Backgroound Image

Ruotsalainens Erben

Die New Jersey Devils fristen in ihren Anfangsjahren eher ein Schattendasein, auch in der Schweiz gibts lange Zeit keinen Bezug zum roten Teufel. Dies ändert sich, als Reijo Ruotsalainen den SC Bern nochmals Richtung National-Hockey-League verlässt. Rexi gibt im Alter von 29 Jahren ein Comeback bei den New Jersey Devils. In der Januar-Ausgabe 1990 von Slapshot erscheint ein dreiseitiger Beitrag mit der Überschrift «Rexi der Teufel» – Wow – Ruotsalainen, im weissen Jersey mit der gewohnten Rückennummer 29, in der legendären grünen CCM-Supra-Hose, in Aktion gegen die Vancouver Canucks. In der Kabine sitzt der Finne neben dem heutigen Nationalmannschaft-Assistenten Tommy Albelin. Erstmals erfährt die Schweiz, lange vor dem Internet-Zeitalter, Einzelheiten der Organisation aus East Rutherford, welche in der Brendan-Byrne-Arena im Meadowlands-Sportkomplex spielt. Teufel-Ruotsalainen erscheint auch in der NZZ (Neue Zürcher Zeitung) und im Bund. Geliefert wird die Exklusiv-Story im Slapshot von einem gewissen «George Bird», in der NZZ vom Kürzel «gel» und im Bund noch «el». Unter dem Pseudonym «Bird» berichtet Jürg Vogel in der Schweiz gleich mehrfach aus New Jersey. Das ist der Startschuss zur Organisation «enett» dem Hudson-River.

Die Schweiz trifft sich in New Jersey

33 Jahre nach Birds erstem Bericht aus dem fernen US-Bundesstaat heisst der Kapitän der Teufel Nico Hischier, der Verteidiger Jonas Siegenthaler, der Torhüter Akira Schmid und der neuste Kassenschlager und Wunschtransfer Timo Meier. Jeder Hockeyschweizer kennt heute die New Jersey Devils, die Organisation ist die «schweizerischste» die es bis heute je gegeben hat. Vier Spieler in der gleichen Organisation übertrifft die drei Akteure bei den Nashville Predators zwischen 2016 und 2019. So treffen sich die Schweizer auch während Partien der Devils rund um das Prudential Center, so auch am 28. Dezember 2022 im Restaurant Chipotle-Mexican-Grill an der Market-Street 222. Dieser Mann kommt mir doch bekannt vor? «George Bird» ist es nicht, aber mit Eishockey hat er zu tun, es ist Gérard Scheidegger, der ehemalige Manager von Biel, Davos, Langnau, Lausanne und La Chaux-de-Fonds. Man nickt einander zu und kommt ins Gespräch – beide können auf Anhieb den Namen ihres Gegenübers nicht nennen, aber kennen sich vom Sehen her. New Jersey ein Ort wo sich heute Schweizer:innen die Türklinke in die Hand geben. Aus Birds superlativem Bericht der frühen 90er Jahre ist heute ein Pendler:innen-Ort für Herr und Frau Schweizer geworden.

Zu Besuch sind beim Schweizer Kapitän auch die Familienangehörigen aus dem Wallis, die Schweiz und New Jersey stehen sich heute so nah wie keine andere NHL-Organisation. Selbst beim Einlass hilft dir das Prädikat «Switzerland» und der Ticket-Scan wird durch die Hostessen so freundlich abgefertigt, wie das Check-In in einem Wellness-Hotel im Südtirol. Selbst der langjährige Kult-Organist Pete Cannarozzi lässt dich während dem Spiel auf seinem Orgelstuhl Platz nehmen. Cannarozzi ist nicht nur ein Kult-Mann im Prudential Center, er griff schon im alten East Rutherford in die Tasten, wo einst dieser «Mister Bird» über die Teufel berichtete. «Piitii», wie seine Freunde ihn nennen, ist seit 2001 an Board der Devils und orgelte die Teufel, am 9. Juni 2003 vor 19 040 Zuschauern, in der Continental-Airlines-Arena (oder auch Brendan-Byrne-Arena) zum vorerst letzten Stanley-Cup-Triumph.

