
Ottawa Senators (2): Anderson (Auld); Cowen (2), Gonchar, Karlsson, Kuba, Lee, Phillips; Alfredsson, Butler, Condra, Daugavins, Foligno (2), Greening, Michalek, Neil, O’Brien, Smith (5), Spezza, Turris.

Beim fünften New-York-Trip reisen wir zu sechst und logieren im Hudson-Hotel.

Mit Ambühl und Mastercard

Ein herrlicher und sonniger Herbststag, in Zug pilgern alle in die neue Bossard-Arena. Es liegt was in der Luft, die Atmosphäre ist wie in einem Playoff-Final und die Herbstluft riecht nach einem besonderen Abend. Die neue Halle ist mit 7’015 Zuschauern restlos ausverkauft. Auf dem Eis treten die New York Rangers zum Prestige an. Der ehemalige «Ranger» Andres Ambühl ist Studiogast beim TV-Sender Teleclub, der die Partie live überträgt. Ich bin nicht akkreditiert, statte dem Talk zwischen Ambühl und dem Teleclub-Moderator einen Besuch ab. Ambühl kann sich die Partie nicht ansehen und übergibt mir seinen Pressebadge. So betrete ich als «falscher Ambühl» die richtige Arena.

Für alles andere gibts Mastercard

Solche Spiele gibts bestenfalls alle zehn Jahre, für alles andere gibts die Mastercard. Nach nur einer Minute ist Timo Helbling schon im Clinch mit Rangers-Star Brandon Dubinsky und die Halle bebt. Bereits beim ersten Powerplay trifft Esa Pirnes gegen einen überraschten Keeper Mathieu Biron. Nach sechs Minuten trifft Duri Camichel zum 2:0, ehe Ryan Callahan verkürzen kann. Zug ist geladen und die spezielle Athmosphäre des Herbsttages überträgt sich aufs Eis. Josh Holden schiesst per Shorthander das 3:1. Manch einer fragt sich wo denn die Rangers sind und was um Himmels Willen Brad Richards (60 Millionen-Dollar-Vertrag) macht? Noch vor der Pause sind die Rangers doch noch da und schiessen zwei Tore innert 13 Sekunden, sechs Tore im ersten Drittel, wie gesagt für alles andere gibts Mastercard.


„Brad Richards ist teurer als das ganze Team des EVZ.“

— World Today News, USA

King Henrik und der Rangers-Clan

Die Rangers formieren sich neu, mit der neuen Sturmreihe Gaborik-Richards-Dubinsky spielen die NHL-Stars zwar ein Powerplay bei 5 gegen 5, doch Tore fallen keine. Kurz nach der zweiten Pause geht New Yorks General-Manager Glen Sather, trotz Rauchverbot, Stumpen rauchend an mir vorbei. 20 Meter neben mir sitzt der ganze Rangers-Clan, «King» Henrik Lundqvist inklusive, dieser wird an diesem Abend durch Biron mehr schlecht als recht ersetzt. In der Zwischenzeit erhöhen die Zuger Glen Metropolit und Holden auf 5:3 und die Halle bebt weiter. Ruslan Fedotenko kommt kurz vor der Pause zum 4:5-Anschlusstreffer. Noch nie zuvor hat ein Schweizer Klubteam fünf Tore gegen ein NHL-Team geschossen.

Zug einfach, New York kompliziert

Zug lässt sich nicht abfertigen wie einst der SC Bern (beim 1:8 gegen den gleichen Gegner) und der HC Davos beim 2:9 gegen die Chicago Blackhawks. Die Zuger sind in der neuen Halle noch ungeschlagen und jeder Angriff aufs Tor der Rangers ist brandgefährlich. Die NHL Stars legen zwei Gänge zu, doch die Innerschweizer können die Führung sogar noch auf drei Tore ausbauen. Zug agiert konterstark, direkt und schnörkellos und die Rangers? Richards und Co. brauchen viel zu lange bis zum Abschluss und spielen untypisch kompliziert. Richards kostet die Rangers gleich viel wie der ganze EVZ.

Fünf Minuten vor Schluss ersetzen die blassen New Yorker ihren schwachen Torhüter durch einen sechsten Feldspieler und es kommt wie erwartet. Der Luzerner Fabian Schnyder setzt den 8:4-Schlusspunkt. Das ist der grösste Sieg einer Schweizer Klubmannschaft. Für die Rangers wäre es selbst mit Lundqvist eng geworden, auch wenn dies kein Pflichtspiel ist, schreibt Zug Geschichte. Leise schleiche ich mich im Dubinsky-T-Shirt aus dem Stadion, keiner kennt mich, nicht einmal GM Sather, auch wenn ich als «Ambühl» unterwegs bin.

3. Oktober 2011

EV Zug – New York Rangers 8:4 (3:3, 2:1, 3:0)
Bossard Arena. – 7’015 Zuschauer (ausverkauft). – SR Joanette /Rochette (Ka/Sz); Devorski /Arm (Ka/Sz). – Tore: 2. (1:18) Pirnes (Blaser, Schnyder /Ausschluss Dubinsky) 1:0. 6. Duri Camichel (Sutter) 2:0. 16. (15:40) Callahan (Dubinsky) 2:1. 17. (16:24) Holden (Chiesa /Ausschluss Helbling!) 3:1. 19. (18:47) Rupp (Del Zotto, Zuccarello) 3:2. 20. (19:00) Anisimov 3:3. 35. (34:02) Metropolit (Casutt) 4:3. 35. (34:43) Holden (Lüthi, Lindemann) 5:3. 39. Fedotenko (Anisimov) 5:4. 43. Pirnes 6:4. 45. Brunner (Schnyder) 7:4. 56. Schnyder (Holden, ins leere Tor) 8:4. – Strafen: Je 4-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Zug ohne Corsin Camichel (rekonvaleszent), New York Rangers ohne Lundqvist und Avery (beide geschont). New York Rangers zwischen 55:10 und 55:55 ohne Torhüter. Torschüsse 27:45 (8:17, 11:10, 8:18). Holden (Zug) und Callahan (New York Rangers) als beste Spieler ausgezeichnet.
EV Zug: Markkanen; Chiesa, Wozniewski; Helbling (4), Fischer (2); Furrer, Erni; Blaser; Christen, Metropolit, Casutt; Brunner, Holden, Schnyder; Duri Camichel, Sutter, Pirnes; Lüthi, Oppliger, Lindemann (2); Rossi.
New York Rangers: Biron; Girardi, McDonagh; Eminger, Del Zotto; Bickel, Bell; Gaborik, Richards, Fedotenko; Callahan, Anisimov (2), Dubinsky (4); Zuccarello, Stepan (2), Rupp; Prust, Christensen, Boyle.

Der Rangers-Trip

DatumOrtGegnerResultat
21.9.AlbanyNew Jersey1:2nV
23.9.NewarkNew Jersey4:3
26.9.PhiladelphiaPhiladelphia3:5
29.9.PragSparta Prag2:0
30.9.GöteborgFrölunda Indians4:2
2.10.BratislavaSlovan Bratislava4:1

New York Marathon

Sechs Spiele in sechs Tagen quer durch Manhattan und durch zwei Staaten. Die Genialität des NHL-Schauplatzes New York und der Spielplan der NHL, lässt zwischen dem 1. und 6. März 2011 sechs Spiele in sechs Tagen innerhalb von 50 Kilometern zu. Die Kilometer allerdings haben es in sich, denn da liegen der East- und der Hudson River, sowie der Hackensack- und der Passaic River dazwischen, dazu kommen ein gutes Zeit- und Essmanagement, zahlreiche Knackpunkte und das wichtigste: «unvorhergesehenes.»

