Im Herbst 1994 spielte ein gewisser Robert Nardella in der International-Hockey-League (IHL) für die Chicago Wolves. Zur gleichen Zeit spielte ein Martin Schmid beim Zweitligisten SC Biberen und der hier schreibende Kolumnist als Junior beim SC Lyss. Drei unterschiedliche Protagonisten in drei unterschiedlichen Rollen, dessen Wege sich später kreuzen würden. «D’Zit isch en auti Maschine wo louft u louft u louft», singt Kuno Lauener im Züri West-Song «Blues», welcher ebenfalls 1994 auf dem Album «Züri West» erschienen ist.
Durch diese «auti Maschine wo louft u louft u louft», sind die Idole von einst im Laufe der Jahre dem Eishockey-Zirkus entwachsen. So auch Nardella, welchen ich als Nationalspieler Italiens gegen die Schweiz an der A-WM 1995 spielen sah. Nardella spielte bis 1994 beim HC Alleghe, mit einem gewissen Bruce James Cassidy in der Verteidigung. Cassidy? Ja, Cassidy führte 2023 die Vegas Golden Knights zum Stanley-Cup-Titel. Die Stars von einst sind heute Headcoach, Sportchef oder bereits in Rente, denn «D’Zit isch en auti Maschine wo louft u louft u louft».
Doch die Wege, wie in jedem Hockey-Umfeld, der eingangs erwähnten Protagonisten werden sich kreuzen. Am 23. Dezember 2001 spielte ich mein erstes Spiel für den SC Biberen in der 2. Liga, zu den Teamleadern unserer Mannschaft gehörte ein gewisser Martin «Tinu» Schmid. Am 19. Oktober 2024 gewann Freiburg-Gottéron zuhause gegen Lugano mit 4:0. Doppelter Torschütze war Sandro Schmid, der Sohn meines ehemaligen Teamkollegen. So landete Schmid-Junior für das MySports-Interview (Foto) bei
mir vor der Kamera.
In der gleichen Woche verkündeten die SC Rapperswil-Jona Lakers die Verpflichtung von Bobby Nardella, Bob Nardella? Ich kannte bisher nur einen «Nardella», Rapperswils Neuzugang ist Roberts (Senior) Sohn. Nardella-Junior debütierte am 25. Oktober 2024 in Biel, welches 1993 auch die Wirkungsstätte von Cassidy, Nardellas ehemaligen Teamkollegen, gewesen ist. Neben seinem Debüt kommentierte ich vier Tage später auch Nardellas ersten Treffer auf Schweizer Eis, auswärts bei Rapperswils 2:4 in Pruntrut.
1994 noch drei willkürlich ausgewählte Namen, dessen Wege sich innerhalb des Mikrokosmos
Eishockey irgendwann gekreuzt haben. Es ist der Lauf der Zeit, es ist der Lauf des Lebens und in diesem kleinen Fall nur eine, von tausenden Geschichten rund um die faszinierende «kleine» Welt des Eishockeys. «D’Zit isch en auti Maschine wo louft u louft u louft», zeigt zum einen die Endlichkeit einer Laufbahn und zum andern die Unendlichkeit des Eishockey-Mikrokosmos.