Cannarozzi’s Orgelspiel begleitet am 28. Dezember 2022 auch den Ausgleichstreffer Nico Hischiers in der 47. Minute. Die Devils sind eigentlich das bessere Team, doch die Boston Bruins spielen äusserst effizient und abgeklärt, dazu hält Schlussmann Linus Ullmark alles, was auf seinen Kasten kommt. Die Devils verlieren, wie 1990 bei Bird’s Besuch und einem 3:6 gegen die Washington Capitals, mit 1:3 durch einen Empty-Net-Goal in der letzten 59. Minute. An diesem Abend reicht es für Siegenthaler und Co. nicht. Nicht reichen tut es auch für all diejenigen welche sich während der Drittelspause eine Pizza holen wollen, dies nicht wegen der grossen Nachfrage, sondern wegen der äusserst ineffizienten Pizza-Crew.

Wegbereiter in Teufels Küche

Die Pizza-Mannschaft präsentiert sich etwa gleich schlecht wie die Devils kurz nach ihrem Umzug aus Denver, als sie am 19. November 1983 in Edmonton mit 14:3 abgefertigt und von Wayne Gretzky als «Mickey-Mouse-Team» belächelt werden. In 80 Spielen setzt es 1983-84 für die Devils 56 Niederlagen ab. Niederlagen würde es innerhalb des Prudential-Centers im Vergleich mit den anderen Imbiss-Buden auch für die Pizza-Station absetzen. Die Pizza-Crew arbeitet heute noch so wie das «Micky-Maus-Team» und in der 18-minütigen Drittelspause gehen in Teufels Küche drei Pizzen über die Theke.

In Teufels Küche befindet sich der Schweizer Wegbereiter Ruotsalainen kurz nach Bird’s Besuch und wird im Februar 1990 nach Edmonton transferiert. Dennoch ist Ruotsalainens Engagement als Teufel der Grundstein für die späteren Erben aus dem Alpenland. Ruotsalainen gilt daher als erster «Schweizer» und ist nur der Vorbote aus einem Land, welches den Devils später einen Captain und drei weitere Schlüsselspieler bescheren wird. 1990 ist die Schweiz für die Teufel genau so unbekannt wie für Bird’s oder Vogel’s Landsleute die erste Berichterstattung aus New Jersey. Heute haben bereits sieben Schweizer das Trikot der Teufel getragen, davon stehen 2023 vier auf der Gehaltsliste der Organisation von Gründer Dr. John J. McMullen. Der erfolgreichste Finne in Teufels Küche übrigens, Sami Vatanen spielt heute in der Schweiz beim HC Genf-Servette. Ruotsalainens Erben beehren eben nicht nur die teuflischen Devils, sondern auch die finnischen Schweizer.

Teuflische Finnen und Schweizer

SpielerSpielePunkte
Nico Hischier*384*284*
Sami Vatanen18875
Tapio Levo7347
Janne Ojanen9844
Janne Kuokkanen10842
Erik Haula*79*39*
Jonas Siegenthaler*156*34*
Damien Brunner7732
Tuomo Ruutu12922
Mirco Müller13422
Timo Meier*19*13*
Anssi Salmela7413
Reijo Ruotsalainen317
Jukka Porvari84
Ilkka Pikkarainen314
Tuomas Pihlman142
Esa Tikkanen92
Timo Blomqvist202
Akira Schmid (G)*23*0*
Hannu Kamppuri (G)130
Harri Pesonen40
Gilles Senn (G)20
Olli Malmivaara20
*Aktiver Teufel, Stand 9. April 2023

Wenn die NHL ruft

Wenn die National-Hockey-League ruft, dann ist das eine Ehre. Die Ehre wird dabei noch ehrenvoller, wenn es dabei um die schweizerischste Franchise aller Franchisen geht. Die New Jersey Devils aus dem gleichnamigen Bundesstaat ennet dem Hudson River beschäftigen Nico Hischier, Akira Schmid und Jonas Siegenthaler. Dies hätte sich nun keiner erträumt, der in den 90er Jahren auf der Sega-Mega-Drive die NHL-Spiele von EA-Sports Tag und Nacht durchgespielt hat. Damals war bereits Ken Baumgartner ein «Schweizer» und der erste echte NHL-Schweizer Pauli Jaks wurde ab NHL’95 selbst kreiert und bei den Los Angeles Kings länger als nur ein Drittel eingesetzt.