Der Madison-Square-Garden liegt quasi vor der Haustüre, das Prudential-Center ist ab Penn-Station innert 30 Minuten, Fussmarsch inklusive, erreichbar. Die einzige geografische Herausforderung sind die New York Islanders in Uniondale. Via Long-Island-Rail-Road gehts Richtung Hempstead, der Knackpunkt liegt dabei etwas ausserhalb von Queens bei der Haltestelle Jamaica. Beim Vorort, durch einstige Einwanderer nach dem Karibikstaat ernannt, gilt es den richtigen Anschluss Richtung Hempstead zu finden, wenn dir hier ein Fehler passiert bist du verloren, es sei denn du hast die zeitliche Pufferzone „unvorhergesehenes“ eingebaut.

Treffpunkt Starbucks beim NHL-Store

Die erste Anlaufstation am frühen Vormittag ist jeweils der Starbucks beim NHL-Store an der «1185, 6th Avenue.» Bei einem guten «Cup of Coffee» wird der Tagesablauf geplant, sechs Spiele an sechs Tagen bedürfen einer sorgfältigen Zeitplanung. Oberstes Gebot ist es die Zeit für «unvorhergesehenes» einzuplanen, ein Stolperstein der sich im Strassen-Jungel von Manhattan immer wieder bemerkbar macht. Sei es nach einer Shoppingtour die Einkäufe vorher noch ins Hotel zu bringen oder die Tickets im Hotel noch holen zu müssen, abgelenkt wirst du dabei durch hunderte von äusseren Einflüssen.

Das Spiel ist nicht nur für die heimischen Rangers gelaufen, die Zahlen sind noch auf dem Würfel. (Krein)

Die erste Station, der Madison-Square-Garden

Die erste Partie steigt bereits am Tag der Ankunft, direkt vor der Haustüre, zu Fuss wird der Madison-Square-Garden vom Hotel-Standort beim Columbus Circle am bequemsten erreicht. Nicht unbedingt bequem sind die alten grünen Polstersessel des Gardens und die Atmosphäre gleicht eher einer grossen Kinovorstellung. Die Ambiance der berühmtesten Arena der Welt, wie sie von sich selber sagt, kommt in der Schweiz dem Hallenstadion am nächsten, dennoch hat der Garden seine Faszination.

Die zweite Station – das Prudential Center

Unterhalb des Gardens, an den Schaltern der Penn-Station, kann das Ticket nach Newark gelöst werden. Die Zugfahrt mit der «New-Jersey-Transit» dauert gerade mal 20 Minuten und der Fussmarsch durch Newark Richtung Stadion knappe zehn Minuten. Während des Spiels, bei einem der zahlreichen «Powerbreaks» sorgen wir rein zufällig für Aufsehen, weil wir zwei Devils-Kaffeebecher abstauben. Das Aufsehen erregt auch die Aufmerksamkeit von Mutter und Tochter Morris, direkt hinter uns, Tochter Danielle zeigt sich dabei äusserst hilfsbereit und knipst unser „Selfie.“

II – Prudential Center

Unterhalb des Gardens, an den Schaltern der Penn-Station, kann das Ticket nach Newark gelöst werden. Die Zugfahrt mit der «New-Jersey-Transit» dauert gerade mal 20 Minuten und der Fussmarsch durch Newark Richtung Stadion knappe zehn Minuten. Während des Spiels, bei einem der zahlreichen «Powerbreaks» sorgen wir rein zufällig für Aufsehen, weil wir zwei Devils-Kaffeebecher abstauben. Das Aufsehen erregt auch die Aufmerksamkeit von Mutter und Tochter Morris, direkt hinter uns, Tochter Danielle zeigt sich dabei äusserst hilfsbereit und knipst unser Selfie. (Krein)

2. März 2011 Spiel 953

New Jersey Devils – Tampa Bay Lightning 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Prudential-Center. – 12’857 Zuschauer. – SR Morton (36) /Peel (20), Amell (75) /Shewchyk (92). – Tore: 25. Moore (Kubina, Hedman /Ausschluss Salmela) 0:1. 39. Tallinder (Kovalchuk, Zharkov) 1:1. 51. Kovalchuk (Zajac) 2:1. – Strafen: Je 2-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New Jersey ohne Fraser und Mair, Tampa Bay ohne Bergeron (alle verletzt). Tampa Bay ab 59:31 ohne Torhüter. Kovalchuk*, Tallinder** (beide New Jersey) und Roloson*** (Tampa Bay) als beste Spieler ausgezeichnet.
New Jersey Devils: Brodeur (Hedberg); Kovalchuk, Tallinder, Zharkov, Zajac, Greene, Josefson, Salmela (2), Palmieri, Fayne, White, Zubrus, Pelley, Rolston, Tedenby, Clarkson, Steckel, Elias, Volchenkov (2). (Lemaire).
Tampa Bay Lightning: Roloson (Smith); Moore, Hedman, Kubina, Brewer, Lecavalier, Öhlund, B. Clark, Bergenheim, Gagné (2), Purcell, A. Hall, Tyrell, Thompson, R. Jones, Smaby, Downie, St. Louis, Stamkos (2). (Boucher).

III – Madison Square Garden

Spiel drei liegt wieder vor der Haustüre, wir logieren beim Columbus-Circle, Gegner der Rangers sind aber nicht die Blue Jackets, sondern die Wild aus dem State-of-Hockey im Garden. Minnesota, ein Name welcher sich in der Kindheit eingeprägt hat, während der faszinierenden Zeitspanne der guten, alten North Stars, ein Poster der grün-weissen zierte einst die Zimmerwand. Die Wild spielen mit einem «X» auf der rechten Schulter, welches für zehn Jahre Wild steht. Jubiläum feiern auch die Hausherren, im 85. Jahr stehen die Rangers. (Krein)

3. März 2011 Spiel 958

New York Rangers – Minnesota Wild 1:3 (1:0, 0:2, 0:1)
Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR Furlatt (27) /McCauley (4), Amell (75) /Barton (59). – Tore: 4. Avery (Christensen, Prospal) 1:0. 25. Brodziak (Spurgeon, Bouchard /Ausschluss Christensen) 1:1. 33. Wellman (Burns, Brunette) 1:2. 49. Bouchard (Havlat, Brodziak) 1:3. – Strafen: New York 1-mal 2 Minuten, Minnesota 5-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New York ohne Gaborik, Eminger und Biron, Minnesota ohne Barker, Kobasew, Koivu und Ortmeyer (alle verletzt). New York ab 58:01 ohne Torhüter. Brodziak*, Theodore** und Bouchard*** (alle Minnesota) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Rangers: Lundqvist (Johnson); Gilroy, Girardi, McCabe, McDonagh, Sauer, Staal; Prospal, Christensen (2), Avery, Dubinsky, Stepan, Callahan, Zuccarello, Anisimov, Wolski, Fedotenko, Prust, Boyle.
Minnesota Wild: Theodore (2), (Bäckström); Burns (2), Schultz, Spurgeon, Stoner, Zanon (2), Zidlicky; Brodziak, Bouchard, Brunette, Havlat (2), Wellman, Cullen, Madden, Miettinen, Clutterbuck (2), Nystrom, Peters, Staubitz.

IV – Prudential Center

Die Devils-Dancers, welche sich normalerweise nur mit Kindern fotografieren lassen, machen auch diesen Kindsköpfen eine Freude. (Devils Dancer)

4. März 2011 Spiel 968

New Jersey Devils – Pittsburgh Penguins 2:1nV (0:0, 1:1, 0:0, 1:0)
Prudential-Center. – 17’625 Zuschauer (ausverkauft!). – SR LaRue (14) /St. Laurent (38), Barton (59) /Driscoll (68). – Tore: 24. Zajac (Palmieri, Greene) 1:0. 26. Kennedy 1:1. 65. (64:35) Kovalchuk (Elias, Rolston /Ausschluss Michalek) 2:1. – Strafen: New Jersey 2-mal 2 plus 5 Minuten (Zajac), Pittsburgh 1-mal 2 plus 5 (Letang) plus 10 Minuten (Letang). – Bemerkungen: New Jersey ohne Fraser und Tedenby, Pittsburgh ohne Kunitz und Godard (alle verletz). Kovalchuk* (New Jersey), Kennedy** (Pittsburgh) und Zajac*** (New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet.
New Jersey Devils: Brodeur (Hedberg); Fayne, Greene, Salmela, Tallinder, Volchenkov, White (2); Clarkson, Elias, Josefson, Kovalchuk, Mair, Palmieri, Pelley, Rolston, Steckel, Zajac (5), Zharkov, Zubrus (2).
Pittsburgh Penguins: Johnson (Fleury); Engelland, Letang (15), Lovejoy, Martin, Michalek (2), Niskanen; Adams, Conner, Cooke, Dupuis, Jeffrey, Kennedy, Kovalev, Letestu, Neal, Rupp, Staal, Talbot.

V – Nassau Coliseum

Es gibt zwei Möglichkeiten das Stadion der Islanders zu erreichen, eine Luxus-Version oder die Low-Budget-Version. Für zwei Personen ziehe ich die Low-Budget-Variante per Zuglinie mit der Long-Island-Rail-Road vor, dazu gibts eine Erlebnisfahrt durch die Vororte von Long Island. Knackpunkt der Linie ist die Haltestelle Jamaica, dort gilt es den richtigen Zug weiter Richtung Hempstead zu erwischen. Prompt verpassen wir den Anschluss und das «unvorhergesehene» wird zur Herausforderung. In Manhattan tummeln sich mehrere zehntausend, aber rund um den Bahnhof des Karibikstaates gibts nirgends ein Taxi. Die Rettung kommt durch einen Fan im St. Louis-Trikot, an diesen heften wir uns, denn dieser hat telefonisch ein Taxi bestellt. Freundlicherweise dürfen wir uns an der Fahrt nicht nur finanziell beteiligen und erreichen das Nassau-Coliseum erst bei Spielbeginn. Mit den Worten «what do you think, its nobody in there?» erblicken wir zeitgleich mit John Tavares erstem Treffer den ruhmreichsten Eisrink unseres Trips. Verteidiger Andrew MacDonald erzielt einen Hattrick. (Krein)

5. März 2011 – Spiel 973

New York Islanders – St. Louis Blues 5:2 (2:0, 1:0, 2:2)
Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 10’354 Zuschauer. – SR St. Laurent (38) /Walkom (24), Gibbs (66) /Devorski (54). – Tore: 10. Tavares (Parenteau, Hamonic) 1:0. 20. Parenteau (Grabner, Tavares) 2:0. 33. MacDonald (Martin, Bailey) 3:0. 44. MacDonald (Oshie, Pietrangelo) 3:1. 47. MacDonald 4:1. 51. Stewart (Berglund, McDonald /Ausschluss Moulson) 4:2. 53. Grabner (Nielsen, Hillen) 5:2. – Strafen: New York 4-mal 2 plus 5 Minuten (Martin), St. Louis 5-mal 2 plus 5 Minuten (Crombeen). – Bemerkungen: New York ohne Streit (verletzt). MacDonald*, Tavares** und Parenteau*** (alle New York) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Islanders: Montoya (Lawson); Gervais, Hamonic, Hillen, Katic, MacDonald, Wishart; Bailey, Comeau, DiBenedetto, Grabner, Haley, Konopka, Martin, Moulson, Nielsen, Okposo, Parenteau, Tavares.
St. Louis Blues: Bishop (Conklin); Colaiacovo, Cole, Jackman, Nikitin, Pietrangelo, Shattenkirk; Backes, Berglund, Cracknell, Crombeen, D’Agostini, Janssen, McDonald, Oshie, Porter, Reaves, Steen, Stewart.

Nach der Partie schwemmts einen Grossteil der Fans in die Bar des Marriott’s Hotels Richtung Samuel Adams und Co. Zwischen zahlreichen Bierkübel der US-amerikanischen Brauerei aus Boston gesellt sich wie aus dem nichts der prominenteste Verletzte der Islanders dazu. Im Gespräch mit Mark Streit schlendern wir uns, zusammen, Streit nimmt Wasser, mit der Biermarke, in die nächste Zeitschlaufe «unvorhergesehenes» und verpassen die letzten Züge der gleichnamigen Rail-Road der berühmten New Yorker Insel. Selbst Streit rät uns in dieser Gegend spät Abends auf die Luxus-Budget-Variante «Taxi» umzudisponieren.

VI – Madison Square Garden

Ab Mittag regnet es in Strömen, die Stimmung beim Times-Square mahnt an einen Weltuntergang eines Hollywood-Blockbusters. Untergang gilt auch für den ewigen Rivalen aus dem Bundesstaat Pennsylvania, welche bei der gleichnamigen U-Bahn-Station, unterhalb des Gardens dem Untergang geweiht sind. Das Foto wird vor dem Spiel geschossen, zu diesem Zeitpunkt weiss noch niemand, dass Assistenzcaptain Ryan Callahan vier Tore schiessen würde. (Rolf Pfeiffer)

6. März 2011 – Spiel 984

New York Rangers – Philadelphia Flyers 7:0 (2:0, 2:0, 3:0)
Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR St. Laurent (38) /Walkom (24), Cherrey (50) /Gibbs (66). – Tore: 1. (0:51) Callahan (Dubinsky, Anisimov) 1:0. 13. Callahan (Prospal, McCabe /Ausschlüsse Boyle; Shelley, Richards) 2:0. 26. Zuccarello (Fedotenko, McDonagh) 3:0. 27. Callahan 4:0. 45. Callahan (Gilroy, Prospal /Ausschluss Brière) 5:0. 55. Anisimov (Callahan, Girardi) 6:0. 59. Zuccarello (Wolski) 7:0. – Strafen: New York 6-mal 2 plus 2-mal 5 (Boyle, Dubinsky) plus 10 Minuten (Boyle), Philadelphia 6-mal 2 plus 2-mal 5 Minuten (Shelley, Richards). – Bemerkungen: Callahan*, Lundqvist** und Zuccarello*** (alle New York) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Rangers: Lundqvist (Johnson); Gilroy (2), Girardi, McCabe, McDonagh, Sauer, Staal; Anisimov (2), Avery, Boyle (17), Callahan, Dubinsky (5), Fedotenko (2), Gaborik (2), Prospal (2), Prust, Stepan, Wolski, Zuccarello.
Philadelphia Flyers: Boucher (Bobrovsky); Carle, Coburn, Meszaros, O’Donnell, Pronger, Timonen; Betts, Brière (4), Giroux, Hartnell, Leino, Nödl, Powe, Richards (7), Shelley (7), Versteeg (2), Zherdev, Van Riemsdyk (2).