Kultsender Sportkanal

Im Alter von 45 Jahren ist sie also da, die Premiere als NHL-Live-Kommentator. Hätte ich dies dem 15-jährigen «Ich» von 1992 erzählt, hätte dieser den schon etwas älteren Herrn aus der Zukunft für einen Spinner gehalten. Damals gab es nur den guten, alten «Sportkanal», im NHL-Magazin führte Michael Schürmann, der wohl kompetenteste NHL-Kommentator aller Zeiten, in hervorragender Rhetorik durch die Highlights der faszinierenden und fernen Liga aus Übersee. Geschrieben wurde hierzulande zu dieser Zeit noch kaum über diese Liga, man musste, neben Schürmanns TV-Bildern, schon die «The Hockey News» abonnieren, um Up-to-Date zu sein.

Experte und Scout

Einer der diese ganze Entwicklungsgeschichte «Mittendrin, statt nur dabei» mitgemacht hat, ist der heutige Co-Kommentator und NHL-Scout Thomas Roost. Er weiss alles was man über jeden einzelnen Spieler wissen muss. Sein Werdegang ist ebenso faszinierend wie die schweizerische NHL-Entwicklung zwischen 1992 und 2022. Mit Roost an meiner Seite, musste nun das ganze Wissen der letzten 35 Jahre für dieses erste Spiel, am 19. November 2022, als «Schürmann im Westentaschenformat» gebündelt werden. Um 19 Uhr steigt sie also, die erste NHL-Partie, am rechten «Zürisee-Ufer» im schmucken Erlenbach. Die Devils gastieren in Ottawa bei den Senators, welche exakt vor 30 Jahren, 1992 ins Liga-Geschehen eingegriffen haben.

Teuflische Rekordjagd

Das schweizerische New Jersey steckt im zweitbesten Lauf aller Zeiten, würde die Serie von elf Siegen ausgerechnet heute Abend reissen? Es wäre ein Schönheitsfehler dieses für mich geschichtsträchtigen Abends. Der Franchise-Rekord von 13 Siegen stammt aus der Spielzeit nach dem zweiten Stanley-Cup 2000-01. Captain Hischier, welcher das erste Drittel durch einen Crosscheck Austin Watsons früher verlassen muss, führt die Devils zum zwölften Vollerfolg und trägt, zusammen mit Schmid und Siegenthaler, zu dieser Premiere mehr als nur erfolgreich bei.

19. November 2022 – Spiel 274

Ottawa Senators – New Jersey Devils 1:5 (0:2, 1:2, 0:1)
Canadian-Tire-Center. – 18’881 Zuschauer. – SR Lambert (37)/Blandina (39), Alphonso (52)/Tobias (61). – Tore: 8. Haula (Zetterlund, Severson /Ausschluss Brunnström) 0:1. 16. Bastian (Wood, McLeod) 0:2. 23. Boqvist (Sharangovich, Siegenthaler) 0:3. 38. Brassard (Brännström, Giroux) 1:3. 40. Sharangovich (Hischier /Ausschluss McLeod!) 1:4. 58. McLeod (ins leere Tor) 1:5. – Strafen: Ottawa Senators 4-mal 2 Minuten, New Jersey Devils 2-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Ottawa Senators ohne Chabot und Norris (beide verletzt), New Jersey Devils ohne Bernier (verletzt). Ottawa Senators ab 58. ohne Torhüter. Sharangovich*, Schmid** und Bastian*** (alle New Jersey Devils) als beste Spieler ausgezeichnet.
Ottawa Senators: Forsberg (23. Talbot); Sanderson, Hamonic; Brännström (2), Zub; Holden, Bernard-Docker; Tkachuk, Stützle, Giroux; DeBrincat, Brassard (2), Joseph; Motte, Pinto, Batherson (2); Kelly, Gambrell (2), Watson.
New Jersey Devils: Schmid (Vanecek); Siegenthaler (2), Hamilton; Graves, Marion; Smith, Severson; Tatar, Hischier, Zetterlund; Haula, Hughes, Bratt; Sharangovich, Boqvist, Mercer; Wood, McLeod (2), Bastian.