Die sechs Spiele innert sechs Tagen sind innerhalb von knapp 200 Kilometern quer durch New York zu erreichen. Die drei letzten von diesen sechs Partien leitet der kanadische Schiedsrichter François St. Laurent in Serie, ein happiges Programm für den Unparteiischen aus Quebec.

SpielDatumOrtkmGegnerTore
11. MärzManhattan3Sabres5
22. MärzNewark45Lightning3
33. MärzManhattan3Wild4
44. MärzNewark45Penguins3
55. MärzUniondale96Blues7
66. MärzManhattan3Flyers7
19529
Statistik: eishockeyblog

Beim vierten New-York-Trip reisen wir zu viert und logieren im Hudson-Hotel.

Kurz vor dem Vulkanausbruch

Die Hockeyreise via Toronto nach New York beginnt bereits im Zug. Schon auf dem Perron treffen wir (Telebärn-Mann Philippe Delisle und ich) HC Ajoie-Hüter Simon Rytz, im gleichen Zug sitzt Kent Ruhnke und am Flughafen in Zürich checken wir mit EHC Olten-Kanadier und Langnau-Playout-Held Brent Kelly ein. Neben Kelly sitzt auch ein kanadisches Juniorenteam auf dem Flug «Air Canada 879» von Zürich nach Toronto. Eine kanadische Passagierin fragt mich «are you from the Hockeyteam?» Also da sitzt du schon vor dem Take-Off mittendrin im Hockeygeschehen.

Gottéron im Madison-Square-Garden

In New York angekommem, gehts noch am gleichen Abend in die ESPN-ZONE beim Times Square zu einem Burger, während wir das NCAA, sprich: «EN-Cee-double A» Halbfinalspiel zwischen Boston College und Miami Ohio (7:1) auf ESPN2 verfolgen. Das erste Highlight folgt am nächsten Tag an gewohnter Spielstätte, im Madison-Square-Garden (The Worlds Most Famous Arena). Die New York Rangers empfangen die Philadelphia Flyers (4:3), mit dabei Fribourg-Gottéron Hüter Sébastien Caron als Backup von Brian Boucher. Ich frage mich, wer ausser uns wohl Carons Freiburger-Logo auf seiner Maske erkennt?

Gottérons Sébastien Caron (hinten an der Bande) gastiert am 9. April für ein Spiel im Garden. (Krein)

9. April 2010 Spiel 1’207

New York Rangers – Philadelphia Flyers 4:3 (2:1, 2:2, 0:0)
Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR O’Rourke (9) /Devorski (10), Barton (59) /Sharrers (57). – Tore: 1. (0:40) Mike Richards 0:1. 8. Drury (Christensen, Girard /Ausschluss Carcillo) 1:1. 11. Shelley (Prust, Anisimov) 2:1. 27. Dubinsky (Gaborik, Christensen) 3:1. 29. Brière (Gagné, Carcillo) 3:2. 35. Mike Richards (Pronger) 3:3. 37. Gaborik 4:3. – Strafen: New York Rangers 2-mal 2 plus 5 Minuten (Girardi), Philadelphia 4-mal 2 plus 5 Minuten (Hartnell). – Bemerkungen: Caron (Fribourg-Gottéron) als Backup bei Philadelphia. Gaborik* (New York), Mike Richards** (Philadelphia) und Lundqvist*** (New York) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Rangers: Lundqvist (Auld); Gaborik, Christensen, Dubinsky, Girardi (5), Prust, Drury, Anisimov, Shelley, Redden, Eriksson, Del Zotto, Callahan, Voros (4), Olli Jokinen, Marc Staal, Prospal, Rozsival, Parenteau.
Philadelphia Flyers: Boucher (Caron); Mike Richards, Gagné, Carcillo (4), Pronger, Brière, Carle, Krajicek, Jeff Carter, Hartnell (7), Van Riemsdyk, Giroux, Asham, Parent, Coburn (2), Betts, Laperriere, Powe, Timonen.

Langnaus Speakerin im Prudential Center?

Ausgangspunkt für den nächsten Spieltag ist die Penn-Station an der 34. Strasse. Mit dem Zug gehts in ca. 20 Minuten nach Newark, Spielstätte der New Jersey Devils. Das zweite Hockey-Highlight ist die Partie zwischen den Devils und den New York Islanders (7:1). In der zweitobersten Reihe, Sektion 229, Reihe 8, Platz 11 in einem Stadion (Prudential Center) mit 17’625 Sitzplätzen, ist selbst Mark Streit auf dem Eis schwer zu erkennen. Streits Team erwischt einen rabenschwarzen Abend, deshalb gefallen mir die Worte des Speakers am besten: «Travis Seeejtschaaac, Dainuuuus Zuuuuuubruuus» oder «Segg Pariiiisiiii» – man stelle sich vor Langnaus-Hobby-Speakerin Chrige Nyfeler müsste im Prudential Center ran…

Streits Islanders gehen beim Upper-Bay-Derby am 10. April in Newark unter. (Krein)

10. April 2010 Spiel 1’216

New Jersey Devils – New York Islanders 7:1 (3:0, 2:0, 2:1)
Prudential Center. – 17’625 Zuschauer. – SR Rehman (37) /Peel (20), Barton (59) /Sericolo (84). – Tore: 11. Zubrus (Martin, Parise) 1:0. 15. Parise (White, Zajac) 2:0. 16. McAmmond (Pelley, Mottau) 3:0. 32. Elias (Kovalchuk, Greene /Ausschluss Gillies) 4:0. 40. Rolston (Kovalchuk, Zajac /Ausschluss Jackman) 5:0. 49. Kovalchuk (Greene, Zajac) 6:0. 54. Moulson (Tavares, Okposo /Ausschluss Zubrus) 6:1. 59. Elias (Martin, Parise) 7:1. – Strafen: New Jersey 5-mal 2 plus 2-mal 5 Minuten (Pelley, Letourneau-Leblond). New York 7-mal 2 plus 2-mal 5 (Haley, Gillies) plus 10 Minuten (Gillies). – Bemerkungen: New Jersey ohne Fraser, Zharkov, Pandolfo, Peters und Salmela, New York ohne Bailey, Schremp, Kohn, Comeau und Weight (alle verletzt). Zajac*, Kovalchuk** und Parise*** (alle New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet.
New Jersey Devils: Brodeur (Danis); Parise, Zajac, Kovalchuk, Greene, Martin, Elias (2), Zubrus (2), Mottau, White, Pelley (5), McAmmond, Rolston, Skoula, Langenbrunner, Salvador, Rob Niedermayer (2), Letourneau-Leblond (5), Clarkson (4).
New York Islanders: Biron (Roloson); Moulson, Okposo, Tavares, Gillies (21), Jackman (2), Reese (2), Meyer, Park (2), Sim, Bergenheim (2), Haley (5), Hunter, Gervais, Tambellini, Hillen, Nielsen, Streit, MacDonald.

Drei Streit-Assists

Es geht Schlag auf Schlag, Tag drei = Spiel drei zwischen den New York Islanders und dem aktuellen Stanley-Cup-Sieger Pittsburgh Penguins (5:6 Overtime). Doch vorher müssen wir per Zug und Taxi nach Uniondale kommen. Erneut startet die Reise in Manhattan, 34. Strasse, 7. Avenue (Penn-Station). Mit der «Long-Island-Rail-Road» fahren wir bis Mineola (ca. 45 Minuten), ab Mineola steigen wir um ins Taxi und sind nach zehn Minuten beim Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum der New York Islanders, Mark Streits Spielstätte. Wir erleben einen würdigen Saisonabschluss der Isles: Nach einem 2:5 Rückstand gleichen die Islanders mit drei Streit Assists zum 5:5 aus und erzwingen die Verlängerung. Sidney Crosby erzielt seine Saisontore 50 und 51 im letzten Spiel der Regular Season und holt, Torgleich mit Steven Stamkos – der am gleichen Abend 13 Sekunden vor Schluss gegen Florida ins leere Tor trifft, die Maurice-Richard-Trophy.

Torfestival und Crosby-Rekord zum Abschluss am 11. April in Uniondale. (Krein)

11. April 2010 – Spiel 1’228

New York Islanders – Pittsburgh Penguins 5:6nV (1:3, 1:2, 3:0, 0:1)
Nassau-Veterans-Memorial-Coliseum. – 16’250 Zuschauer. – SR Auger (15) /Peel (20), Sericolo (84) /Cormier (76). – Tore: 4. Malkin (Goligoski, Crosby) 0:1. 7. Godard (Crosby, Gonchar) 0:2. 18. Crosby (Malkin, Dupuis) 0:3. 20. Tavares (Streit, Okposo /Ausschlüsse Staal, Letang) 1:3. 21. Crosby (Talbot) 1:4. 22. Moulson (Streit, Nielsen /Ausschlüsse Dupuis, Crosby; Hillen) 2:4. 32. Malkin (Crosby, Goligoski /Ausschluss Haley) 2:5. 45. (44:29) Okposo (Streit, Tavares) 3:5. 45. (44:53) Sim (Hunter, Hillen) 4:5. 56. Tavares (Meyer, Okposo) 5:5. 65. Leopold (Malkin, Eaton) 5:6. – Strafen: New York 8-mal 2 plus 2-mal 5 (Rechlicz) und 2-mal 10 Minuten (Rechlicz, Jackman), Pittsburgh 11-mal 2 plus 2-mal 5 Minuten (Rupp, Godard). – Bemerkungen: Crosby schiesst die Saisontore 50 und 51 und holt, zusammen mit Steven Stamkos die Maurice-Richard-Trophy. Crosby* (Pittsburgh), Tavares** (New York) und Malkin*** (Pittsburgh) als beste Spieler ausgezeichnet,
New York Islanders: Roloson (Biron); Streit (2), Okposo, Tavares, Hunter, Sim, Hillen (4), Moulson, Nielsen, Meyer, Gervais (2), Park, Tambellini, Jackman (12), Rechlicz (20), Reese, Gillies (2), MacDonald, Haley (4).
Pittsburgh Penguins: Johnson (Fleury); Crosby (2), Malkin (6), Goligoski, Gonchar, Leopold, Dupuis (4), Godard (5), Eaton, Talbot, Jordan Staal (4), Adams (2), Rupp (5), Kennedy, Tangradi, Letang (2), McKee, Fedotenko, Guerin (2).

Von Gretzky bis Isknattleiksfélagio

Zum Abschluss gibts am fünften Tag einen Abstecher in Torontos Hockey Hall-of-Fame, ein absolutes Muss. Selbstverständlich dürfen ein Besuch im Maple Leafs Store, gleich beim Air Canada Centre (Torontos Spielstätte) und in «Wayne Gretzky’s Sportbar» am 99, Blue Jays Way nicht fehlen. Was wir zu diesem Zeitpunkt, am 14. April 2010 noch nicht wussten: ca. 12 Stunden nachdem wir den Nordatlantik und die isländische Küste überfliegen, meldet sich der isländische Vulkan Eyjafjallajökull nach 187 Jahren Stillstand eindrücklich wieder zurück. Ein Heimflug in Extremis also, ansonsten hätten wir auch in Reykjavik notlanden können, denn auch in Island wird Eishockey gespielt, die drei Klubs heissen fast gleich wie der Vulkan: Skautafélag Akureyrar, Skautafélag Reykjavik und Isknattleiksfélagio Björninn.

Amazing Night mit Scott Gomez

«Das gloubt üs ke Sou» sagten wir uns immer wieder gegenseitig am Abend des 21. Januar 2009, in der Plunge Rooftop Bar and Lounge im Hotel Gansevoort im New Yorker Meatpacking District.

Doch nun der Reihe nach. Nach einem bereits sehr unterhaltsamen Spiel der New Jersey Devils gegen die Montreal Canadiens (siehe Blog vom Vortag) liessen wir uns den «Last Evening in New York» in der Plunge Bar im Hotel Gansevoort bei gemütlichem Gesprächsstoff und zwei Bierchen ausklingen. Ein ganz normaler Abend in Manhattan, oder doch nicht? Die Uhrzeiger standen bei 01 Uhr 20 (amerikanische Zeit) als am Tischchen neben uns ein cooler, südländischer Typ mit zwei wunderschönen, transilvanischen (was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten) Göttinnen niederlies.

You looks like Scott Gomez

Ich sagte zu Kollege Michael: «dä gseht us wie dr Scott Gomez, isch äch das dr Scott Gomez?» im gleichen Moment grüsste Gomez freundlich «hi guys, how are you?», ich: «you looks like Scott Gomez» und dann waren wir dabei! Der ganz normale Abend sollte zu einer «Amazing-Night» werden! Gomez bat uns ohne eine Sekunde zu zögern an seinen Tisch. Scott Gomez, Assistenzcaptain der New York Rangers, ein Mann der 7.357 Mio. US Dollar pro Saison verdient bat uns (zwei Aarberger…) zum Tisch! Wir waren überwältigt, nahezu sprachlos! Unglaublich wie locker und cool der vermeintliche Star drauf war. Ein Top-Shot der NHL und eben doch nur ein Mensch wie Du und ich, unglaublich.

Die transilvanischen Göttinnen

Später kamen noch drei Kollegen von Gomez dazu, ein Jugendfreund aus Anchorage, Alaska, ein ex-WG Kollege aus Boston (wohnte mit Gomez und Scott Niedermayer in New Jersey zusammen) und ein Freund aus Chicago. So sassen wir mittendrin bei Talk and Drinks with Gomez and Friends! Natürlich habe ich die zwei Göttinnen nicht vergessen, auch sie sassen da, links neben Scott Gomez. Die eine war seine Freundin, eine rumänische Ärztin, welche er beim Golfen kennengelernt hat, und ihre Schwester. Wir wussten nicht mehr genau von wem wir nun mehr fasziniert waren, von Scott Gomez oder den beiden Vampir-Frauen? Denn Sie waren wirklich Göttinnen (womöglich nicht von dieser Welt, möglicherweise gingen ihre Spuren bis zu Vlad Tepes zurück?) nur so konnten wir und natürlich auch Gomez (er betonte immer wieder, dass dies die «most beautiful Women in the World» sein müssen) die Schönheit dieser Geschöpfe erklären.