Enttäuschter Kunstschütze

Luca Hischiers Enttäuschung ist schon vor dem Interview spürbar. (Hervé Chavaillaz)

Was für ein Tor, beim 3:1 tanzt Luca Hischier durch die Berner Abwehr und versenkt die Scheibe am nahen Pfosten. Der dritte Treffer von Hischier würde selbst seinen kleinen Bruder in Newark verblüffen. Die Bieler führen acht Minuten vor Schluss sogar mit 5:1 und jubeln dementsprechend verhalten wie die alten Sowjets. Doch Tabellenschlusslicht und Hischier-ex-Klub Bern kommt sieben Sekunden vor Schluss noch zum Ausgleich.

Diese Aufholjagd und den Punktverlust trübt leider auch die Stimmung des Kunstschützen der 38. Minute, dementsprechend gestaltet sich auch das Interview nicht so wie es hätte sein sollen. Der Teamgedanke steht eben immer im Vordergrund und der SC Bern? Headcoach Mario Kogler hat seine Zielsetzung, welche er vor dem Spiel bekannt gegeben hat, erreicht.

31. Januar 2021

Biel – Bern 6:5nV (0:1, 4:0, 1:4, 1:0)
Tissot-Arena. – 0 Zuschauer. – SR Hebeisen/Nikolic, Obwegeser/Steenstra (Sz/Ka). – Tore: 1. (0:48) Simon Moser (Scherwey) 0:1. 25. Brunner (Lindbohm) 1:1. 27. Jason Fuchs (Cunti, Brunner /Ausschluss Berger) 2:1. 38. (37:38) Hischier (Kreis, Janis Moser) 3:1. 39. (38:28) Brunner (Forster) 4:1. 50. Kreis (Rajala, Pouliot) 5:1. 53. (52:09) Simon Moser (Brithén) 5:2. 54. (53:24) Untersander 5:3. 54. (53:41) Olofsson (Jeffrey) 5:4. 60. (59:53) Praplan (Jeffrey, Andersson, Bern ohne Torhüter) 5:5. 63. Cunti (Brunner, Kreis) 6:5. – Strafen: Biel 4-mal 2 Minuten, Bern 2-mal 2 plus 10 Minuten (Berger). – Bemerkungen: PostFinance-Topskorer: Cunti; Jeffrey. Biel ohne Hofer und Ulmer (beide verletzt), Bern ohne Rüfenacht und Sciaroni (beide verletzt). Bern von 57:36 bis 58:35 und 58:55 bis 59:53 ohne Torhüter.
Biel: Van Pottelberghe; Kreis, Janis Jérôme Moser; Forster, Rathgeb; Lindbohm, Fey; Kessler, Sartori; Hügli, Pouliot, Rajala; Hischier, Komarek, Jason Fuchs; Brunner, Cunti, Künzle; Kohler, Gustafsson, Tanner.
Bern: Karhunen; Untersander, Henauer; Burren, Beat Gerber; Andersson, Blum; Thiry, Colin Gerber; Olofsson, Brithén, Jeffrey; Scherwey, Praplan, Simon Moser; Bader, Heim, Pestoni; Berger, Neuenschwander, Jeremi Gerber.

Vispertermin

Stell dir vor du hast über die Weihnachtstage nur zwei Eishockeytermine – und beide – am gleichen Tag. Der 27. Dezember lädt früh morgens nach Bern, zum Nachwuchsturnier Novo-Future-Cup, welches ich aus familiären Gründen erstmals als „Vater“ besuche. Bereits um 17 Uhr 45 lädt ein Vispertermin(en), das Bergdorf nennt sich jedoch „Tärbinu“ und hat nichts mit einem Termin zu tun, zum Nationalliga-B oder Swiss-League-Knüller zwischen dem EHC Visp und dem HC La Chaux-de-Fonds ins Wallis.

Autoverlad Lötschberg oder nicht? Noch während des Nachwuchs-Turniers nehme ich die Route via Genfersee Richtung Wallis. Die alte Litterna-Halle habe ich – zu meiner eigenen Schande – nie gesehen, dafür die neue Lonza-Arena gleich im Eröffnungsjahr. Die Bildungslücke Visp sollte sich endlich schliessen, auch wenn „Visp“ in meiner Selbstverständlichkeit vor allem aus alten Erinnerungen belebt wird, doch da sind auch die grossen aktuellen Exportschlager „Hischier oder Senn.“


Patric Hofstetter

„Wenn Walliser nach Übersee ziehen, ziehen Lysser ins Wallis.“

— Michael Krein, über Visp

Apropos Export, ein Lysser-Export in Visps Diensten ist Patric Hofstetter. Wenn Walliser nach Übersee ziehen, ziehen Lysser ins Wallis, ein Jahr nach Nico Hischiers Debüt in New Jersey, debütiert Hofstetter in Visp. Was Lysserisches scheint hier aber schon länger zu schlummern, an der Wimpelwand, welche aus der alten Litterna-Halle gezügelt wurde, hängt ein Lysser-Wimpel der 80er Jahre in der Werkstatt des Eismeisters.

Das sind wir wieder bei den alten Erinnerungen, Lysser und Visper duellierten sich einst in der Nationalliga-B 1979-80 und Mitte der 80er Jahre in den Aufstiegsspielen zur NLB. Genau aus dieser Zeit muss das „Fanion“ stammen. Immerhin sind heute zwei dieser „Lysser“ Nachkommen in Visp, jedoch nur einer auf dem Eis.

Oder drei oder vier? Kurz nach Spielschluss läuft mir Hofstetters Onkel hinter der Tribüne über den Weg, also noch ein „Lysser.“ Onkel-Hofstetter war einst mein Trainer, Andreas „Res“ Habegger durch unsere Begegnung ebenso überrascht. Nach dem Spiel wartet der Habegger/Hofstetter-Clan auf seinen Schützling und auch ich sage noch kurz „Hallo“, bevor es dann von meinem Vispertermin(en) via Lötschberg zurück geht, in die Heimat Hofstetters.

27. Dezember 2019

Visp – La Chaux-de-Fonds 1:5 (1:0, 0:3, 0:2)
Lonza-Arena. – 3’057 Zuschauer. – SR Borga /Boujon, Wolf /Micheli. – Tore: 14. Josephs (Ritz, Van Guilder /Ausschlüsse Jaquet, Carbis) 1:0. 21. Schmidt (Karaffa, Tanner /Ausschluss Wiedmer) 1:1. 24. Tanner (Holdener) 1:2. 27. Miéville (Schmidt) 1:3. 53. Voirol (Wetzel) 1:4. 58. (57:16) Holdener 1:5 (ins leere Tor). – Strafen: Visp 2-mal 2 Minuten, La Chaux-de-Fonds 5-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Visp ohne Achermann, Camperchioli, Burgener und Spinell (alle verletzt), La Chaux-de-Fonds ohne Mathis, Bays, Hasani und Augsburger (alle verletzt). Visp zwischen 56:19 und 57:16 ohne Torhüter.
Visp: Lory; Furrer, Wiedmer; Nater, Steiner; Heynen, Zeiter; Brantschen; Dolana, Van Guilder, Josephs; Petrig, Andy Ritz, Haberstich; Ranov, Brügger, Riatsch; Haueter, Hofstetter, Christen.
La Chaux-de-Fonds: Matteo Ritz; Jaquet, Zubler; Kühni, Iglesias; Ahlström, Wollgast; Fontana, Barbero; Carbis, Coffman, Cameron; Karaffa, Tanner, Holdener; Schmidt, Miéville, Grezet; Dubois, Wetzel, Voirol.

Der schmale Grat

Beim SC Lyss in der MySports-League (MSL) spielt der 10-fache Biel-Spieler Kristian Suleski. Der punktbeste Verteidiger, der in Biel den Sprung (noch) nicht geschafft hat, nimmt unter dem ehemaligen Elite-Trainer Serge Meyer einen neuen Anlauf. Der läuferisch starke «Back» gehörte an der U18 Weltmeisterschaft 2015 in Zug und Luzern, zum letzten grossen Schweizer Team.

Tor im WM-Halbfinal

Suleski schoss im WM-Habfinal gegen Finnland, gegen den aktuellen Columbus Blue Jackets-Prospect Veini Vehviläinen, den zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer für die Schweiz. Aus der Mannschaft von Manuele Celio, welche erst in der Overtime den WM-Final verpasst hat, spielen heute Nico Hischier, Denis Malgin und Jonas Siegenthaler in der NHL und mit Calvin Thürkauf steht ein weiterer auf dem Sprung in die beste Liga der Welt.