Am Vorabend bei Gomez‘ am Tisch, am nächsten Tag in Ehre im NHL-Store. (Michael Möri)

Irgendwo in New York

Zurück zum Eishockey. Gomez ein Star zum anfassen, natürlich hat er alle Runden übernommen, die Bardame servierte im Viertelstunden-Takt «Drinks für alle am Gomez-Tisch.» Nach Gesprächen über Rumänien, Bern, New York, Alaska, Interlaken und die Rangers neigte sich leider auch «An Amazing Night» dem Ende zu. Zurückgeblieben sind schlussendlich die beiden Michaels (Mike and Mike, wie eine Sportsendung auf ESPN heisst) mit einem Tisch voller Getränke welche zuviel serviert wurden. So sassen wir noch eine Weile in der Plunge Bar und beseitigten alle übriggebliebenen Beers und Mojitos und stellten uns die Frage nach dem Glück: In einer 8 Millionen Stadt (Manhattan) oder 20 Millionen Stadt (New York) treffen wir an einem Mittwoch Abend in einer Bar (den Tipp habe ich von meinem Kollegen Marc M. aus W. drei Tage vorher per SMS erhalten) irgendwo in New York, «irgendeinisch fingt z Glück oder dr Gomez eim» könnte man auch sagen.

Der Charme des Gardens?

Nach dem Islanders-Trip, steht die zweite Partie des Dreitagetripps auf dem Programm. Heute in «The World’s Most Famous Arena», dem Madison-Square-Garden (MSG) inmitten Manhattans Grossstadt-Jungel. Die Geschichte des Gardens beginnt schon 1874 an der Madison Avenue mit dem ersten «Garden», welcher bereits 1890 dem zweiten «Garden» weichen muss, der sich zu diesem Zeitpunkt, dank dem 98 Meter hohen Turm das zweithöchste Gebäude Manhattans nennen darf. Erst beim Bau des dritten Gardens, 1925 kommt Eishockey ins Programm der bereits weltberühmten Veranstaltungsstätte von Inhaber Jack Dempsey. Der neue Besitzer, Boxmanager Tex Rickard lässt den dritten Garden innert 249 Tagen zwischen der 49. und 50. Strasse neu errichten.

Rickard, der erste moderne Boxpromoter in der Geschichte des Sportmarketings eröffnet den neuen Garden mit einem Spiel der National-Hockey-League zwischen den New York Americans und den Montreal Canadiens. Die Canadiens gewinnen die Partie vor 17’442 begeisterten Zuschauern mit 3:1 und werden dafür mit der Prince-of-Wales-Trophy (welche heute für das beste Team der Eastern-Conference vergeben wird) ausgezeichnet. Die Begeisterung ist so gross, dass Besitzer Rickard am 15. Mai 1926 mit den New York Giants sein eigenes Hockeyteam gründet, welches durch die Presse aber als «Tex’s Rangers» bezeichnet wird und als Geburtsstunde der Rangers gilt.

1960 sieht sich das Management des «MSG» nach Bauland um, zwei Tage später bietet die Pennsylvania-Railroad die Luftrechte über ihrem Bahnhof an der 32. Strasse an. Am 28. Oktober 1963 startet der Abriss der Penn-Station und am 11. Februar 1968 wird die aktuelle Spielstätte eröffnet. Am 20. Januar 2009 besuche ich zum zweiten Mal die «berühmteste Arena der Welt», wo Wayne Gretzky 1999 seinen Rücktritt gab, wo Muhammad Ali 1971 gegen Joe Frazier geboxt hat oder wo die Rangers 1994, nach 54 Jahren erstmals wieder einen Stanley-Cup in die Höhe stemmen konnten. Heute Abend empfangen die Rangers die Anaheim Ducks mit Jonas Hiller.

Tex Rickard

„Ist es der spezielle Geruch, welchen man seit der Eröffnung am 11. Februar 1968 noch zu riechen scheint?“

— über die Faszination im MSG

Und dieser Madison-Square-Garden versprüht auch 41 Jahre nach der Eröffnung einen Charme, den ich nicht beschreiben kann. Sind es die historischen Ereignisse die im Hinterkopf präsent sind? Ist es der spezielle Geruch, welchen man seit der Eröffnung am 11. Februar 1968 immer noch zu riechen scheint? Oder sind es einfach «nur» Ausstrahlung und Tradition der New York Rangers? Oder ist es an besagtem Abend einfach nur die Kombination von Henrik Lundqvist, Scott Gomez, Markus Näslund, Chris Drury, Wade Redden und Brandon Dubinsky? «Man muss ihn erleben», beschreibt Harry Valerien, ein Urgestein des deutschen Sportjournalismus, im Buch «Kultstätten des Sports» die Atmosphäre des Gardens.

Im 48. Saisonspiel erleben die 18’200 Fans den 28. Sieg der ehemaligen «Tex’s Rangers» gegen Hiller und die Ducks. Der Schweizer Schlussmann erlebt die Atmosphäre im Madison-Square-Garden zum ersten Mal, diese dürfte trotz Niederlage und einer Abwehrquote von 89.7% (26/29) ebenfalls ein spezieller Moment gewesen sein. Hiller ist nach Reto von Arx, David Aebischer, Martin Gerber, Timo Helbling und Mark Streit erst der sechste Schweizer der im Madison-Square-Garden zum Einsatz kommt.

Madison Square Garden

Zwei Fights gibts am 20. Januar 2009 zwischen den New York Rangers und Jonas Hiller’s Anaheim Ducks. (Krein)

20. Januar 2009 – Spiel 684

New York Rangers – Anaheim Ducks 4:2 (1:1, 1:1, 2:0)
Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR Auger (15) /Fraser (2), Devorski (54) /Nowak (77). – Tore: 13. Näslund (Callahan, Gomez /Ausschluss Kunitz) 1:0. 14. Ryan (Pahlsson, Getzlaf /Ausschluss Voros) 1:1. 24. Sjöström (Rozsival /Ausschluss Dan Fritsche, Bankstrafe!) 2:1. 39. Perry (Ebbett, Scott Niedermayer) 2:2. 53. Gomez (Näslund, Zherdev /Ausschluss Pahlsson) 3:2. 60. (59:26) Betts (ins leere Tor, Ausschluss Girardi!) 4:2. – Strafen: New York Rangers 5-mal 2 plus 2-mal 5 Minuten (Dubinsky, Callahan), Anaheim Ducks 7-mal 2 plus 2-mal 5 Minuten (Miller, Moen). – Bemerkungen: New York ohne Prucha und Korpikoski, Anaheim ohne McIver, Marchant und Bodie (ale verletzt), Anaheim ab 59:06 ohne Torhüter. Betts*, Lundqvist** und Gomez*** (alle New York) als beste Spieler ausgezeichnet. Nach dem Spiel Privat-Party mit Scott Gomez.
New York Rangers: Lundqvist (Valiquette); Rozsival, Staal; Girardi (2), Redden, Mara, Kalinin; Zherdev, Dubinsky (5), Voros (6); Gomez, Näslund, Betts, Sjöström, Callahan (5), Drury, Dawes, Fritsche, Orr.
Anaheim Ducks: Hiller (Giguere); Scott Niedermayer, Festerling; Hedican, Montador (2), Pronger, Mikkelson (4); Perry, Getzlaf (2), Kunitz (2); Ebbett, Pahlsson (2), Ryan, Parros, Miller (7), Ryan Carter, Moen (5), Rob Niedermayer, Morrison.