Zehn Akteure spielen in der National-League, sechs in der Swiss-League, und einer in der 1. Liga. Warum spielt der sechstbeste WM-Skorer von damals beim HC St. Imier und warum haben es sechs Spieler bis zum NHL-Draft geschafft? In einer Karriere entscheidet oft nur ein Quäntchen Glück über «Sein oder Nichtsein.» Eine Verletzung, ein verpasstes Training-, ein Klub- oder Trainerwechsel kann eine Laufbahn in eine andere Richtung lenken.

Die U18 von 2015: Tim Guggisberg (Winterthur), Daniel Muff (Pause), Joren van Pottelberghe (Davos); Alain Bircher (Langenthal), Roger Karrer (Genf-Servette), Christian Pinana (Ambrì-Piotta), Jonas Siegenthaler (Washington), Livio Stadler (Zug), Kristian Suleski (Lyss), Serge Weber (Langenthal); Dominik Diem (ZSC Lions), Sandro Forrer (Rapperswil-Jona), Robin Fuchs (St. Imier), Nico Hischier (New Jersey), Makai Holdener (La Chaux-de-Fonds), Auguste Impose (Sierre), Denis Malgin (Florida), Nathan Marchon (Freiburg-Gottéron), Marco Miranda (Genf-Servette), Raphael Prassl (ZSC Lions), Damien Riat (Biel), Calvin Thürkauf (Cleveland), Dominik Volejnicek (Zug Academy)

Zwischenstation

Für Suleski ist die MSL nur eine Zwischenstation, der Seeländer hat für den SC Langenthal, zusammen mit seinen U18-Weggefährten Alain Bircher und Serge Weber, bereits vier Spiele in der Swiss-League bestritten. Derweil kreuzen sich die Wege von Roger Karrer und Raphael Prassl im Nationalteam beim Deutschland-Cup.

Suleskis MSL-Punkt-Spiele

DatumGegnerTorAssist
25.9.2019a-Düdingen10
28.9.2019a-Huttwil01
5.10.2019Wiki12
16.10.2019Wiki12

Suleski gehört, wie in jedem Spiel, zu den besten Lysser Akteuren, gegen Arosa steuert der Verteidiger mit der Rückennummer 88 seinen sechsten Assist- und seinen neunten Skorerpunkt zum zwischenzeitlichen Ausgleich bei. Trotz Suleski reichts gegen Mitaufsteiger Arosa an diesem Abend nicht zu einem Punktegewinn der Seeländer.

19. Oktober 2019 – 10. Runde

Lyss – Arosa 3:5 (1:2, 2:0, 0:3)
Seelandhalle. – 575 Zuschauer. – SR Schober, Amport /Grau. – Tore: 1. Bruderer (Klopfer /Ausschluss Von Dach) 0:1. 12. Carevic (Amstutz) 0:2. 20. Röthlisberger (Mattioni, Balsiger) 1:2. 28. Gerber (Suleski, Blatter) 2:2. 36. Blatter (Gerber) 3:2. 46. Cola (Tosio, Sahli) 3:3. 53. Bruderer (Klopfer) 3:4. 54. Amstutz (Jeyabalan) 3:5. – Strafen: Lyss 5-mal 2 Minuten, Arosa 3-mal 2 plus 10 Minuten (Lampert). – Bemerkungen: Lyss ohne Wüthrich (verletzt), Arosa ohne Brazzola, Däscher und Dünser (alle verletzt), sowie Weber (Militär).
Lyss: Maruccia; Aeschlimann (2), Ryf; Aeschbacher, Röthlisberger; Suleski, Schwegler; Schmid (2); Girardin (2), Balsiger, Siegenthaler; Von Dach (2), Minder, Kovac; Gerber, Blatter (2), Mattioni; Blaser.
Arosa: Kruijsen; Klopfer, Bahar (2); Agha, Carevic; Spinetti, Lindemann; Salerno, Sahli; Lampert (10), Roner (2), Infanger; Bandiera, Amstutz (2), Jeyabalan; Tosio, Cola, Roffler; Bruderer, Hostettler, Pfranger.

Wenn Orlando nach Bern kommt

Am 1. Oktober 2018 treffen die New Jersey Devils in der PostFinance Arena, im Rahmen der NHL Global-Series-Challenge 2018 auf den SC Bern. Zum ersten mal in der Klubgeschichte gastiert die Mannschaft aus New Jersey in Europa. Ihre Vorgänger Franchise, die Kansas City Scouts spielen zwischen dem 14. und 18. April 1976 vier Partien in Sapporo und Tokyo gegen die Washington Capitals.

Für Bern ist es nach dem New York Rangers vor zehn Jahren, das zweiten Treffen mit einer Franchise aus dem Grossraum New York. In der Geschichte ist es die achte «NHL-Partie» auf Schweizer Eis. Zusätzlichen Reiz schaffen die beiden Schweizer Nico Hischier und Mirco Müller, welche erstmals mit ihrem Team in der Heimat antreten können.

Zu den Beobachtern gehört auch ein älterer Herr

eishockeyblog

Bereits am Tag davor werden in der PostFinance Arena fleissig die Hymnen trainiert. In der leeren Halle probt die Sängerin die Akustik. Zu den Beobachtern gehört auch ein älterer Herr mit Brille, es ist der Scouting-Director des Teams, Gaetano Orlando. Bern ist 1994 Orlandos erste Anlaufstation nach seiner grossen Karriere (vier Meistertitel plus Alpenliga-Sieger) in Italien. Auch in der Schweiz hat sich der Italo-Kanadier unsterblich gemacht, in fünf Jahren (vier mit Bern, eines mit Lugano) kommen zwei weitere Pokale (1997, 1999) dazu.

Alles bis ins Detail geplant und bereit für die Gäste aus der NHL. (Krein)

Für seine jetzige Organisation hat er nie in der NHL gespielt, dafür 103 Spiele für die Buffalo Sabres und als Supplement, bereits als Assistenz-Trainer der Albany River Rats, 2003-04 im Alter von 41 Jahren eine Partie für das Farmteam der «Teufel.» Apropos «Teufel», Orlando spielt im Dezember 1992 im Rahmen des Europacups mit den Devils Mailand siegreich gegen den SCB. Orlando pflegt noch heute seine Kontakte mit den Bernern, wie etwa mit Kultfigur «SCB-Jüre» Wymann.

Die Kontakte der beiden Schweizer Söldner sitzen beim Spiel im Stadion. Im Team der Gegenwart hat Hischier mit 87 Spielen Orlando auf dem NHL-Parkett schon fast eingeholt. Müller steht bei 85 Partien für San Jose und New Jersey. Ein Spiel gegen das Fanionteam des SCB haben aber beide noch nie bestritten, da ist ihnen ihr Scouting-Director noch Meilen voraus.

1. Oktober 2018

SC Bern – New Jersey Devils 2:3nV (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)
PostFinance-Arena. – 17’031 Zuschauer (ausverkauft). – SR Wiegand /Meier (Sz/USA), Kovacs /Cameron (Sz/USA). – Tore: 6. Greene (Wood) 0:1. 21. Moser (Arcobello) 1:1. 33. Lovejoy (Zacha) 1:2. 58. Arcobello (Andersson) 2:2. 64. (63:07) Hall 2:3. – Strafen: Bern 2-mal 2 Minuten, New Jersey 3-mal 2 Minuten. – Bemerkungen: Bern ohne Kämpf, Bieber und Untersander, New Jersey ohne Schneider (alle verletzt). Torschüsse 14:29 (3:16, 7:9, 4:4, 0:1). Hischier* (New Jersey), Genoni** (Bern) und Müller*** (New Jersey) als beste Spieler ausgezeichnet.
Bern: Genoni (Caminada); Kamerzin, Almquist; Krueger, Blum; Andersson, Beat Gerber; Burren, Marti; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Mursak (2), Ebbett, Heim; Sciaroni (2), Haas, Scherwey; Jeremi Gerber, Berger, Grassi.
New Jersey Devils: Kinkaid (Läck); Vatanen, Müller; Severson, Greene; Lovejoy (2), Butcher; Santini (2); Palmieri, Hischier, Hall; Bratt, Zacha, Johansson; Dea, Zajac (2), Wood; Noesen, Boyle, Coleman; Quenneville.