Schweizer-Einsätze im MSG

EinsatzDatumSpielerTeam
119.2.2001Reto von ArxChicago Blackhawks
220.11.2001David AebischerColorado Avalanche
330.1.2003David AebischerColorado Avalanche
428.10.2003Martin GerberAnaheim Ducks
52.11.2003David AebischerColorado Avalanche
619.11.2005Martin GerberCarolina Hurricanes
76.3.2006Martin GerberCarolina Hurricanes
830.12.2006Timo HelblingWashington Capitals
927.2.2007Mark StreitMontreal Canadiens
105.4.2007Mark StreitMontreal Canadiens
1113.10.2007Martin GerberOttawa Senators
1223.12.2007Martin GerberOttawa Senators
1330.12.2007Mark StreitMontreal Canadiens
1412.1.2008Mark StreitMontreal Canadiens
154.11.2008Mark StreitNew York Islanders
1629.12.2008Mark StreitNew York Islanders
1720.1.2009Jonas HillerAnaheim Ducks

Die Rangers in Bern

Ein Hauch der Superlative ist schon während des Warm-Ups der New York Rangers in der PostFinance Arena zu spüren. Noch vor wenigen Jahren schien dies unmöglich, die Schweiz verpasste es 1990 die Edmonton Oilers zu engagieren, der Stanley-Cup-Sieger spielte damals in Düsseldorf, Graz und München. Doch nun sind sie da: Wade Redden, Scott Gomez, «King» Henrik Lundqvist, Chris Drury, Dan Fritsche (Neffe von John Fritsche), Nikolai Tscherdew (in journalistischem Deutsch) oder eben «Zherdev», Colton Orr, Aaron Voros oder Brandon Dubinsky… …die weissen Trikots mit dem «Rangers» Schriftzug agieren in allen Belangen eine Klasse besser als wir dies von der Nationalliga-A gewohnt sind.

Alles ist ein bisschen anders als sonst. Nicht nur die Security-Crew – nicht einmal Christian Dubé, er bestritt immerhin 36 Spiele für die Rangers, kann die Arena ohne vorweisen seines Ausweises betreten – auch die Medienplätze sind so gut besetzt wie nie zuvor. Als ich irgendwo einen Sitz für mich beanspruchen will, werde ich von einer Hostesse (im Victoria-Cup-Outfit) in höflichem englisch angesprochen: «Are you from the Aargauer Zeitung?» Leider muss ich die Frage mit «Nein» beantworten und mir einen neuen Platz, direkt hinter der Rangers-Spielerbank aufsuchen, immerhin habe ich eine offizielle Akkreditierung des Schweizer Fernsehens (SF) aber keinen fixen Sitzplatz.

Nicht einmal Christian Dubé kann die Arena ohne vorweisen seines Ausweises betreten.“

— Beobachtung in der Tiefgarage

Das Schweizer Fernsehen (SF) produziert erstmals mit 18 Kameras, das sind sechs mehr als beim Spenglercup, was dem NHL-Standard in der Regular-Season (in den Playoffs sind es 24 Kameras) entspricht. Das Spiel wird sogar vom «Madison-Square-Garden-TV» live nach Manhattan übertragen. Für die Rangers ist es der erste Europa-Auftritt seit 1981, damals gastierte der Tross für drei Spiele in Stockholm am Dagens-Nyheter-Cup und für eine Partie in Helsinki.

Ein Hauch der Superlative

So sitze ich wie ein kleiner Junge mit grossen Augen hinter den Spielern der Rangers (siehe Foto) und lasse den Zauber des Spiels einfach so auf mich einwirken. Diese Partie gibts in 100 Jahren vielleicht einmal zu sehen. Jede einzelne Minute hat für mich den Hauch der Superlative, auch wenn die Top-Shots Markus Näslund, Henrik Lundqvist (Backup) und Marc Staal für das morgige Spiel um den Victoria-Cup gegen Metallurg Magnitogorsk noch geschont werden.

30. September 2008

SC Bern – New York Rangers 1:8 (0:2, 0:0, 1:6)
PostFinance-Arena. – 16’022 Zuschauer. – SR Koharski/Vinnerborg (Ka/Sd), Morin/Masik (Ka/Slk). – Tore: 5. Girardi (Ausschluss Leuenberger) 0:1. 19. Redden (Rozsival /Ausschlüsse Gamache, Beat Gerber) 0:2. 42. Roche 1:2. 44. (43:55) Drury (Tscherdew /Ausschlüsse Froidevaux, Furrer) 1:3. 45. (44:22) Dubinsky (Ausschluss Philippe Furrer) 1:4. 52. (51:35) Kalinin 1:5. 53. (52:35) Korpikoski (Potter) 1:6. 56. Potter (Sjöström /Ausschluss Ziegler) 1:7. 59. Dubinsky (Tscherdew /Ausschluss Abid) 1:8. – Strafen: Bern 9-mal 2 Minuten, New York Rangers 3-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Bern ohne Rüthemann, Plüss und Jobin (alle verletzt), New York Rangers ohne Näslund, Marc Staal und Rissmiller (alle geschont). Torschüsse 22:46 (3:12, 12:14, 7:20)
SC Bern: Bührer (30. Müller); Roche, Furrer (4); Rytz, Josi; Beat Gerber (2), Kobach; Leuenberger (2); Patrik Bärtschi, Dubé, Gamache (2); Bordeleau, Trevor Meier, Abid (4); Pascal Berger, Ziegler (2), Reichert; Chatelain, Froidevaux (2), Daniel Meier; Alain Berger.
New York Rangers: Valiquette (Lundqvist); Rozsival (2), Redden; Potter, Fahey; Girardi, Kalinin; Drury, Gomez, Prucha; Tscherdew, Dubinsky, Voros; Callahan, Korpikoski, Sjöström (2); Betts, Orr (2), Fritsche.

Am Spieltag des ersten Victoria-Cups der Eishockey-Weltgeschichte besuche ich das Training der Rangers zwischen 10 Uhr und 11 Uh 15. Die Stimmung ist locker und die Halle für Jedermann zugänglich, so schaut auch die russische Legende Alexander Jakuschew vorbei und unterhält sich mit Nikolai Tscherdew (siehe Video). Am Abend wird das einst so hartumkämpfte Duell zwischen Ost- und West erstmals seit dem 15. Januar 1991 und dem letzten Spiel der legendären «NHL-Super-Series» fortgesetzt. Der europäische Titelträger Metallurg Magnitogorsk empfängt die Rangers, dieses Duell zwischen Europas Nummer-Eins und einem NHL-Teams gabs schon vor Einführung des Victoria-Cups.

1. Oktober 2008

New York Rangers – Metallurg Magnitogorsk 4:3 (0:2, 1:1, 3:0) > Video
PostFinance Arena. – 13’794 Zuschauer. – SR O’Halloran/Rönn (Ka/Fi); Cameron/Fonselius (Ka/Fi). – Tore: 2. Platonov (Chistov) 0:1. 19. Malenkikh (Ausschluss Mara) 0:2. 31. Zavarukhin (Atyushov, Marek /Ausschluss Prucha) 0:3. 39:37 Drury (Zherdev /Ausschlüsse Kaigorodov, Zavarukhin) 1:3. 46. Fritsche (Rozsival) 2:3. 51. Drury (Gomez, Näslund /Ausschluss Chistov) 3:3. 60. (59:40) Callahan 4:3. – Strafen: New York Rangers 7-mal 2 Minuten, Metallurg Magnitogorsk 9-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: 50. Time-out New York Rangers. Torschüsse 44:25 (11:7, 14:12, 19:9).
New York Rangers: Lundqvist (Valiquette); Rozsival, Redden (2); Kalinin, Girardi; Mara (2), Staal; Potter; Drury, Gomez, Näslund (4); Zherdev, Dubinsky, Dawes; Fritsche (2), Betts, Rissmiller; Callahan (2), Korpikoski, Prucha (2).
Metallurg Magnitogorsk: Mezin (Proskuryakov); Atyushov (2), Varlamov (2); Malenkikh, Seluyanov; Pilar (2), Biryukov (2); Ibragimov, Bulin; Simakov, Kaigorodov (2), Marek; Chistov (2), Platonov, Zavarukhin (2); Khlystov, Fedorov, Rolinek; Kudrna, Gusmanov, Ermolayev (4).

Die Hudson-Battle

Zwei Tage nach dem «Prunkstück in teuflischer Umgebung» gastieren die Teufel durch den Lincoln-Tunnel auf der anderen Seite des Hudson-Rivers. Der Weg führt aber vorher schon über den Hackensack-River, einem Ausleger der Newark-Bay. Ein Derby der ersten Klasse zum 90. mal im Herzen Manhattans. Das letzte Playoff-Duell gewinnen die Devils vor knapp zwei Jahren, im April 2006, mit einem 4:0-Sweep.

Unvergessen ist die hochdramatische Stanley-Cup-Serie im Final der Eastern-Conference 1994, «über sieben Spiele müssen sie gehen», in drei Heimspielen siegen die Rangers im Madison-Square-Garden nur einmal und stehen nach fünf Partien mit 2:3 in der Serie mit dem Rücken zur Wand. Die Rangers gewinnen Spiel sechs in East Rutherford und das siebte- und entscheidende Spiel wird erst in der 84. Minute in der zweiten Overtime durch Stéphane Matteau doch noch zu Gunsten der Rangers entschieden.

Alle sieben Partien sind mit 18’200 (in New York) und 19’040 (in East Rutherford) Zuschauern ausverkauft und die Rangers holen in der Folge am 14. Juni 1994 gegen die Vancouver Canucks im siebten Spiel den letzten Stanley-Cup der Klubgeschichte. Ausverkauft ist auch die neuste Ausgabe zwischen den Rangers und Devils am 9. Dezember 2007, mit dem letztjährigen Lugano-Söldner Jason Strudwick. Die Dramaturgie ist beinahe mit dem unvergessenen Playoff-Duell aus dem Jahre 1994 vergleichbar, denn der Entscheid fällt, im torärmsten Spiel der Geschichte, ebenfalls erst in der Overtime.

Brendan Shanahan, wird im Januar 39-jährig, schiesst als ältester Mann auf dem Eis die Rangers mit dem einzigen Tor des Abends nach 30 Sekunden in der Verlängerung ins Glück. Im Tor der Devils steht in seiner 16. Saison Martin Brodeur, der Weltklassegoalie ist der einzige Spieler der von der damaligen «Battle-of-the-Hudson-River» 1994 noch dabei ist. Ausgerechnet Shanahan, der einst, 1987, von den Devils aus New Jersey als Nummer zwei im Draft gezogen wird und vier Spielzeiten in East Rutherford verbringt, entscheidet die 179. «Hudson Rivalry», wie das Duell auch noch genannt wird, für das Team aus Manhattan.

9. Dezember 2007 Spiel 430

New York Rangers – New Jersey Devils 1:0nV (0:0, 0:0, 0:0, 1:0)
Madison-Square-Garden. – 18’200 Zuschauer. – SR McCreary (7) /Kozari (40), Dapuzzo (60) /McElman (90). – Tor: 61. (60:30) Shanahan (Gomez, Tyutin) 1:0. – Strafen: New York 4-mal 2 Minuten. New Jersey 6-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: New Jersey ohne Vishnevski (überzählig), Pandolfo und Oduya (beide verletzt), New York ohne Avery und Malik (beide überzählig). Shanahan* und Lundqvist** (beide New York) und Brodeur*** (New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet.
New York Rangers: Lundqvist (Valiquette); Rozsival (2), Staal; Girardi, Mara (2), Strudwick, Tyutin; Dubinsky (2), Straka, Jagr; Shanahan, Betts, Gomez (2), Drury, Callahan, Prucha, Orr, Hollweg, Hossa.
New Jersey Devils: Brodeur (Weekes); Martin, Rachunek; White, Greene, Brookbank (2), Mottau (2); Parise, Gionta, Elias; Pelley, Madden (2), Langenbrunner (2), Zubrus (2), Rupp, Brylin, Zajac, Asham (2), Clarkson.

Saison 2007-08

DatumSpielResultat
25.10.2007Rangers – Devils2:0
3.11.2007Rangers – Devils2:1nP
14.11.2007Devils – Rangers2:4
9.12.2007Rangers – Devils1:0nV
Bis im April geht die «Battle-of-the-Hudson-River» noch vier mal über den Fluss.

Bilanz im Garden

Das 90. Duell im Madison-Square-Garden ist die torärmste Partie der Geschichte und in der zwölften Overtime erst der fünfte Rangers-Sieg. (Krein)

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SpieleSiege-NYRSiege-NJDRemis
90442917
DatumResultatNotiz
9.12.20071:0nV
3.11.20072:1nP
25.10.20072:0
22.2.20072:3nP
17.12.20061:6
14.11.20063:2
16.10.20064:2
29.4.20062:4Playoff
26.4.20060:3Playoff
22.1.20063:1
20.12.20051:3
5.11.20053:2nP
13.10.20054:1
15.3.20041:3
21.2.20043:7
15.1.20043:3
4.4.20031:2
23.12.20022:2
26.2.20023:4
19.12.20012:2
17.10.20014:4nV
11.2.20011:1
6.1.20015:5
8.2.20002:2
2.2.20001:3
26.12.19993:3
6.1.19992:5
16.10.19981:2
9.3.19982:2
24.1.19983:3
12.11.19972:3
8.5.19973:0Playoff
6.5.19973:2Playoff
17.2.19972:2
12.1.19973:0
2.4.19963:1
4.3.19962:2
27.11.19951:1
22.3.19952:5
8.3.19956:4
27.5.19942:1nVPlayoff
23.5.19941:4Playoff
17.5.19944:0Playoff
15.5.19943:4nVPlayoff
26.12.19938:3
5.12.19932:1
31.10.19934:1
4.1.19933:3
23.12.19924:5nV
14.10.19926:1
1.5.19928:4Playoff
27.4.19928:5Playoff
21.4.19923:7Playoff
19.4.19922:1Playoff
22.3.19926:3
4.3.19924:5
23.12.19913:0
16.10.19914:2
26.3.19913:3
24.2.19915:2
13.2.19916:3
30.12.19902:2
19.2.19904:3nV
26.12.19894:4
6.12.19895:3
20.2.19897:4
9.1.19894:5
26.12.19885:1
10.10.19880:5
8.3.19887:4
16.12.19879:3
10.11.19872:3
25.3.19872:8Höchster Devils-Sieg
26.1.19876:3
23.12.19868:5
9.10.19863:5
31.3.19859:0Höchster Rangers-Sieg
23.10.19855:1
13.10.19852:3nV
17.3.19857:3
14.1.19851:2
6.1.19855:4nV
18.11.19840:6
4.1.19844:3nV
12.12.19833:7
5.10.19836:2
1.4.19833:3
6.3.19834:6
9.1.19834:3
12.12.19824:0
Statistik: Krein